Luftqualitätsbericht des Umweltbundesamts: Deutsche Umwelthilfe fordert verstärkte Anstrengungen für die "Saubere Luft" in unseren Städten
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- Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe: "München und Stuttgart als Sitz von BMW und Mercedes weiterhin mit hohen Grenzwertüberschreitungen beim Dieselabgasgift Stickstoffdioxid"
- Zahlreiche Daten bestätigen Zusammenhang zwischen hoher Luftbelastung und schwerem Covid-19-Verlauf
- DUH erwartet nach neuen WHO Empfehlungen in diesem Jahr eine Verschärfung der EU-weiten Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid
Berlin (ots) - Den heute veröffentlichten Luftqualitätsbericht 2020 des Umweltbundesamts (UBA) kommentiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH): "Trotz des Corona bedingt deutlich zurückgegangenen Verkehrsaufkommens zeigen München und Stuttgart als Sitz von BMW und Mercedes mit 54 bzw. 49 µg/m3 Stickstoffdioxid die mit Abstand schlechteste Luft in Deutschland."
Immer mehr Daten verweisen auf den Zusammenhang zwischen hoher Luftbelastung und einem schweren Verlauf von Covid-19. Auch unabhängig von der besonderen Herausforderung der Pandemie zeigen wissenschaftliche Untersuchungen die hohe Gesundheitslast auch deutlich unterhalb der geltenden Grenzwerte. Daher kommt es nun auf eine möglichst gute Luftqualität an. Die niedrigen Stickstoffdioxid-Werte aus dem Luftqualitätsbericht des UBA sind wesentlich durch die Einschränkungen des Lockdowns und verringerten Verkehrsmengen begründet. Nach Ende des Lockdowns befürchtet die DUH eine Zunahme des Pkw-Verkehrs, die schlimmstenfalls sogar höher liegt als vor der Corona-Pandemie, verbunden mit einem entsprechenden Wiederanstieg der Luftbelastung.
"Wir müssen in unseren Städten für die Saubere Luft beschleunigt Straßenflächen in geschützte Pop-up-Radwege umwandeln und Angebot sowie Infrastruktur bei Bahn, Bus und Tram ausbauen. Dringend ist auch die Bekämpfung des Feinstaubs aus Holzheizungen durch die Stilllegung schmutziger Kaminöfen oder den Austausch durch "Blaue Engel"-Öfen mit wirksamen Partikelabscheidern", so Resch weiter.
Die Überschreitung des Grenzwerts für das gesundheitsschädliche Dieselabgasgift Stickstoffdioxid in München und Stuttgart kommentiert Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH: "Es ist ein Armutszeugnis für die zuständigen Landesregierungen, dass sie es nicht einmal unter diesen Bedingungen schaffen, den Grenzwert für Stickstoffdioxid in München und Stuttgart, einzuhalten. Mit 54 µg/m³ in München und 49 µg/m3 in Stuttgart liegt die Belastung nicht nur weit über dem seit 2010 geltenden Grenzwert, sondern auch weit über der Belastung in anderen deutschen Städten."
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat für die nächsten Monate neue Empfehlungen für die Grenzwerte von Luftschadstoffen wie Feinstaub oder Stickstoffdioxid angekündigt und die EU-Kommission hat angekündigt, entsprechend dieser verschärften Werte die europäische Luftreinhalterichtlinie anzupassen.
Links:
Zum UBA Luftqualitätsbericht 2020: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/luftqualitaet-2020
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung
030 2400867-72, saar(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
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Datum: 16.02.2021 - 11:26 Uhr
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