Neue Studie der University of Calgary und von Curelator(TM) zeigt, dass zwischen Stress und Migräne erstaunlicherweise kein Zusammenhang besteht
(ots) - - Bei nur 7,1 % der Patienten standen deren Anfälle mehrheitlich im Zusammenhang mit einem erhöhten Stressempfinden. 76 % aller Migräneanfälle standen im Zusammenhang mit einem gleichbleibenden oder abnehmenden Stressempfinden.
- Bei dieser bislang größten Stress-Migräne-Studie wurden 351 Patienten drei Monate lang beobachtet.
- Die von Curelator(TM) geleitete und in Zusammenarbeit mit der Universität Calgary durchgeführte Studie ist einzigartig. Das Besondere daran ist, dass statt aggregierten Daten individuelle Muster analysiert wurden.
Mit seinem heute bekannt gegebenen, neuen Datenmaterial stellt Curelator (https://n1-headache.com/) (TM) die uralte Ansicht in Frage, dass Stress ein bedeutender Auslöser für Migräneanfälle ist. [1] Die Ergebnisse werden in der Januarausgabe der führenden medizinischen Fachzeitschrift Headache veröffentlicht. Sie unterstreichen, wie wichtig bei Migräne personalisierte, phänotypische Analysen und Behandlungspläne sind.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bei nur 7,1 % der Patienten deren Anfälle mehrheitlich im Zusammenhang mit einem erhöhten Stressempfinden standen. Die meisten Personen (61,5 %) hatten bei über 50 % ihrer Anfälle vorher gleichbleibende Stressniveaus. Nur 3,4 % hatten die Hälfte ihrer Anfälle nach abnehmenden Stressniveaus. Die restlichen Personen (28 %) hatten vor ihren Anfällen eine Mischung aus erhöhten, gleichbleibenden und/oder abnehmenden Stressniveaus.
Unter allen Personen gab es zudem nur vor 24 % der Migräneanfälle ein erhöhtes Stressempfinden. Vor 76 % der Migräneanfälle hatten die Patienten dagegen ein gleichbleibendes oder sogar abnehmendes Stressempfinden.
"Diese Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass das Stressempfinden als Auslöser von Migräneanfällen bei den meisten Patienten von geringerer Bedeutung ist als zuvor angenommen ", meint Dr. med. Serena Orr. Sie ist Seniorautorin der Studie, Kopfschmerzspezialistin und Kinderneurologin und forscht an der Cumming School of Medicine der University of Calgary in Kanada . "Dies widerspricht der bisherigen Annahme, dass erhöhter Stress immer wieder Migräneanfälle auslöst. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass dieser Zusammenhang eher selten ist. "
Die internationale Studie, die unter Leitung von Curelator(TM) mit der Universität Calgary durchgeführt wurde, ist die bisher größte, die den Zusammenhang zwischen Stressempfinden und Migräne untersucht hat. Dies gilt sowohl für die Anzahl der Teilnehmer (351 Patienten) als auch für die Studiendauer (drei Monate). Die Teilnehmer hatten im Laufe der Studie insgesamt 2.115 Migräneanfälle. Jeder einzelne wurde dahingehend analysiert, welches Stressniveau die einzelnen Personen täglich vor, während und nach dem Anfall hatten.
Anders als bei herkömmlichen klinischen Studien wurden bei dieser Studie nicht nur aggregierte Daten sondern gezielt individuelle Muster analysiert. Dabei ging es darum, wie sich das Stressempfinden beim Beginn von Kopfschmerzen bei Migräneanfällen ändert. Den überraschenden Ergebnissen zufolge kann dies bei unterschiedlichen Personen und selbst bei derselben Person sehr verschiedenartig sein.
"Die Ergebnisse der Durchschnittsbevölkerung sind offenbar nur auf eine Minderheit von Personen anwendbar. Es gibt nun triftige Gründe dafür, vor der Anwendung individueller Behandlungspläne phänotypische Profile zu erstellen", erläutert die Hauptautorin Dr. med. Marina Vives-Mestres, Analytics Lead von Curelator(TM) und Gastprofessorin für Statistik an der Universitat de Girona in Spanien .
"Die in dieser Studie verwendete N1-Methode nutzt den Ansatz der personalisierten Medizin. Dies soll Erkenntnisse zu den Kopfschmerzmustern einzelner Personen bringen" , sagt Dr. med. Richard Lipton, Edwin S. Lowe Professor, stellvertretender Leiter der Neurologie und Direktor des Montefiore Headache Center am Albert Einstein College of Medicine . "Bei den Auslösern gibt es je nach Person gewaltige Unterschiede. Normalerweise verfolgt man den Ansatz, den Bevölkerungsdurchschnitt zu untersuchen. Dies führt zu Ergebnissen, die auf einzelne Personen nur schwer anwendbar sind. Wenn Rotwein bei Ihnen dazu führt, dass Sie Kopfschmerzen bekommen, bei mir jedoch nicht, muss ich Rotwein nicht meiden."
Die individuellen Daten wurden über N1-Kopfschmerz® von Curelator(TM) digital erfasst und analysiert. Diese digitale Plattform kombiniert einen simplen Datenerfassungsprozess per Smartphone mit personalisierter N1-Analyse. Nach einer Datenerfassung von 90 Tagen generiert die Applikation für jeden Nutzer einen persönlichen Analysebericht mit einer individuellen Auslöser-Karte®, Schutzfaktor-Karte® und keine Zuordnung-Karte (https://n1-headache.com/patients/migraine-articles/individual-maps/) . Die Patienten und deren Ärzte können anhand der Informationen des persönlichen Berichts individuelle phänotypische Profile mit Einzeldaten generieren und so Risikofaktoren steuern, den Therapieerfolg von Medikamenten einschätzen und einen möglichen Medikamenten-Übergebrauch überwachen.
Quellenangabe
[1] Marina Vives-Mestres, PhD; Amparo Casanova, MD, PhD; Dawn C. Buse, PhD; Stephen Donoghue, PhD; Timothy T. Houle, PhD; Richard B. Lipton, MD; Alec Mian, PhD; Kenneth J. Shulman, DO; Serena L. Orr, MD, MSc. Pattern of Perceived Stress Throughout the Migraine Cycle: A longitudinal Cohort Study Using Daily Prospective Diary Data. Headache 2020; 0:1-16.
Über Curelator(TM)
Curelator(TM) wurde 2013 in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts gegründet. Es handelt sich um ein datengestütztes, digitales Gesundheitsunternehmen. Es entwickelt vor allem klinische, personalisierte Krankenbetreuungsinstrumente für Patienten und Ärzte. Seit seiner Gründung hat Curelator(TM) Dutzende von Aufsätzen und Kurzreferate in wichtigen Fachzeitschriften und auf Konferenzen für Kopfschmerzen und Migräne präsentiert und über seine Plattform N1-Kopfschmerz® klinische Studien mit Tausenden von Patienten durchgeführt.
Über N1-Kopfschmerz®
N1-Kopfschmerz® ist eine einzigartige Plattform zur Einbindung von Patienten. Sie bietet personalisierte Krankenbetreuungsinstrumente für Personen, die Erfahrung mit Migräne oder dem übermäßigen Einsatz von Medikamenten haben. So erhalten sie individuelle Einblicke in die Muster ihrer Migräneanfälle. Die Patienten und ihre Gesundheitsdienstleister können anhand dieser personalisierten Informationen individuelle Risikofaktoren steuern, den Therapieerfolg von Medikamenten einschätzen und ermitteln, wie ein Medikamenten-Übergebrauch möglicherweise vermieden werden kann.
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Datum: 25.01.2021 - 10:00 Uhr
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