InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Risikofaktor Masken: Minderwertige Produkte gefährden medizinisches Personal

ID: 1874880


(ots) - Der NDR hat Masken getestet, die in Kliniken und Zahnarztpraxen eingesetzt werden und angeblich zertifizierten FFP2 -Schutz bieten. Tatsächlich schützen diese medizinisches Personal aber nur unzureichend. Vor allem diejenigen, die mit Infizierten in Kontakt kommen, können dadurch gefährdet sein.

Das geht aus einem Prüfbericht der DEKRA hervor, den das NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazin "Markt" in Auftrag gegeben hat. Demnach hat eine in einer Hamburger Asklepios-Klinik eingesetzte Maske mit Testergebnissen von 9,59% und 13,74% eine deutlich höhere Durchlässigkeit als zur Erfüllung der FFP2-Anforderungen erlaubt. Der Grenzwert liegt bei sechs Prozent. Es sei davon auszugehen, so Dirk Wessels von der DEKRA, dass die Maske nicht den "erforderlichen Schutz biete, den der Verwender sich von ihr erwartet." Die Maske hätte bei der DEKRA "weder die Prüfung als CPA Maske, noch die EU Baumusterprüfung für eine FFP2- Maske bestanden", so Wessels.

Die Bezeichnung "CPA" bedeutet, dass die Maske zu Beginn der Pandemie nur einen Schnelltest und keine ausführliche Prüfung durchlaufen hat. Den weiteren Aufdruck "FFP2" halten manche Experten daher für unzulässig. Auch schwanke die Qualität solcher Masken generell zum Teil erheblich.

Pflegerinnen hatten gegenüber "Markt" angegeben, sie hätten die Masken auch auf COVID-Stationen getragen.

Erhöhte Infektionsgefahr durch fehlerhafte Masken?

Nach Ansicht von Professor Walter Popp von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene können fehlerhaft getragene, sowie minderwertige Masken Risikofaktoren für Corona- Infektionen sein. Solche Masken sollten deshalb generell nicht auf COVID-Stationen, in der Notaufnahme oder der Endoskopie eingesetzt werden. Dies, so Popp, sei unverantwortlich. So habe man einen Ausbruch in einer anderen, nicht zum Asklepios-Konzern gehörenden Klinik, auch auf Probleme mit FFP2- Masken zurückführen können.

Karl-Heinz Wehkamp, Professor für Global Health und Medizinethik, kritisiert den Einsatz minderwertiger Masken ebenfalls. Demnach könnten "durchlässige Masken eine Gefahr für das Personal, Patienten und die Bevölkerungsgesundheit sein". Es könne sich um "bisher unterschätzte Streuherde mit enormem Schädigungspotential handeln".





Reaktion des Klinikkonzerns

Mit den Prüfergebnissen konfrontiert, bestätigt der Asklepios-Konzern die Nutzung der Masken, sagt aber auch, sie "seien für den Gebrauch in der Klinik geeignet". Zu dem Vorwurf von Mitarbeitern, die Masken seien auf COVID-Stationen eingesetzt worden, äußert sich Asklepios nicht. Der Konzern schreibt, es handele sich "um FFP2-Masken, die im Zuge der Zulassung in 2020 als Corona Pandemie-Atemschutz (CPA) Masken gekennzeichnet sind."

"Unabhängige" und "interne Tests" hätten "die Tauglichkeit der Masken für den Einsatz in der Klinik bestätigt". Das NDR Gutachten stünde "im Widerspruch zu eigenen Unterlagen".

Kontrollbehörde: "Wir werden in diesem Fall tätig"

Pflegende in Hamburg hatten schon im Dezember 2020 die Gesundheitssenatorin öffentlich aufgefordert, die Eignung der in den Asklepios Kliniken verwendeten Masken zu überprüfen. Eine Reaktion blieb bislang aus. Jetzt hat der NDR seine Prüfergebnisse übermittelt. Ein Sprecher der Justizbehörde teilte daraufhin mit, "das Amt für Verbraucherschutz (Marktüberwachung) und das Amt für Arbeitsschutz werden in diesem Fall tätig werden und den Hinweisen nachgehen."

Durchlässige Masken auch in Zahnarztpraxen?

Auch auf einer der führenden Plattformen für Zahnarztpraxen wurden minderwertige Masken angeboten. Die Masken mit dem Namen SanBang lagen bei der Prüfung der DEKRA im Auftrag des NDR mit 8,51% und 7,98% ebenfalls über dem zulässigen Wert von sechs Prozent und erfüllten damit nicht den FFP2-Standard. Die Plattform reagierte sofort auf den Hinweis des NDR und entfernte das Angebot. Auch der Händler will die Maske zurücknehmen.

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ulrike Ziesemer
Tel.: 040 / 4156-2304
Mail: mailto:u.ziesemer(at)ndr.de
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/6561/4816706
OTS: NDR Norddeutscher Rundfunk

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Behandlung bei Corona-Erkrankung in der Patientenverfügung verankern
Ganzheitliche Orthopädie für typische Sportverletzungen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.01.2021 - 10:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1874880
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Hamburg


Telefon:

Kategorie:

Gesundheit & Medizin


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 149 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Risikofaktor Masken: Minderwertige Produkte gefährden medizinisches Personal
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

NDR Norddeutscher Rundfunk (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von NDR Norddeutscher Rundfunk



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.252
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 275


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.