Reise ans Ende Britanniens: ZDF-Dokuüber Schottland (FOTO)
(ots) - Je größer das Brexit-Chaos, desto stolzer sind die Schotten auf ihre charmanten Eigenheiten. Wie grenzen sie sich ab vom Rest des Vereinigten Königreichs? Welche neuen Grenzen lotet das Land aus, das sich weder von den Engländern noch vom Wetter unterkriegen lässt? ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann ist ans Ende Britanniens gereist und berichtet am Montag, 4. Januar 2021, 19.25 Uhr im ZDF, in der Dokumentation "Ganz schön schottisch, ganz schön eigen" über die großen Pläne eines kleinen Landes mit großen Charakteren.
In Schottlands höchstgelegenem Dorf Wanlockhead wollen die Einwohner einen von Britanniens größten Grundbesitzern, den Duke of Buccleuch, um 15 Quadratkilometer ärmer und 1,6 Millionen Euro reicher machen. Dabei geht es ihnen weniger um die unwirtlichen Felsen im südlichen Schottland als vielmehr um ihre Selbstbestimmtheit: "Das, was hier in unserem Dorf passiert, ist wie eine Miniaturausgabe der Unabhängigkeit, die Schottland von Großbritannien anstrebt", sagt Dorfbewohner Lincoln Richford, der dafür eintritt, dass sich dieser Ort von den letzten Fesseln der Feudalherrschaft löst - und sich Schottland ganz von England freimacht.
Auf ihrer Reise ans Ende Britanniens erlebt ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann, dass es in diesen Wochen des Jahres 2020 unmöglich ist, dort unterwegs zu sein, ohne über den Brexit oder ein zweites Unabhängigkeitsreferendum der Schotten zu sprechen. Mehr als jeder Zweite ist laut einer aktuellen Umfrage für die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich.
Die Corona-Krise lässt die Differenzen zu England noch einmal deutlicher zutage treten: Die Schotten sind stolz darauf, dass sie eine strengere Corona-Politik verfolgen und mehr darauf achten, sich und die anderen zu schützen. Und je schlechter die Nachrichten aus London sind, desto sicherer sind sich viele Schotten, dass sie damit nichts zu tun haben wollen.
Die Psychologin Lindsay Randall lebt auf den Shetlandinseln, ganz im Norden Schottlands. Dort ist man den norwegischen Bergen näher als dem schottischen Edinburgh - und das nordische Erbe ist allgegenwärtig. Und auch im Wahlverhalten sieht Randall große Unterschiede zwischen Schotten und Engländern. Viele Shetlander sind zudem überzeugt, dass die üppigen Ölvorkommen ausreichen, um den Schritt in die Unabhängigkeit zu wagen.
Frank Sprang, ehemaliger Pilot der Royal Air Force, will auf der nördlichsten Shetlandinsel Unst auf den Ruinen einer alten Militärbasis den ersten Raketenbahnhof Großbritanniens aufbauen. Ende 2021 soll von dort ein erster Satellit starten. Unterstützt wird er dabei von Yvette Cooper, die sich als ehemalige Offizierin des US-Geheimdienstes in der Heimat ihrer shetländischen Mutter zur Ruhe setzen wollte, jetzt aber beweisen will, dass von diesem kleinen nördlichsten Zipfel Schottlands aus Raketen ins Weltall geschossen werden können.
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Datum: 30.12.2020 - 10:36 Uhr
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