Sabbatjahr in Zeiten der Pandemie: Ich bin dann mal bei mir
(ots) - Es gibt viele Gründe für ein Sabbatjahr oder neudeutsch Sabbatical. Die meisten Menschen verbinden damit eine mehrmonatige Reise durch die Welt während einer beruflichen Auszeit. Doch im Jahr 2020 machten Corona und weltweite Lockdowns manch einem Teilzeit-Aussteiger einen dicken Strich durch die Reisepläne - zumal ein endgültiges Ende der Pandemie nicht in Sicht ist. Also, auch ein Abschied vom Sabbatjahr?
"Auf keinen Fall", widerspricht Frank Möller, Geschäftsführer der INITIATIVE auslandszeit. Seit 2010 widmet sich das Unternehmen aus dem ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück allen Arten von Auslandsaufenthalten. Insbesondere junge Menschen nutzen die Möglichkeiten einer Auszeit als sogenanntes Gap Year, um zwischen Schulabschluss sowie Berufsleben die Welt zu erleben. Berufstätige streben ähnliche Ziele im Rahmen einer häufig selbst verordneten beruflichen Auszeit, eines sogenannten Sabbaticals, an.
"Reisen ist zwar eine sehr beliebte Form der Auszeit, jedoch bei Weitem nicht die einzige", so Möller weiter. Vor allem Frauen bilden sich während des Sabbatjahres fort; angefangen bei Spezialisierungen sowie Zusatzqualifizierungen für höher dotierte Positionen über Meisterlehrgänge, Sprachtrainings bis hin zu Umschulungen. Allesamt wichtige Maßnahmen für die persönliche sowie fachliche Entwicklung, die sich neben einem Vollzeit-Job nicht oder nur schlecht umsetzen lassen.
Plötzlich Auszeit
"Pläne ändern sich und ursprüngliche Ziele wurden und werden in der Pandemie auf den Prüfstand gestellt. Derartige "Sollbruchstellen" in Lebensläufen können sowohl traumatisieren oder aber auch als "verkleidete" Chance für Neues daherkommen", kommentiert Möller die für Jung wie Alt derzeit neue und bislang einmalige Situation. "Jede längere Reise erfordert Flexibilität sowohl in der Planung als auch Realisation. Nun muss jeder, der von den Auswirkungen der Pandemie in seiner Auszeitplanung betroffen ist oder gar plötzlich mit einer nicht gewollten Auszeit konfrontiert ist, dies schon sehr frühzeitig unter Beweis stellen. Auch ist nun die Zeit für den so viel zitierten Plan B gekommen, der nicht selten auch der bessere wäre, würde er nur mehr Berücksichtigung finden" gewinnt Möller den herausfordernden Umständen dennoch etwas Positives ab.
"Corona zwingt viele von uns unfreiwillig in die Auszeit", so Möller. "Doch haben wir die Wahl, ob wir diese Phase als Last oder sogar als Geschenk im Sinne einer unerwarteten Chance empfinden", appelliert er, die unsichere Situation zu nutzen, bislang aufgeschobene eigene Lebenswünsche und -ziele umzusetzen. Frei nach dem Motto "Ich bin dann mal bei mir" muss das nicht immer nur auf Reisen passieren.
Weitere Informationen zum Sabbatjahr sowie Auszeit-Ideen - von der Planung bis zur Rückkehr in den Beruf - auf http://www.sabbatjahr.org/
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Datum: 22.12.2020 - 08:35 Uhr
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