InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Greenpeace-Studie: Fleischkonsum in Deutschland verursacht externe Kosten von fast 6 Mrd. Euro / Erzeugerpreise unterschlagen Umwelt- und Klimaschäden der Tierhaltung

ID: 1863912


(ots) - Der Konsum von Rind- und Schweinefleisch in Deutschland verursacht pro Jahr externe Kosten von 5,91 Mrd. Euro. Vor allem Umwelt- und Klimaschäden werden so auf die Allgemeinheit abgewälzt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Hamburger Beratungsunternehmens Soil & More im Auftrag von Greenpeace. (Link zur Studie: https://bit.ly/2JdGL6N ). Würden sich die wahren Kosten der Fleischerzeugung in den Preisen niederschlagen, müsste der Erzeugerpreis für Schweinefleisch aus um 100 Prozent höher liegen, bei Rindfleisch wären es 52 Prozent. "Wer auf Kosten Dritter konsumiert, schadet der Allgemeinheit. Weil Supermärkte ihre Kundschaft mit Billigfleisch ködern wollen, müssen andere einen hohen Preis zahlen. Intensive Tierhaltung für billiges Fleisch verseucht Trinkwasser, befeuert die Klimakrise und treibt die Waldzerstörung voran, ohne dass die dadurch entstehenden Kosten auf dem Preisschild auftauchen", sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter. "Die Bundesregierung muss dieses eklatante Marktversagen korrigieren."

Um die sogenannten externen Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden zu vermeiden, muss Ordnungsrecht konsequent angewendet werden, etwa zum Immissions- oder Gewässerschutz. Mit Steuern oder Abgaben auf Fleisch könnten das Verursacherprinzip durchgesetzt und irreführende Preissignale für Verbraucherinnen und Verbraucher korrigiert werden. Möglich wäre das mit differenzierten Mehrwertsteuersätzen oder einer CO2-Abgabe. Davon würden Erzeuger profitieren, die besser und mit geringeren externen Kosten wirtschaften. Soil & More verfügt über langjährige Erfahrungen bei der Berechnung wahrer Kosten (True Cost Accounting). Ziel der Studie war es, die verborgenen Kosten unterschiedlicher Haltungssysteme zu kalkulieren. Emission und Flächenverbrauch beim Futtermittelanbau, die Belastung von Böden und Wasser durch Gülle oder Pestizide verursachen Kosten, die der Erzeugerpreis ebenso wenig abbildet, wie die Belastung des Gesundheitssystems durch überhöhten Konsum.





Massiver Schaden durch Import von Mercosur-Rindfleisch

Bei Fleisch aus ökologischer Tierhaltung fällt die Belastung für Umwelt und Klima geringer aus: Um die externen Kosten abzudecken, müsste der Erzeugerpreis für Bio-Schweinefleisch dennoch um 23 Prozent höher liegen, bei Rindfleisch sind es 50 Prozent. Eine komplette Umstellung auf eine ökologische Produktion bei gleich hohem Fleischkonsum in Deutschland würde die externen Kosten auf 3,81 Mrd. Euro senken. Besonders hoch sind die wahren Kosten, wenn Rindfleisch aus Südamerika in Deutschland konsumiert wird - die externen Kosten entsprechen hier 372 Prozent des Erzeugerpreises. Hält die EU an einem Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten fest, wäre ein erhöhter Import von Rindfleisch die Folge. "Die Bundesregierung muss diesem Abkommen endlich eine klare Absage erteilen", sagt Hofstetter. "Sonst droht ein ruinöser Preiskampf, der die Existenz europäischer Betriebe mit höheren Standards gefährdet und Umwelt- und Klima massiven Schaden zufügt."

Pressekontakt:

Matthias Lambrecht
Tel: +49 40 306 18 5226
Mobil: +49 151 4243 3135
Email: mailto:matthias.lambrecht(at)greenpeace.org
Greenpeace e.V.
Hongkongstr. 10
20457 Hamburg
http://www.greenpeace.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/6343/4777384
OTS: Greenpeace e.V.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Ein sauberer Sprungüber die Hürde / EUROBAUSTOFF erreicht heute sieben Milliarden EUR Einkaufsvolumen
Die neue toom App ist da! / Neue App ist der Schlüssel in die Welt der Selbermacher (FOTO)
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 30.11.2020 - 09:33 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1863912
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Berlin


Telefon:

Kategorie:

Handel


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 100 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Greenpeace-Studie: Fleischkonsum in Deutschland verursacht externe Kosten von fast 6 Mrd. Euro / Erzeugerpreise unterschlagen Umwelt- und Klimaschäden der Tierhaltung
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Greenpeace e.V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Greenpeace e.V.



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.255
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 110


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.