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Lautes Spielzeug kann Gehör schaden / Keine Krachmacher für Kinderohren (FOTO)

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(ots) - Ob Plüschtiere oder Spielzeugautos, ob knuffig oder cool - Kinderspielzeug sollte in jedem Fall schadstofffrei und nicht zu laut sein. Am "Black Friday" geht die Schnäppchenjagd nach Weihnachtsgeschenken und damit auch Spielzeug wieder los. Erzeugt Spielzeug Geräusche, raten Hörakustiker, vor dem Kauf genau und kritisch hinzuhören. Was viele beim Schenken nicht bedenken: Die vermeintlich lustigen Krachmacher können zu laut für Kinderohren sein und dem empfindlichen Gehör schaden.

Von Quietschtieren, dudelnden Kinderhandys, über Rasseln, Tröten bis hin zu sprechenden Puppen oder elektronischen Lernspielen mit Klängen und Melodien - Sound-Spielzeug landet oft schon für die Kleinsten unterm Weihnachtsbaum. Nicht immer sind die Audio-Geschenke auch für den Einsatz ganz nah am Ohr empfehlenswert. So weist beispielsweise das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen darauf hin, dass so manches Spielzeug mit bis zu 130 Dezibel die Lautstärke eines Düsen-Jets erreichen kann. Aber auch schon zwei gegeneinanderschlagende Rasseln können es auf 93 Dezibel bringen, und selbst einige Spieluhren sind mit einer Lautstärke zwischen 65 bis 90 Dezibel alles andere als Einschlafhilfen. Besonders gefährlich sind Impulsgeräusche direkt am Ohr beispielsweise durch einen platzenden Luftballon, der es auf bis zu 150 Dezibel bringen und das Gehör irreparabel schädigen kann.

Pädakustiker, wie auf Kinder spezialisierte Hörakustiker im Fachjargon genannt werden, raten dazu, akustische Spielsachen sorgfältig auszuwählen und vor Weitergabe ans Kind selbst auszuprobieren. "Eltern sollten beim Kauf von Spielzeug nicht nur auf Schadstoffe und Weichmacher achten, sondern auch dessen Lautstärke berücksichtigen", sagt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Um das Kindergehör vor Schaden zu bewahren, sollte eine Lautstärke von 75 bis 80 Dezibel nicht überschritten werden.

In Deutschland sind mehr als 500.000 Kinder schwerhörig. Auch wenn eine Schwerhörigkeit bei Kindern viele Ursachen haben kann, wie eine genetische Disposition oder eine Infektion, kann auch eine Lärmbelastung durch Kinderspielzeug dazu beitragen.





Liegt eine Hörminderung vor, kann eine fachgerechte digitale Hörsystemversorgung die Schwerhörigkeit ausgleichen. Nicht nur die kleinen Patienten werden umfassend versorgt. Auch die Eltern müssen in den Dialog eingebunden werden, um die Anpassung der Hörsysteme und das Hörverständnis bestmöglich beobachten und bewerten zu können. "Gutes Hören ist für die optimale Kindesentwicklung sehr wichtig, um Sprache zu erlernen, sich mitzuteilen und um die Umwelt mit all ihren Geräuschen wahrzunehmen", erklärt Marianne Frickel.

Über 1.000 speziell für das kindliche Gehör ausgebildete Hörakustiker gibt es derzeit in Deutschland. Die Akademie für Hörakustik in Lübeck bietet als zentrale Aus- und Weiterbildungsstätte des Hörakustiker-Handwerks in Deutschland einen speziellen Fortbildungslehrgang für Pädakustik an, der Hörakustiker in den Besonderheiten der Kinderversorgung schult. Pädakustiker verfügen über fundierte Kenntnisse und Fertigkeiten rund um das kindliche Ohr und das kindliche Hören. Neben der Erfahrung spielt auch das Einfühlungsvermögen bei den kleinen Patienten eine besonders wichtige Rolle, denn das Überprüfen des Hörvermögens eines Kindes - gerade bei Kleinkindern, die selbst noch nicht sprechen können - ist eine außerordentlich anspruchsvolle Aufgabe.

Einen Pädakustiker oder eine Pädakustikerin in Wohnortnähe findet man beispielsweise über die Website http://www.hoerakustiker-suche.de .

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 6.700 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.

Pressekontakt:

Michael Skwarciak, M.A. (biha), mailto:skwarciak(at)biha.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/70547/4767996
OTS: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR

Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell


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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 19.11.2020 - 10:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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Gesundheit & Medizin


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