"NACHTCAFÉ: Abschied von den Liebsten" (FOTO)
(ots) - Michael Steinbrecher spricht u. a. mit Rieka Herrmann, die lernen musste, mit dem gewaltsamen Tod ihrer Tochter umzugehen / Freitag, 20.11.2020, 22 Uhr, SWR Fernsehen
Wenn sich das Leben eines geliebten Menschen dem Ende zuneigt, stehen Angehörige vor einer großen Aufgabe: Plötzlich wird die Endlichkeit des Lebens real und es wird notwendig, Abschied zu nehmen. Auch für diejenigen, die wissen, dass ihnen selbst nicht mehr viel Zeit bleibt, stellt sich die Notwendigkeit, sich vom Leben und ihrem Umfeld zu verabschieden. Manchmal ist es jedoch nicht möglich, Abschied zu nehmen, weil ein Unfall oder ein Verbrechen einen geliebten Menschen ohne Vorwarnung aus dem Leben reißt. In diesen Fällen müssen die Hinterbliebenen einen Weg finden, mit dem unerwarteten Schmerz umzugehen. Besonders schwer fällt diese Aufgabe, wenn Eltern ihr eigenes Kind verlieren. Manchmal sind es auch die äußeren Umstände, die es unmöglich machen, einen geliebten Menschen auf dem letzten Weg zu begleiten - beispielsweise in der aktuellen Corona-Pandemie, die Besuche im Krankenhaus verhindert oder Trauerfeiern nur im kleinen Kreis zulässt. Wie wichtig ist ein Abschied? Was braucht man, um sich gut verabschieden zu können? Wie kann man wieder in die Zukunft blicken? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im "NACHTCAFÉ: Abschied von den Liebsten" am Freitag, 20. November, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.
Die Gäste im "NACHTCAFÉ":
Philipp und Johannes Mickenberger genießen ihre Zeit trotz Lymphdrüsenkrebs-Diagnose
Als Zwillinge sind Philipp und Johannes Mickenbecker nahezu unzertrennlich. Doch als Philipp zum wiederholten Male an Lymphdrüsenkrebs erkrankte, wurde den beiden Brüdern klar, dass die gemeinsame Zeit endlich ist. "Was würdest du tun, wenn du nur noch zwei Wochen zu leben hättest?", fragte sich Philipp. Mit Freunden machten sich die Brüder auf zu einer vielleicht letzten gemeinsamen Reise. Wie es Ihnen gelingt, weiter hoffnungsvoll zu bleiben, berichten sie im "NACHTCAFÉ".
Rieka Herrmann musste lernen, mit dem gewaltsamen Tod ihrer Tochter umzugehen
Rieka Herrmann musste das Grausamste erleben, das einer Mutter widerfahren kann: Ihre Tochter Annika wurde vor neun Jahren brutal ermordet. Bis heute ist der Täter nicht gefunden - auch ein Motiv konnte nicht ermittelt werden. Die vielen offenen Fragen ließen Abschiednehmen und ein Loslassenkönnen lange nicht zu. Bis Rieka Herrmann merkte: "Ich muss mich entscheiden, ob ich weiterleben will oder nicht." Dabei half ihr ein ungewöhnlicher Weg.
Susanne Dürr verlor ihren Vater an Corona und konnte sich nicht verabschieden
Dass ihr Vater im Frühjahr an Corona erkrankte, dessen war sich Susanne Dürr zunächst nicht bewusst. Erst als er in ihren Armen zusammenbrach und die Ärzte Covid-19 diagnostizierten, begann ein Kampf um Leben und Tod. Die Corona-Bestimmungen machten es unmöglich, den Sterbenden im Krankenhaus zur Seite zu stehen. "Ich wünsche mir, dass meine Geschichte allen Verharmlosern von Corona eine Mahnung ist."
Barbara Winkler begleitete ihren schwer kranken Mann bis in den Freitod
Barbara Winkler begleitete ihren Mann Fred bis zu dessen Freitod in der Schweiz. Oft hatte das Paar über die Möglichkeit eines selbstbestimmten Endes gesprochen - beide waren sich einig: Wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist, muss man es beenden dürfen. Als sich die gesundheitliche Situation ihres Mannes rapide verschlechterte, bereitete Barbara Winkler alles für den assistierten Suizid vor: "Es war ein würdiger Abschied, wie ich ihn mir auch für mich wünsche."
Prof. Dr. Joachim Bauer ist als Neurowissenschaftler und Psychiater tätig
Für den Psychiater und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Joachim Bauer ist ein guter Abschied von den Liebsten ganz entscheidend für das Weiterleben nach einem tragischen Verlust: "Was war mir wichtig? Was ist mir jetzt wichtig? Was möchte ich mit der Zeit, die mir noch bleibt, tun? Jeder Abschied wirft die existentiellen Fragen auf.", so der Psychiater, für den ein Abschied immer auch eine Neubesinnung ermöglicht.
" NACHTCAFÉ" - anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe
Das "NACHTCAFÉ" ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Experten, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen. Diese Sendung wurde ohne Studiopublikum aufgenommen, um auf den Gesundheitsschutz Rücksicht zu nehmen.
"NACHTCAFÉ: Abschied von den Liebsten" am Freitag, 20. November 2020, 22 Uhr im SWR Fernsehen
Weitere Informationen unter: http://swr.li/nachtcafe-abschied-von-den-liebsten
Fotos über http://www.ARD-Foto.de
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Datum: 17.11.2020 - 14:41 Uhr
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