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Osteoporose wird zu wenig beachtet / Patienten wissen oft nichts von ihrer Erkrankung (FOTO)

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(ots) - Osteoporose ist nicht nur eine Erkrankung älterer Frauen. Rund 5,2 Millionen Frauen und 1,1 Millionen Männer ab 50 Jahren in Deutschland sind betroffen.(1) Doch der Beginn der Erkrankung liegt oft schon viel früher: Bereits ab einem Alter von 35 bis 40 Jahren kann sich unbemerkt jedes Jahr bis zu ein Prozent der Muskel- und Knochenmasse abbauen.(2) Daher sind sich alle Partner des im September 2020 gegründeten Aktionsbündnisses Osteoporose einig: Osteoporose braucht mehr Aufmerksamkeit und eine sektorenübergreifende Therapie. Doch nur jeder fünfte der rund 6,3 Millionen Betroffenen in Deutschland wird angemessen behandelt.(1)

Osteoporose frühzeitig erkennen

"Eine Osteoporose beginnt oft schleichend", so Prof. Dr. med. Wolfgang Böcker, Leiter der Arbeitsgruppe Osteologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). "Wir sehen die Patienten mit einem Knochenbruch in der Klinik. Allerdings wissen die meisten nicht, was die Ursache für die Fraktur ist. Bei einer Befragung unter unseren Patienten war 90 Prozent nicht bekannt, dass sie eine Osteoporose haben!"

Erste Anzeichen der Erkrankung wie Rückenschmerzen sind unspezifisch. Betroffene werten sie oft als Folge des Alters. "Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig. Aber bei über 60-Jährigen kann sich hinter anhaltenden Rückenschmerzen eine unbemerkte Wirbelfraktur verbergen", erklärt Professor Dr. med. Andreas Kurth, Erster Vorsitzender des Vorstands des DVO Dachverband Osteologie e. V. "Auch ein Nachlassen der Muskelkraft im Alter kann ein Hinweis auf ein Osteoporose-Risiko sein", ergänzt Prof. Dr. med. Hans-Christof Schober, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteologie e. V. (DGO). Weitere Anzeichen der Erkrankung können Knochenbrüche ohne erkennbaren Anlass und eine Verringerung der Körpergröße sein.(3)

Diese Anzeichen sollten ein Anlass für einen Arztbesuch sein. "Um das Risiko für Osteoporose-bedingte Frakturen einzuschätzen, reichen oft schon gezielte Fragen nach Schmerzen am Bewegungsapparat und der Einnahme von Medikamenten, die das Osteoporose- und Sturzrisiko fördern", betont Kurth. Neben dem Arztgespräch und einer körperlichen Untersuchung hilft eine Knochendichtemessung, eine Osteoporose frühzeitig zu erkennen. Als Standarddiagnostik gilt die DXA-Messung (Dual Energy X-ray Absorptiometry), eine spezielle Röntgentechnik, die meist an der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkelknochen eingesetzt wird. Sie ist schmerzfrei und geht mit einer geringen Strahlenbelastung einher.(4) In einigen Fällen werden die Kosten für diese Untersuchung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.





Behandlung verbessern

Ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Behandlung der Osteoporose in Deutschland ist die im Juli 2020 in Kraft getretene Richtlinie mit den Anforderungen an ein strukturiertes Behandlungsprogramm für Osteoporose.(5) An diesem Disease Management Programm (DMP) können künftig Frauen ab 50 Jahren und Männer ab 60 Jahren teilnehmen, bei denen der Arzt eine Osteoporose diagnostiziert hat. Doch das allein reicht nicht, so die Partner des Aktionsbündnisses: Um Osteoporose-Patienten angemessen zu versorgen, muss die Prävention gestärkt und die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Klinik, niedergelassenen Ärzten und allen anderen Akteuren im Gesundheitswesen verbessert werden. Denn durch eine zielgerichtete medikamentöse Therapie ließen sich viele der jährlich 765.000 Osteoporose-bedingten Knochenbrüche verhindern.(6)

Informationen zum Aktionsbündnis Osteoporose, zur Kampagne KNOCHEN.STARK.MACHER. und zur Erkrankung Osteoporose finden Sie unter http://www.aktionsbuendnis-osteoporose.de .

Quellen

1. Hadji P et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52-7; DOI: 10.3238/arztebl.2013.0052. 2. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/osteoporose/was-ist-osteoporos e.html 3. Netzwerk-Osteoporose e.V. 2012. Erstinformation zur Osteoporose - Osteoporose kennt keine Grenzen! https://ots.de/cj4v4e (zuletzt abgerufen am 06.10.2020). 4. https://ots.de/JckisY (zuletzt abgerufen am 24.07.2020). 5. https://www.g-ba.de/beschluesse/4396/ (zuletzt abgerufen am 21.10.2020) 6. https://www.iofbonehealth.org/facts-statistics#category-22 (https://nam03.saf elinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Furldefense.proofpoint.com%2F v2%2Furl%3Fu%3Dhttps-3A__www.iofbonehealth.org_facts-2Dstatistics-23category- 2D22%26d%3DDwMGaQ%26c%3DSexio4usKrYWFsrnxgjbcQ%26r%3DAoN-uR5uRqKYKAvuQmPF9ZrU I8GoG6lgIJLho8_q0V8%26m%3DmSHtZC289YN349_FSM1pvEGeyObVs5dXLF0Bso7oIGE%26s%3DP C8un0Z8Pv4Si52Qayf0K1L8_dXkNiQdcvZc2mTZuF4%26e%3D&data=02%7C01%7Cnroeder%40am gen.com%7Ced814cc8f01c4aef119708d83230707d%7C4b4266a6136841afad5a59eb634f7ad8 %7C0%7C0%7C637314530909498244&sdata=f5AYgOnjeE22espxeVIC0ivhAeG6jCz1b92LDQAdI DE%3D&reserved=0) (zuletzt abgerufen am 27.07.2020)

Pressekontakt:

Pressestelle Aktionsbündnis Osteoporose
c/o Medizin & PR GmbH - Gesundheitskommunikation
Eupener Straße 60, 50933 Köln
Email: mailto:Presse.aktionsbuendnis-osteoporose(at)medizin-pr.de
Telefon: 0221 / 77 543-0
Ihre Ansprechpartnerinnen: Birgit Dickoré, Barbara Kluge und Jasmin
Müller

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/148013/4751023
OTS: Aktionsbündnis Osteoporose

Original-Content von: Aktionsbündnis Osteoporose, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 02.11.2020 - 11:22 Uhr
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