Augenlicht von Menschen mit Diabetes durch regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt schützen / Weltdiabetestag 2020
(ots) -
- Aufklärung zum diabetischen Makulaödem (DMÖ) als mögliche Folgeerkrankung bei Menschen mit Diabetes ist äußerst wichtig - Auch ohne Sehbeeinträchtigung sollten Diabetes-Patienten regelmäßig zum Augenarzt gehen, um ein DMÖ frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können - Die Initiative "Das diabetische Auge" liefert Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Hilfreiche Tipps, relevante Themen und Gelegenheit zum Austausch bieten die Webseite http://www.das-diabetische-auge.de , die gleichnamige Facebook-Seite sowie der Youtube-Kanal
Der internationale Weltdiabetestag findet alljährlich am 14. November statt und möchte mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen auf die steigende Verbreitung des Diabetes mellitus aufmerksam machen.(1) Mit der Zeit kann Diabetes auch Folgeerkrankungen mit sich bringen, wenn Blutzuckerwerte nicht gut eingestellt sind und damit langsam fortschreitend zu bleibenden Schäden an Gefäßen und Nerven führen. Weil ein schlecht eingestellter Zucker lange Zeit keine Schmerzen oder Einschränkungen verursacht, werden die Gefahren und Folgen oft unterschätzt.
Das trifft auch für Veränderungen im Auge zu. "Der Diabetes kann wortwörtlich ins Auge gehen", erklärt Dr. med. Zoran Hasanbasic, Leiter medizinische Fachabteilung Neurologie, Immunologie und Ophthalmologie, Bayer Vital, Leverkusen. "Die Veränderungen am Auge können zunächst ohne Sehbeeinträchtigungen auftreten. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Diabetes-Patienten regelmäßig zum Augenarzt gehen und speziell den Augenhintergrund untersuchen lassen. Dazu bedarf es der Aufklärung der Patienten", so Hasanbasic weiter. Die Initiative "Das diabetische Auge" setzt genau hier mit der Aufklärung an und informiert auch über die Notwendigkeit einer regelmäßigen Kontrolle beim Augenarzt. Wie oft ein Termin beim Augenarzt sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Empfehlenswert für Menschen mit Diabetes sind sogenannte Disease Management Programme, kurz DMP. Die Teilnahme an einem solchen Programm bietet Patienten eine bessere Versorgung und hilft dabei, das Risiko von Folgeschäden wie Sehbeeinträchtigungen zu verringern. Konkrete Vorgaben und Empfehlungen können den Umgang mit der Erkrankung vereinfachen.
Hinsehen statt Wegsehen
Ein wichtiger Schritt zur Verhinderung diabetischer Augenerkrankungen sind ein gut eingestellter Blutzucker, normalisierter Blutdruck und gut regulierte Blutfettwerte. Aber auch regelmäßige Termine beim Augenarzt sind von großer Bedeutung. Wenn es bereits zu Veränderungen der Blutgefäße im Auge gekommen ist, verwenden Mediziner den Fachbegriff "diabetische Retinopathie" (DR). Rund ¼ der Patienten mit einem Typ 2-Diabetes, die länger als zehn Jahre erkrankt sind, sind von einer Retinopathie betroffen.(2)
Zu einer DR zählen Durchblutungsstörungen, Neuwachstum von Gefäßen sowie Blutungen im Auge. In manchen Fällen kommt es auch zu Einlagerungen von Flüssigkeit in der Makula, der Stelle des schärfsten Sehens in der Netzhautmitte. In der Fachsprache wird diese Form der Augenerkrankung "diabetisches Makulaödem" (oder kurz: DMÖ) genannt.
Wenn erste Anzeichen einer Sehstörung auftreten, sollten diese immer ernst genommen werden, um ein DMÖ früh zu erkennen. Zu den Symptomen gehören verschwimmende Konturen, verblassende Farben oder auch Kontraste, die verflachen. Desweiteren sind der Nachlass der Sehschärfe oder auftretende Flecken im Sichtfeld ein Alarmsignal.
"Die Welt zu entdecken und sehen zu können, ist für mich das Allerwichtigste. Deshalb ist es auch für mich so entscheidend, mein Augenlicht zu schützen. Dafür versuche ich mich möglichst gut um meinen Diabetes zu kümmern, aber auch regelmäßig durch Augen-Screenings meine Sehfähigkeit zu überprüfen", sagt Stephanie Haack, Berlin, die selbst seit über zehn Jahren mit der Diagnose Diabetes lebt und einen Blog rund um ihr Leben mit Diabetes führt. Die heutzutage wichtigste und genaueste Untersuchung zur Diagnose eines DMÖ ist die sogenannte Optische Kohärenz-Tomografie (abgekürzt OCT). Dabei tastet, sehr vereinfacht ausgedrückt, ein Lichtstrahl die unterschiedlichen Gewebeschichten der Netzhaut ab. Auf einem Bildschirm werden dann die verschiedenen Zellebenen und eingelagerte Flüssigkeit in der Makula dargestellt. Diese Einlagerungen können bei einem Makulaödem sehr exakt nachgewiesen werden.
Eine frühe Diagnose verbunden mit einem intensiven Therapiestart ist entscheidend, um eine Sehverschlechterung aufgrund eines DMÖ zu vermeiden. "Das DMÖ ist eine chronische Erkrankung und erfordert, ebenso wie der Diabetes, eine dauerhafte und regelmäßige Therapie. Mit der Zeit können die Behandlungstermine jedoch weniger werden", sagt Dr. Hasanbasic.
Bedroht ein DMÖ die Sehkraft, empfiehlt sich in vielen Fällen eine Therapie mit einem Wirkstoff, der den sogenannten Wachstumsfaktor VEGF im Auge hemmt. Damit kann das unerwünschte Gefäßwachstum aufgehalten werden. Das Medikament wird direkt in das Auge gespritzt - ein ambulanter Routineeingriff, der in der Regel schmerzfrei abläuft. "Früh erkannt und regelmäßig behandelt ist eine Sehverschlechterung aufgrund eines DMÖ mit Medikamenten gut zu behandeln", bestätigt Hasanbasic und ergänzt weiter: "Das Sehen ist ein wichtiges Gut und der Erhalt oder sogar die Verbesserung der Sehkraft für die Betroffenen enorm wichtig." In einer weltweiten Umfrage unter 652 Erwachsenen mit Diabetes waren Sehprobleme die Folgeerkrankung, die die Patienten zum Zeitpunkt der Diabetes-Diagnose am meisten fürchteten.(3) "Auch wenn der Gang zum Augenarzt mühsam ist, die Zeit der Patienten und von Begleitpersonen beansprucht, ist es den Aufwand wert", ermutigt Hasanbasic abschließend. Besonders empfehlenswert sind Disease Management Programme (DMP) für Menschen mit Diabetes. Diese Programme umfassen regelmäßige Arzttermine mit Beratungsgesprächen und Untersuchungen sowie weitergehende Informationen zur Erkrankung. Ausführlichere Erläuterungen dazu gibt es zum Beispiel hier: https://www.das-diabetische-auge.d e/vorbeugen-frueherkennung/disease-management-programme.php
Relevanz der Aufklärung
Es ist entscheidend, dass Diabetes-Patienten über die möglichen Folgeerkrankungen im Auge aufgeklärt sind, um entsprechende Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen - denn nur so kann die Sehkraft langfristig erhalten werden.
Bayer engagiert sich gemeinsam mit dem Zentrum für berufliche Bildung blinder und sehbehinderter Menschen Düren (bfW Düren), der Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" (IFDA) und der "Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Auge" (AGDA) mit der Aufklärungsinitiative "Das diabetische Auge" stark im Bereich der Augenheilkunde. Auf der Internetseite " http://www.das-diabetische-auge.de ", der gleichnamigen Facebook-Seite sowie dem Youtube-Kanal finden Betroffene und deren Angehörige Informationen und Tipps zu Themen, die Menschen mit Diabetes mit oder ohne Augenerkrankung in unterschiedlichen Phasen ihrer Erkrankung beschäftigen.
"Aus eigener Erfahrung meiner Diabeteserkrankung kann ich sagen: Ich finde es sehr wichtig, Initiativen wie das diabetische Auge zu unterstützen, denn bis heute wissen viele Menschen mit Diabetes nicht um die Risiken, die der Diabetes für den gesamten Körper mit sich bringt", sagt Haack. "Deshalb ist es so entscheidend, die Menschen zu informieren und zu motivieren, regelmäßig eine Kontrolle der Augen durchführen zu lassen, um Folgeschäden möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln."
Aktuell haben in Deutschland rund 7 Millionen Menschen einen dokumentierten Typ-2-Diabetes und 32.000 Kinder und Jugendliche sowie 340.000 Erwachsene einen Typ-1-Diabetes. Aufgrund einer allgemein höheren Lebenserwartung und bei weiter steigender Neuerkrankungsrate könnte die Zahl der Diabetesfälle bis zum Jahr 2040 auf bis zu 12 Millionen ansteigen. Untersuchungen großer Krankenkassen zeigen, dass nach der Diagnose eines Typ-2-Diabetes nur ein Drittel aller Menschen augenärztlich untersucht wird, und dass etwa zwei Jahre nach der Diagnose nur rund 50 Prozent untersucht wurden. (4)
Referenzen:
1. https://www.weltdiabetestag.de/ (zuletzt abgerufen am 07.08.2020) 2. Klein R, Klein BE, Moss SE, Davis MD, DeMets DL. The Wisconsin epidemiologic study of diabetic retinopathy. IV. Diabetic macular edema. Ophthalmology 1984; 91:1464-74. 3. Strain WD et al. Diabetes Res Clin Pract 2014; 105 (3): 302-312. 4. Deutscher Gesundheitsbericht 2020, https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2020.pdf (zuletzt abgerufen am 26.10.2020)
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Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen den Menschen nützen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Bayer bekennt sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit und steht mit seiner Marke weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte der Konzern mit rund 104.000 Beschäftigten einen Umsatz von 43,5 Milliarden Euro. Die Investitionen beliefen sich auf 2,9 Milliarden Euro und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 5,3 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter http://www.bayer.de
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mz (2020-0264)
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Datum: 29.10.2020 - 14:02 Uhr
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