Umfrage: Deutsche unterschätzen Risiko an Keuchhusten zu erkranken deutlich
(ots) -
- Über 80 Prozent der Befragten glaubt, nur maximal ein niedriges Risiko zu haben - Zwei Drittel gehen sogar nur von einem sehr niedrigen bis gar keinem Risiko aus - Fast die Hälfte glaubt, dass eher Neugeborene, Kinder und Jugendliche erkranken - Keuchhusten trifft mehrheitlich Erwachsene, davon Ältere besonders schwer - GSK klärt mit einer Kampagne über Risiken und Schutzmöglichkeiten auf
Die übergroße Mehrheit (84 Prozent) der befragten Bundesbürger glaubt, lediglich ein niedriges Risiko zu haben, an Keuchhusten zu erkranken. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Ipsos im Auftrag des forschenden Gesundheitsunternehmens GSK. Ein Grund dafür: Noch immer gilt Keuchhusten für viele als eine Krankheit, die vor allem Babys, Kinder und Jugendliche trifft (49 Prozent). In der Realität hingegen sind mehrheitlich Erwachsene betroffen, davon ist jeder Fünfte 60 Jahre oder älter. Mit einer breit angelegten Aufklärungskampagne macht GSK darauf aufmerksam. Im Zentrum von TV-Spot, Anzeigen und Infomaterialien stehen die Ansteckungsmöglichkeiten aller Altersgruppen und der Schutz durch eine Impfung.
Keuchhusten ist eine hochansteckende Atemwegsinfektion, die nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldet werden muss. In der Regel stecken sich fünf Personen bei einem Erkrankten an. Im Mittel gibt es bundesweit jährlich etwa 12.000 Fälle, die Dunkelziffer liegt laut Schätzungen jedoch 100- bis 1000-fach höher. Diese Fakten sind vielen nicht bekannt. Laut der aktuellen GSK-Umfrage sehen lediglich 16 Prozent der befragten Bundesbürger ein wenigstens moderates Risiko, sich mit Keuchhusten anzustecken. Hingegen glauben sogar zwei Drittel, dass sie nur ein sehr niedriges bis gar kein Risiko haben. Lediglich ein Drittel weiß, dass Keuchhusten eine Infektion ist, die alle Altersgruppen gleichermaßen treffen kann. Fast die Hälfte der Befragten nimmt hingegen an, dass ausschließlich Jüngere betroffen sind.
Insbesondere in der älteren Generation ab 60 Jahre geht eine deutliche Mehrheit davon aus, dass vor allem Neugeborene, Kinder und Jugendliche an Keuchhusten erkranken - bei den meisten eine Fehlwahrnehmung aus eigener Kinderzeit. Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut sind zwei Drittel der gemeldeten Infektionen heutzutage Erwachsene ab 18 Jahre.[1] Von den rund 10.000 betroffenen Erwachsenen in 2019 war etwa jeder Fünfte 60 Jahre oder älter. Dabei haben ältere Menschen ein höheres Risiko für schwere Verläufe: 40 Prozent älterer Erwachsener werden im Rahmen ihrer Keuchhusteninfektion wahrscheinlich Komplikationen erleiden. Diese können von Rippenbrüchen über Inkontinenz bis hin zu Lungenentzündungen reichen. Nicht selten erfolgt dann eine längere Behandlung im Krankenhaus.
Gegen die landläufige Wahrnehmung von Keuchhusten als Kinderkrankheit geht GSK mit einer Initiative zu Keuchhusten an: Eine groß angelegte Aufklärungskampagne macht darauf aufmerksam, dass das Risiko zu erkranken unabhängig vom Alter ist. Teil dieser Kampagne sind TV-Spot, Anzeigen, Infomaterialien und vor allem digitale Inhalte für die Zielgruppen, die darüber aufklären, dass Keuchhusten keine Kinderkrankheit ist. Die Infektion kann Menschen in jedem Alter treffen - weder eine durchgemachte Erkrankung noch eine Impfung in Kindertagen kann dauerhaft davor schützen. Im Aufklärungsfokus steht die Zielgruppe ab 60 Jahren, die besonders gefährdet für schwere Verläufe ist. Schutz vor einer Keuchhustenerkrankung kann eine Impfung bieten, für Erwachsene empfiehlt die STIKO eine Auffrischung dieser Impfung. Dennoch haben lediglich 32,4 Prozent der Menschen ab 18 Jahren eine solche in den letzten zehn Jahren erhalten.
"Keuchhusten ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die insbesondere ältere Menschen schwer treffen kann", erklärt Dr. med. Jens Vollmar, Leiter Med. Fachbereich Impfstoffe, Reise- und Tropenmedizin bei GSK Deutschland. "Leider gilt die hochansteckende Infektion der oberen Atemwege bei vielen noch als Kinderkrankheit - obwohl die meisten Fälle bei Erwachsenen auftreten. Gerade mit Blick auf die aktuelle Situation und die kommende nasskalte Jahreszeit wollen wir mit unserer Kampagne für das persönliche Risiko sensibilisieren. Keuchhusten ist eine vermeidbare Infektion - eine Impfung kann Schutz bieten. Auch zur Vorbeugung von Mehrfachinfektionen der Atemwege kann die Auffrischimpfung bei Erwachsenen einen Beitrag leisten."
Keuchhusten ist eine bakterielle Infektion der oberen Atemwege. Kleine Tröpfchen beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen die Erreger, die für Menschen jeden Alters hochansteckend sind. Neben Säuglingen trifft die Erkrankung in Deutschland zumeist ältere Erwachsene - davon ist jeder Fünfte 60 Jahre oder älter. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko, da das Immunsystem schwächer wird. Keuchhusten zeigt sich häufig durch stakkatoartige und schmerzhafte Hustenattacken, die wochen- oder monatelang anhalten. Bei Älteren verläuft die Erkrankung oft untypisch und ist schwer zu diagnostizieren. Auch Folgekomplikationen wie Lungenentzündungen oder Rippenbrüche können auftreten.
[1]Epidemiologisches Bulletin 15/2019, erschienen am 11. April 2019 ( https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/Ausgaben/15_19.pdf )
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Datum: 07.10.2020 - 17:56 Uhr
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