Roman Herzog Institut zeichnet drei junge Wissenschaftler mit hochdotiertem Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft aus
(ots) - Das Roman Herzog Institut (RHI) hat heute auf einer Online-Preisverleihung drei jungen Wissenschaftler*innen den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2020 verliehen. Bei diesem Preis handelt es sich um eine der höchstdotierten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fördert und unterstützt den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft, der bereits zum siebten Mal verliehen wird. Die digitale Preisverleihung gestalteten neben dem Vorstandsvorsitzenden des RHI, Prof. Randolf Rodenstock , unter anderem der Präsident der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Wolfram Hatz sowie Andreas Mundt , Präsident des Bundeskartellamtes und Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Hradil , Professor für Soziologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die drei Preisträger*innen 2020 und ihre wissenschaftlichen Arbeiten:
1. Preis (Preisgeld 20.000 Euro): Dr. Daniel Blaseg , Goethe-Universität Frankfurt a. Main, für seine Dissertation "Crowdfunding". Blaseg beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den Vor- und Nachteilen internetbasierter Finanzierungsprojekte. Er weist empirisch nach, dass Unternehmensgründer oft den zu erwartenden Erfolg ihrer Kampagnen überschätzen. Praxisnah erläutert Blaseg unter anderem anhand des von ihm entwickelten Crowdfunding-Kalkulators, wie angehende Unternehmer die zu erwartenden Kosten und Erlöse realistisch beziffern können.
2. Preis (Preisgeld 10.000 Euro): Dr. Johanna Stark für ihre an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) vorgelegte Dissertation "Law for Sale: A Philosophical Critique of Regulatory Competition". Stark untersucht das Phänomen des "Rechtswettbewerbs", wenn Recht als Produkt angesehen und durch Angebot und Nachfrage geformt wird. Sie zeigt die Problematik dieser Entwicklung auf: Recht und Gesetz werden zunehmend als käufliche oder austauschbare Dienstleistungen wahrgenommen.
3. Preis (Preisgeld 5.000 Euro): Dr. Laura Pohlan für ihre Dissertation "Essays on Unemployment, Job Search Behavior and Policy Interventions" an der Universität Mannheim. Die Volkswirtin untersucht die sozialen Folgen von Arbeitslosigkeit sowie die Wirkung direkter und indirekter staatlicher Maßnahmen auf die Beschäftigung. Sie verdeutlicht, dass das Gefühl sozialer Ausgrenzung mit der Dauer der Arbeitslosigkeit zunimmt und selbst nach der Aufnahme einer Arbeit bestehen bleiben kann.
"Die ausgezeichneten Dissertationen zeigen die Vielschichtigkeit an digitalen, juristischen und arbeitssozialen Herausforderungen, vor denen unsere Wirtschaftsordnung im 21. Jahrhundert steht. Unsere Gesellschaft muss im gemeinsamen Dialog aller Interessengruppen Antworten auf diese Herausforderungen finden. Die von den Arbeiten dafür ausgehenden Impulse und Ideen liefern genau die Debattenanstöße, die das Roman Herzog Institut mit seinem Forschungspreis fördern will", erklärte Prof. Randolf Rodenstock .
Andreas Mundt sagte in seiner Festrede: "Wir leben in bewegten Zeiten. Für uns als Wettbewerbsbehörde ergeben sich dadurch viele parallele Handlungsstränge. Die Folgen von Covid-19 müssen bewältigt werden. Die Digitalisierung revolutioniert unsere Wirtschaft und unsere Art zu leben. Gleichzeitig erstarken Unternehmen aus staatlich gelenkten Systemen. Wir sind aufgerufen, Antworten darauf zu finden und mit zu gestalten. Weil wir auf freie Märkte setzen und unserem ordnungspolitischen Kompass folgen, bin ich, was die Zukunft angeht, ein unerschütterlicher Optimist."
vbw Präsident Wolfram Hatz betonte: "Wir fördern und unterstützen den Roman Herzog Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft gerne, weil durch die Forschungsarbeiten junger Nachwuchswissenschaftler wertvolle Impulse für die Wirtschaft und unsere Gesellschaft ausgehen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung unserer Wirtschaftsordnung."
Ausschreibung für 2021 gestartet
Im Rahmen der Online-Preisverleihung wies das RHI zudem erneut auf den Forschungspreis 2021 hin. Bis zum 31. Dezember 2020 können Dissertationen und Habilitationen eingereicht werden. Selbstbewerbungen sind ebenso möglich wie Vorschläge von Fakultäten und Instituten. Prof. Rodenstock betonte die Interdisziplinarität des Preises: "Ich freue mich auf die Bewerbungen junger Nachwuchswissenschaftler*innen aus den verschiedensten Fachdisziplinen. Wichtig ist uns eine intensive Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Soziale Marktwirtschaft sowie Umsetzbarkeit und Praxisnähe."
Weiterführende Informationen: http://www.romanherzoginstitut.de/forschungspreis
Kontakt:
Robert Seidl, Tel. 089-551 78-203, E-Mail: mailto:robert.seidl(at)ibw-bayern.de
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Datum: 07.10.2020 - 14:59 Uhr
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