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Professionelle Dienstleistungskosmetik: Gemeinsam neue Wege gehen / Markenverantwortliche sagen, inwiefern Corona die Digitalisierung beschleunigt hat und was sie sich von der Politik erhoffen.

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(ots) - Corona hat die Anbieter professioneller Dienstleistungskosmetik hart getroffen - die Institute der Kosmetikerinnen mussten während des Lockdowns geschlossen bleiben, Schulungen konnten nicht stattfinden. Kreativität und Solidarität waren deshalb gefragt, um diese Zeit zu überstehen. Vor allem die Digitalisierung vieler Prozesse wurde in der Krisenzeit beschleunigt. "Viele unserer Partner waren gemeinsam mit uns aktiv, sind vor allem über Social Media in Kontakt mit ihren Kunden geblieben und haben beispielsweise Lieferservices eingerichtet oder digitale Hautberatung angeboten", sagt Michael Schummert, Geschäftsführer Dr. Babor in Aachen. "Der Virus hat letztlich einen Quantensprung in Sachen digitaler Kommunikation ausgelöst."

Dass digitale Prozesse klar in den Vordergrund getreten sind, bestätigt auch Alexander Drusio, Geschäftsführer Dr. med. Christine Schrammek Kosmetik in Essen: "Eine Vielzahl der Bestellungen wird mittlerweile online getätigt, die Nachfrage und Akzeptanz von Online-Seminaren ist um ein Vielfaches gestiegen. Auch die Kundenkommunikation findet häufig über Kanäle wie WhatsApp, Instagram etc. statt. Die Institute sind kreativ geworden und haben ihrerseits Möglichkeiten zur Hautberatung gefunden, zum Beispiel über Video-Chats."

Hilfspaket der Bundesregierung: "Tropfen auf dem heißen Stein"

Das Hilfspaket der Bundesregierung sehen die Markenverantwortlichen durchaus positiv, wenn auch mit Einschränkungen. So sagt etwa Dr. Gabriel Duttler, Geschäftsführer Dr. Grandel in Augsburg: "Ich denke, dass es mit dem Hilfspaket gelungen ist, recht schnell und für deutsche Verhältnisse relativ unbürokratisch Betroffenen Gelder zukommen zu lassen. Es stellt sich aber die Frage, ob und wie eine solche Unterstützung auf längere Sicht möglich sein wird. Dies wiederum hängt immens vom generellen Konsumklima in der Gesellschaft ab. Inwieweit hier die Senkung der Mehrwertsteuer greift, bleibt abzuwarten."




Rainer Anskinewitsch, Directeur Général/CEO Maria Galland Paris in München, ist ebenfalls skeptisch. Man sei dankbar für jede Unterstützung, auch wenn sie gerade für größere Institute nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sei. Er betont aber: "Das Wichtigste, was ich von unserer Regierung erwarte, ist die Pandemie mit konsequentem Handeln in den Griff zu bekommen. Denn nur so kommt unsere Wirtschaft wieder in Schwung."

In eine ähnliche Richtung geht das Statement von Schrammek-Geschäftsführer Drusio: "Ein Großteil der Kosmetikinstitute wird von Einzelkämpfern geführt, deren Existenz in dieser Situation massiv bedroht wurde." Er wünscht sich deshalb für die Zukunft, dass die Politik anerkennt, "dass der Berufsstand der Kosmetiker durchaus eine gesellschaftliche Bedeutung für die Gesunderhaltung der Haut und das Wohlbefinden darstellt und damit in die Gruppe der systemerhaltenden Berufe mit Nähe zu Gesundheitsdienstleistern einzugliedern ist".

Maßnahmen mit Augenmaß

Die aktuelle Lage in der professionellen Kosmetik beurteilen die Markenverantwortlichen vorsichtig optimistisch. "Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen unserer EU-Partner, stehen wir ja nicht so schlecht da", sagt beispielsweise Dr. Christian Rimpler, Geschäftsführer Dr. Rimpler in Wedemark. "Ich erhoffe mir bei allen nun zu treffenden Maßnahmen, dass diese mit Augenmaß erfolgen und nicht zu viel politiktaktisch geprägt sein werden. Auch bei einer zweiten Infektionswelle sollten wir alles versuchen, bewusst in die Bevölkerung zu wirken, zur Vernunft und zu einem richtigen Umgang mit der Hygiene aufrufen." Aufgrund der massiven finanziellen Belastungen befürchtet er allerdings, dass viele Institute aufgeben werden.

Um besser für die Zukunft gerüstet zu sein, müsse man sich stärker mit dem veränderten Kaufverhalten auseinandersetzen - etwa den gestiegenen Ansprüchen im Produkt- und Servicebereich sowie den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, appelliert Gerhard Klapp, Gründer Klapp Cosmetics in Hessisch Lichtenau. Und er ergänzt: "Auch das Thema apparative Kosmetik wird weiter in den Fokus rücken, denn der Wunsch nach außergewöhnlichen Behandlungsmethoden und sichtbaren Hautergebnissen tritt in den Vordergrund."

Pressekontakt:

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Vanessa Göbel
Telefon: +49 (40) 60 90 09-35
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