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ZukunftsGut 2020: Vier Institutionen mit Deutschlands höchst dotiertem Preis für institutionelle Kulturvermittlung ausgezeichnet

ID: 1848213


(ots) - Im Jubiläumsjahr der Commerzbank-Stiftung werden gleich vier Institutionen mit "ZukunftsGut", Deutschlands höchst dotiertem Preis für institutionelle Kulturvermittlung, ausgezeichnet.

- Landesbühnen Sachsen und Kulturforum Witten belegen ersten Platz - Kunsthaus Dresden und Traumschüff Potsdam teilen sich Platz zwei - Gesamtdotierung beläuft sich auf 80.000 Euro - Alle Preisträger stehen für innovative und strategische Bildungsarbeit in Städten und im ländlichen Raum

Bereits zum zweiten Mal vergibt die Commerzbank-Stiftung "ZukunftsGut", Deutschlands ersten und höchst dotierten Preis für institutionelle Kulturvermittlung. Nicht nur durch Covid-19 ist im Jahr 2020 vieles anders und die Preisbekanntgabe findet am 30.September dieses Jahres im rein digitalen Raum statt. Auch werden erstmals gleich vier Institutionen mit dem Preis ausgezeichnet. So wird das Fördergeld des ersten Preises in Höhe von insgesamt 50.000 Euro zu gleichen Teilen auf die Landesbühnen Sachsen und das Kulturforum Witten aufgeteilt. Der zweite Preis in Höhe von jeweils 15.000 Euro geht an das Kunsthaus Dresden und das Traumschüff Potsdam. "Die Fachjury war in diesem Jahr überwältigt von den 121 Einreichungen, die deutlich machen, wie relevant nicht nur das Thema Vermittlung, sondern auch, wie wichtig die Würdigung und die damit einhergehende Stärkung der Institutionen durch diesen Preis ist", sagte Astrid Kießling-Taskin, Vorständin der Commerzbank-Stiftung anlässlich der Preisverleihung. "Vor allem die 21 Kulturinstitutionen auf der Shortlist lagen qualitativ sehr eng beisammen. Daher haben wir uns dazu entschieden, die erste und zweite Platzierung doppelt zu vergeben und dementsprechend auf einen dritten Preis zu verzichten." Mit den vier Preisträgern zeigt "ZukunftsGut" hoch relevante Entwicklungen innerhalb der Kulturlandschaft. Neben der für den Preis konstitutiven, strukturell verankerten und strategisch ausgerichteten Kulturvermittlung im eigenen Haus machen die Preisträger 2020 deutlich, wie kulturelle Bildung in Städten, Kommunen und im ländlichen Raum gelingen kann. Im Mittelpunkt steht hier die aktive Einbindung eines vielfältigen Publikums in die Präsentation und Arbeit mit dem künstlerischen kulturellen Erbe.





Birgit Mandel, fachliche Leiterin der Jury, erläuterte das Votum folgendermaßen: "Auffällig innerhalb des Bewerberfeldes ist im Vergleich zu 2018, dass vieles, was vor zwei Jahren noch als besonders galt, inzwischen Standard in vielen Häusern ist. Das zeigt exemplarisch die sehr dynamische Entwicklung in der Kulturvermittlung. Hierzu zählen beispielsweise dauerhafte Partnerschaften mit Schulen, die proaktive Ansprache verschiedenster Bevölkerungsgruppen, Outreach-Ansätze sowie partizipative oder kokreative Projekte. Dennoch stehen vor allem klassische Kultureinrichtungen mit langer Tradition vor der Herausforderung, ihre eingespielten Arbeitsweisen und Programme angesichts der Pluralisierung und der damit verbundenen Veränderung kultureller Interessen in der Gesellschaft zu hinterfragen. Dabei geht es auch darum, inwiefern die Einrichtungen aktuellen Vorstellungen und Bedürfnissen entsprechen und an welchen Stellen Veränderungen notwendig sind, um sie zukunftsfähig zu machen." Und Mandel betonte: "Gerade jetzt stehen Kultureinrichtungen, die ihre Systemrelevanz beweisen müssen, unter großem Druck, den Kontakt mit ihrem Publikum und den Rückhalt in der Bevölkerung zu stärken."

Die Preisträger von "ZukunftsGut" 2020 führen laut der Fachjury vor, wie agile Programmatik und niedrigschwellige Öffnung gelingen können. Dabei stehen die Landesbühnen Sachsen für eine erfolgreiche Öffnung ihres Kulturangebots. So bringen sie ihre 4-Sparten-Programme in Räume, die nicht oder nur schlecht einbezogen sind, vor allem auf dem sächsischen Land. Darüber hinaus schmiedet das Theater ein verlässliches Netzwerk unterschiedlichster Partner, indem es diese vor Ort aktiv in die Veranstaltungen und die Kulturvermittlungsarbeit einbindet. Ziel ist, gerade die Regionen, die kaum eine öffentliche Stimme haben, durch die Vielstimmigkeit der Programme zu stärken.

Das Kulturforum Witten überzeugte die Jury insbesondere unter dem Aspekt der strukturellen Veränderungsorientierung. In einem Zukunftslabor werden die kommunalen Kultureinrichtungen befähigt, im engen Austausch mit der Bevölkerung kulturelle Stadtentwicklung voranzubringen. Instrumente sind unter anderem ein Fortbildungsprogramm für Mitarbeitende in Kultureinrichtungen, aber auch in der Kulturverwaltung, zur Entwicklung neuer Organisationskulturen. Dabei wird Digitalität als Kulturtechnik neu gedacht.

Auch das Kunsthaus Dresden verortet sich mitten in der Stadtgesellschaft und schafft dort eine Plattform für aktive Auseinandersetzung und Teilhabe am Zeitgeschehen. Dabei verfolgt das Haus einen kollaborativen Kulturvermittlungsansatz, der auf eine Verbindung von fachlichem Diskurs und publikumsnahen Angeboten setzt. Die gemeinschaftliche Arbeit an Zukunftsthemen ist immer auch Gradmesser demokratischer Vielfalt und Freiheit.

Beispielhaft für die mutige Entwicklung von mobilen Räumen der kulturellen Produktion und Bildung ist schließlich das Traumschüff Potsdam. Mit einem Katamaran besucht das genossenschaftlich organisierte Theater die Menschen im Umland von Berlin, nahe der Havel. Eine hohe Nahbarkeit gepaart mit enormer Kreativität bietet Menschen, die oftmals weniger Berührung mit Kunst und Kultur haben, die Chance, künstlerische und performative Prozesse zu erleben. Ein direkter Austausch mit den Zuschauern inspiriert dabei die Wanderbühne auf dem Wasser zu neuen Stücken und Vermittlungsformaten.

Die Mitglieder der Jury von "ZukunftsGut" 2020 sind:

- Inez Boogaarts, Geschäftsführerin Poetry International Rotterdam - Tom Braun, Geschäftsführer Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung - Teresa Darian, Spezialistin kulturelle Bildung in der Kulturstiftung des Bundes - Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor Deutscher Bühnenverein - Astrid Kießling-Taskin, Vorständin Commerzbank-Stiftung - Prof. Dr. Birgit Mandel, Direktorin Institut für Kulturpolitik und Leitung des Bereichs Kulturmanagement und Kul-turvermittlung Universität Hildesheim, Vizepräsidentin Kulturpolitischen Gesellschaft sowie Stiftungsratsmitglied Commerzbank-Stiftung - Stephanie Reiterer, Innenarchitektin, Baukulturvermittlerin und Kulturschaffende - David Vuillaume, Geschäftsführer Deutscher Museumsbunds

Über die Commerzbank-Stiftung

Die Commerzbank-Stiftung feiert 2020 ihr 50-jähriges Bestehen. Seit 1970 initiiert und unterstützt sie Projekte in den Bereichen Kultur, Soziales und Wissenschaft. Ziel der in Frankfurt am Main ansässigen Unternehmensstiftung ist es, Teilhabe in unserer Gesellschaft zu fördern und damit einen nachhaltigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu leisten. Als aktiv fördernde Institution arbeitet sie mit erfahrenen Partnern zusammen, deren Initiativen eine bundesweite Ausstrahlung haben. "ZukunftsGut" wird als Eigenprojekt vollständig in Eigenregie umgesetzt und alle zwei Jahre vergeben. Für dieses Engagement wurde die Stiftung vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der deutschen Industrie e. V. mit dem AKF-Award 2019 ausgezeichnet. Weitere Informationen zur Commerzbank-Stiftung http://www.commerzbank-stiftung.de

Der Preis "ZukunftsGut" wird unterstützt von der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.

Pressekontakt:

Sarah Scaduto
+49 69 136 29006

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OTS: ZukunftsGut

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Datum: 30.09.2020 - 12:15 Uhr
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