Leseprobe aus „Kinder dieser Erde“
(IINews) -
Afrika: Kianos Freude
Heiß brennt bereits am frühen Morgen die Sonne auf die rote Erde der Serengeti. Kiano ist aufgeregt und wartet ungeduldig, dass endlich seine Geschwister erwachen, doch die schlafen noch tief und fest. Mutter ist bereits unterwegs zur Wasserstelle, um das kostbare Nass für den heutigen Tag zu holen. Der kleine Junge hat bereits seinen Schlafplatz in Ordnung gebracht. Die Decke liegt ordentlich zusammengefaltet auf der Matte, jedoch wird sie das nicht lange bleiben, denn Kiano sitzt darauf, rutscht aber mit seinem Hinterteil hin und her, weil er einfach nicht mehr stillbleiben kann. Heute ist doch so ein großer Tag für ihn.
Mutter hat ihm nicht erlaubt, dass er sie begleitet. So gerne wäre er mitgegangen und hätte die Zebras und Gnus bei der Wasserstelle beobachtet. Vielleicht wäre ihm sogar die neue Elefantenherde begegnet, die vor einigen Tagen angekommen ist. Es begeistert ihn immer, wie leise diese großen Tiere gehen. Ganz sanft setzen sie ihre riesigen Füße bei jedem Schritt auf den Boden und die Jungen befinden sich immer beschützt inmitten der Herde, damit ihnen nichts geschehen kann. Aber heute muss er eben auf dieses Schauspiel verzichten, denn er hat eine besondere Aufgabe bekommen. Nur, solange seine Geschwister nicht wach sind, kann er nicht beginnen.
Kiano muss etwas unternehmen, sonst schlummern die noch, wenn die Arbeit bereits erledigt sein soll. Also steht der Junge auf und beginnt mit den Schüsseln zu scheppern, die die Mutter für den Frühstücksbrei vorbereitet hat.
Endlich erwachen die Geschwister. Es ist verständlich, dass sie das Aufstehen etwas hinauszögern, denn in der Lehmhütte mit dem dicken Strohdach ist es angenehm kühl. Zuerst wollen sie sich aufregen, aber dann sehen sie, wie aufgeregt ihr Bruder ist, und stehen sofort von ihrem Nachtlager auf.
Es ist noch etwas Zeit, bis die Mutter zurückkehren wird. So beschließen die Kinder, dass die aufgetragene Arbeit gleich erledigt wird. Jedes Kind nimmt sich einen der Strohbesen und geht nach draussen.
Das Dorf vom Stamm der Masai Mara liegt inmitten eines National Parks in Kenya. Hier wird noch die Tradition gelebt, so wie es immer war. Im Einklang mit der Natur, im Frieden mit den Menschen untereinander. Die Hütten, aus Lehm gebaut, sind rund und innen schaut es aus wie in einem Schneckenhaus. Man geht durch einen runden Gang in einen großen Raum, der in der Mitte des Hauses liegt …
© Karina Pfolz, Kinder dieser Erde, Karina-Verlag
Wie es weitergeht erfahren Sie hier:
22 Länder, 22 Geschichten über das Leben der Kinder dort. Erlebnisse voll Herzenswärme.
Diese Länder und Geschichten und Autor/innen sind in diesem Band enthalten:
Indien: Magodus Bananenpfad, Karina Pfolz
Afrika: Kianos Freude, Karina Pfolz
Hawaii: Kaia, das Mädchen aus dem Wasser, Wiebke Worm
Australien: Talia und das Wetthüpfen, Wiebke Worm
China: Wings kleines Glück, Wiebke Worm
Sizilien: Lucas Traum, Renate Zawrel
Österreich, Salzburg: Leonie auf Achse, Bernadette Maria Kaufmann
Schweiz: Karin, Theo und Benjamin, Erich Röthlisberger
Tibet: Jinpa und Nima, Manolo Link
Holland: Koningsdag und Kinderdijk, Kristina Plenter
Norwegen: Trolle und Nordlichter, Heike Altpeter
Indonesien: Bejo taucht ab, Michaela Göhr
Deutschland: Die Krachlederne, Rainer Güllich
Belgien: Mit Emma auf Krabbenfang, Renate Zawrel
Grönland: plötzlich erwachsen, Petra Steuer
USA Texas - Grandpa hat Geburtstag, Marie Luise Strohmenger, Karina Pfolz
Russland Katinkas gefühltes Leben, Karina Pfolz
Griechenland Dimitris Olive, Karina Pfolz
Nigeria James und die Hühner, Bernadette Maria Kaufmann
Japan Yunas Pflicht, Lisa Lamp
Peru, Titicacasee Amaya, Manolo Link
Mongolei Kenans Heimkehr, Dieter R. Fuchs
Gewidmet:
Den Kindern dieser Erde
Der Augenblick, in dem ein Kind geboren wird, ist ein Wunder an Reinheit im Herzen.
Unwissend über all das Geschehen auf dieser Erde, sind die empfundenen Gefühle dieses neuen Wesens Liebe und Zuneigung. Nichts Böses umgibt das Herz. Kein Neid, keine Gier, kein Hass, keine Lüge
Ich wünsche allen Kindern unserer Erde, dass sie in Frieden aufwachsen können, und ein Leben erfüllt mit Liebe auf sie wartet.
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Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy" wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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Datum: 26.09.2020 - 09:34 Uhr
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