Fußamputation: Wie eine zweite Meinung Diabetiker davor bewahren kann/ Eine neue Regelung schreibt den Rechtsanspruch für eine ärztliche Zweitmeinung vor
(ots) - Jedes Jahr geraten etwa 40.000 Menschen mit Diabetes in diese bittere Situation: Der Arzt rät ihnen zur Amputation des Zehs, Vorfußes oder gar des Unterschenkels. Dabei ließen sich laut Experten vier von fünf solcher Amputationen verhindern. Menschen mit einem "diabetischen Fuß" haben nun einen Rechtsanspruch auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung, wenn eine Amputation ansteht - das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (B-BA) von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken beschlossen. "Eine zweite Meinung von einem anderen Arzt einzuholen war zwar schon bisher möglich", sagt der Kölner Diabetologe Dr. Dirk Hochlehnert im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". "Neu ist aber, dass Patienten grundsätzlich ein Recht darauf haben und die Kasse alle entstehenden Kosten bezahlt. Außerdem muss der Chirurg, der amputieren will, den Patienten auf die Möglichkeit hinweisen und ihn informieren, wie er daran kommt." Nur wenn im Notfall schnell amputiert werden muss, ist der Hinweis auf eine Zweitmeinung nicht vorgeschrieben.
Häufiger Auslöser: verengte oder verschlossene Beinarterie
Oft zeichnen sich Chancen ab, den Fuß zu retten, berichtet der "Diabetes Ratgeber". "Bei etwa der Hälfte der Amputationen werden die Gefäße vorher nicht untersucht", sagt Professor Dr. Gerhard Rümenapf, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer. "Dabei steckt hinter jedem zweiten diabetischen Fuß eine verengte oder verschlossene Beinarterie." Beseitigt der Gefäßspezialist die Engstelle, wird der Fuß wieder besser durchblutet, eine chronische Wunde heilt in vielen Fällen ab. Rümenapf zufolge können darüber etwa 90 Prozent Patienten mit Gefäßverschlüssen im Ober- und Unterschenkel geholfen werden.
Eine weitere Diabetologen-Meinung rettete großen Zehen
Eine Zweitmeinung hat beispielsweise Patientin Edith Raabe den großen Zehen gerettet. Nach der Amputation des kleinen Zehs wurden zwei weitere Zehen entfernt, da die Wunde nicht gut verheilte. Als auch noch der große Zeh amputiert werden sollte, bat Raabe einen Diabetologen um eine zweite Meinung. Ergebnis: Die Wunde wird mit einem Spezialgips entlastet und heilt nun gut.
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