National Black Farmers Association reicht Klage ein, um den Verkauf von Roundup® von Bayer-Monsanto in den USA zu stoppen
(ots) - Der Verlust des US-Marktes würde einen großen finanziellen Rückschlag bedeuten
Die National Black Farmers Association (https://www.nationalblackfarmersassociation.org/) möchte den Verkauf des Unkrautbekämpfungsmittels Roundup® von Bayer-Monsanto mit einer Klage stoppen, die am 26. August 2020 in St. Louis (Missouri) eingereicht wurde.
Für das Unternehmen könnte dies den Verlust des einträglichen Geschäfts mit dem umstrittenen Unkrautvernichter bedeuten, während es versucht Klagen zu verhindern, die sich gegen die krebserregende Wirkung des Mittels richten.
Roundup® war bereits Klagegegenstand von mindestens 125.000 Klägern, die behaupten, das Herbizid verursache Krebs, darunter auch Non-Hodgkin-Lymphome. Bis heute wurde der Einsatz von Herbiziden auf Glyphosatbasis, darunter auch Roundup®, in 42 Ländern eingeschränkt. In Deutschland wird der Einsatz sukzessive bis 2023 eingestellt.
Der Klage zufolge haben überwiegend afroamerikanische Farmer in den USA eine geringere Alphabetisierungsrate und eingeschränkteren Zugang zum Internet. Deshalb sind sie bei Produktinformationen von ihren lokalen Saatgutläden abhängig. Bayer-Monsanto hat es laut der Klage versäumt, relevante Warnungen, Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen zu kommunizieren, die es den Bauern ermöglicht hätten, die Produkte sicher und mit angemessenem Schutz zu verwenden. Stattdessen habe das Unternehmen "ungenaue, falsche und irreführende Informationen verbreitet und weiterhin aggressiv für die Wirksamkeit seiner Produkte geworben, selbst nachdem es von den Risiken bei der Anwendung wusste oder hätte wissen müssen", heißt es in der Klage.
In den letzten Jahrzehnten wurde afroamerikanischen Farmern zunehmend der Einsatz von konventionellem Saatgut verwehrt. Monsanto übernahm sukzessive die meisten anderen Saatgutunternehmen sowie die gesamten Regalflächen in den lokalen Saatgutläden. So wurden die konventionellen Sorten verdrängt und die Farmer waren gezwungen, Roundup-resistentes Saatgut und Roundup® zur Unkrautbekämpfung zu verwenden.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Unkraut im Laufe der letzten Jahrzehnte resistenter gegen Roundup® geworden ist und nun der Einsatz mehrerer Chemikalien erforderlich ist (einschließlich gefährlicher Chemikalien wie 2,4-D, ein Bestandteil von Agent Orange), um den gleichen Ertrag zu gewährleisten.
Ben Crump (https://bencrump.com/) , der in den USA landesweit bekannte Anwalt für Bürgerrechte und Personenschäden, ist der Ansicht, dass Monsanto eine Fehlinformationskampagne rund um die Sicherheit von Roundup® geführt habe, obwohl dem Unternehmen gegenteilige Beweise bekannt waren. Der Anwalt vertritt auch die Familien von George Floyd, Breonna Taylor, Jacob Blake und vielen anderen Opfern von Polizeigewalt und gefährlichen Produkten.
"Bayer-Monsanto schuf einen Teufelskreis, indem das Unternehmen afroamerikanische Farmer zwang, ihr Saatgut und Unkrautvernichtungsmittel in immer stärkeren Dosen zu verwenden. Dadurch waren sie einem steigenden Krebsrisiko ausgesetzt", kommentiert der renommierte Anwalt Ben Crump. "Dies ist eine Frage der öffentlichen Gesundheit und der Rassengerechtigkeit. Der einzige Weg, diesen Kreislauf zu durchbrechen, besteht darin, Bayer-Monsanto zur Aufgabe des Verkaufs seines krebserregenden Produkts in den USA zu zwingen. Damit gewährt man schwarzen amerikanischen Landwirten den gleichen Schutz, wie ihn Bürger in vielen anderen Ländern genießen."
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Datum: 02.09.2020 - 18:18 Uhr
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