Fast die Hälfte der befragten Kinder benutzen beim Händewaschen in der Schule keine Seife, stellt neue Umfrage des Global Hygiene Council fest
(ots) - - Führende Hygieneexperten heben die Bedeutung wirksamer Handhygienemaßnahmen und der betreffenden Anleitung in Schulen hervor, seit Kinder im Anschluss an die COVID-19 Pandemie wieder in die Schulen zurückkehren
Der Aufruf basiert auf einer neuen internationalen Umfrage des Global Hygiene Council (GHC) (Globaler Hygienerat), bei der festgestellt wurde, dass fast die Hälfte (42 %) der Schulkinder zwischen 5 und 10 Jahren beim Händewaschen in der Schule nicht regelmäßig Seife verwenden. Mit der Umfrage sollten das Hygienebewusstsein und die hygienischen Gewohnheiten von Kindern aus sieben Ländern während COVID-19 erfasst werden, und in allen Ländern wurde Seife häufiger zuhause als im schulischen Umfeld verwendet.
Weniger als die Hälfte der Kinder (44 %) gaben an, dass schulisches Aufsichtspersonal immer dafür sorgte, dass sie vor den Mahlzeiten ihre Hände wuschen. Demgegenüber gab die Mehrzahl der Befragten (71 %) an, dass das zuhause immer der Fall war.
Dr. Sumanth Gandra, medizinischer Dozent an der Washington University School of Medicine in St. Louis, MO (USA), sagt: "Jetzt, wo die Kinder weltweit langsam wieder zur Schule zurückkehren, sollte ein verbessertes Hygienekonzept keine Übergangslösung bleiben. Obwohl COVID-19 das Bewusstsein für die Bedeutung der Handhygiene für die Eindämmung von infektiösen Atemwegserkrankungen erhöht hat, sind so einfache Hygienemaßnahmen wie das Händewaschen unverzichtbar, um die Verbreitung von häufigen Erkrankungen, u. a. auch Magen-Darm-Erkrankungen, zu verhindern."
Nur 60 % der Kinder gaben an, dass in den Schulen immer Seife zur Verfügung stand, und etwa jedes zehnte Kind gab an, dass Seife nie vorhanden war.
Schulen sind gleich mehrfach Infektionsherde, und die Umsetzung von gezielten Hygienemaßnahmen kann den Schutz vor Infektionskrankheiten erheblich stärken. Ein kürzlich im American Journal of Infection Control erschienener Artikel besagt, dass sorgsame hygienische Gewohnheiten im Alltag das Risiko von häufigen Infektionskrankheiten um bis zu 50 % und den Bedarf an Antibiotika um bis zu 30 % reduzieren.
Professor Sally Bloomfield von der London School of Hygiene and Tropical Medicine äußert sich so: "Gezielte Hygiene heißt, an bestimmten Orten und zu Zeiten, die als ,Risikomomente'' bezeichnet werden, auf Hygiene zu achten, genau dort und dann, wenn gesundheitsschädliche Mikroben sich am häufigsten verbreiten. Die größten Risikomomente in Schulen sind in der Kantine, beim Essen, auf den Toiletten und bei der Oberflächenberührung zu verorten."
Dr. Gandra setzt hinzu: "Es ist ganz entscheidend, dass gesunde hygienische Gewohnheiten, wie das Händewaschen über einen Zeitraum von 20 Sekunden mit Wasser und Seife, der nächsten Generation einverleibt werden, um die Verbreitung von zukünftigen Epidemien zu verhindern und Familien vor Infektionen zu schützen."
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