Im Mercedes-Benz Lkw-Werk in Wörth läuft seit gestern die Produktion wieder
(ots) - Nach vier Wochen Stillstand werden im weltgrößten Nutzfahrzeugwerk wieder Trucks gebaut
INTERVIEW MIT DEM WERKSLEITER DR. MATTHIAS JURYTKO
Anmoderation:
Wegen der Coronavirus-Pandemie mussten Autohersteller und Zulieferer ihre Werke in der ganzen Welt großteils herunterfahren. Vier Wochen hatte beispielsweise das größte Nutzfahrzeug der Welt, das Mercedes-Benz Werk im pfälzischen Wörth die Produktion unterbrochen. Auch die Nutzfahrzeugwerke in den USA oder in Brasilien hatten die Produktion heruntergefahren. Umso größer die Freude jetzt in Wörth: Seit gestern laufen die Bänder wieder. Jetzt verlassen wieder Mercedes-Benz Trucks wie der Antos, der Arocs und Atego - und natürlich auch der seit bereits mehr als 20 Jahren weltweit erfolgreichste Schwer-Lkw Actros - die riesigen Werkshallen. Auch die Mercedes-Benz Special Trucks Econic, Unimog und Zetros werden wieder gebaut. Wir haben uns mit Dr. Matthias Jurytko, dem Standort- und Produktionsleiter des Mercedes-Benz Werks in Wörth getroffen - natürlich am Band - und mit ihm über den Wiederanlauf gesprochen:
1. Frage: Herr Dr. Jurytko, Ihre Produktion stand vier Wochen komplett still. Wie funktioniert nach dieser doch ungewöhnlich langen Stillstandzeit der Wiederanlauf? Mit dem ersten Tag, als wir dieses Werk in den Ruhezustand versetzt haben, haben wir sofort mit der Planung des Wiederanlaufs begonnen. Es ist ein organisatorischer Anlauf, es ist ein personeller Anlauf und es ist natürlich auch ein Anlauf, der die Infrastruktur betrifft. (0''19)
2. Frage: Wie funktioniert dieser Wiederanlauf und wie viele Mitarbeiter sind jetzt schon am Band? Wir haben einen sukzessiven Anlauf. In dieser Woche haben wir mit der B-Schicht angefangen, das ist ein Ein-Schicht-Betrieb. Und wir werden dann in der nächsten Woche die A-Schicht reinholen. Sukzessiv heißt, dass wir uns erstmal auch daran gewöhnen mussten, diesen Anlauf jetzt, nach dieser doch langen Zeit des Stillstands, wieder zu beginnen. (0''23)
3. Frage: Für Ihre Produktion brauchen sich nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Material. Erhalten Sie von Ihren Lieferanten, die ja auch alle die Produktion unterbrochen hatten, alle Teile, die benötigt werden? Wir überprüfen sehr engmaschig täglich die Liefersituation mit unseren Lieferanten, insbesondere in den Gebieten, wo wir heute noch Risikoländer haben. Sei es in Italien, sei es in Spanien oder auch in Frankreich, wo wir sicherstellen, dass die Lieferungen auch für unsere Schichten verfügbar sind. (0''21)
4. Frage: Und wie ist die aktuelle Auftragslage? Die Auftragslage ist positiv. Wir können mit dem, was wir an Aufträgen haben, in den nächsten Wochen zufriedenstellend unsere Produktion belegen. Das freut uns sehr. (0''11)
5. Frage: Wir sehen hier neben uns, dass die Mitarbeiter alle Masken angelegt haben, dass die Arbeitsplätze am Band mit flexiblen Trennwänden ausgestattet sind. Wie ist die Stimmung unter Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktuell? Aus den vielen Gesprächen, die ich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier am Band geführt habe, habe ich einen sehr, sehr guten Eindruck: Sie sind sehr positiv, sehr motiviert, sehr diszipliniert. Wir sind alles in allem - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Führungskräfte - ein tolles Team. Die Freude bei den Mitarbeitern, wieder hier in Wörth zu sein, ist riesig groß. (0''21)
Abmoderation:
Dr. Matthias Jurytko, Standort- und Produktionsleiter des Mercedes-Benz Werks in Wörth im Interview direkt am Band. Seit gestern läuft die Produktion im größten Lkw-Werk der Welt wieder.
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Datum: 22.04.2020 - 16:35 Uhr
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