Gernot Brauchle wird neuer Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Hochschule
Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, Gernot Brauchle, ist zum neuen Vorsitzenden der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH gewählt worden. Er tritt Anfang Juli die Nachfolge von Sebastian Wörwag an, der den Hochschulverbund sechs Jahre lang geleitet hatte. Brauchle will die IBH als eigene Rechtspersönlichkeit konstituieren und damit weiter stärken. Inhaltlich setzt der 55-Jährige den Schwerpunkt auf anwendungsorientierte Forschung.
(IINews) - Seit 20 Jahren fördert und koordiniert die Internationale Bodensee-Hochschule die wissenschaftliche Zusammenarbeit um den Bodensee. Ihr gehören 30 Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz mit rund 115.000 Studierenden und mehr als 20.000 Forschenden an. Geleitet wird der größte hochschulartenübergreifende Verbund Europas vom sogenannten Kooperationsrat der Rektorinnen und Rektoren.
Vorsitzender des Kooperationsrats ist seit knapp sechs Jahren der Rektor der Fachhochschule St. Gallen, Prof. Dr. Sebastian Wörwag. Er wechselt als Rektor an die Berner Fachhochschule und gibt deshalb Ende Juni sein Amt als IBH-Vorsitzender ab. Zu seinem Nachfolger wählten die Rektorinnen und Rektoren nun Univ.-Doz. Dr. Gernot Brauchle, seit 2014 Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg. Der 55-Jährige war zuvor Vorstand des Instituts für Angewandte Psychologie an der Privaten Universität UMIT in Hall in Tirol.
Hochschulen müssen Wirkung für die Region schaffen
Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink, für Wissenschaft verantwortliches Mitglied der Vorarlberger Landesregierung, gratulierte Brauchle zur Wahl: „Mit der Kooperation der Hochschulen gewinnen wir in allen vier Anrainerstaaten am Bodensee wichtige Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft. Gernot Brauchle steht für diese praxisorientierte Zusammenarbeit, die wir in den nächsten Jahren noch deutlich verstärken wollen.“ Vorarlberg hat derzeit den Vorsitz in der Internationalen Bodensee-Konferenz inne.
Auch Brauchle will die IBH als anwendungsorientierten Verbund weiterentwickeln: „Wir wollen mit unseren Projekten im Bodenseeraum unmittelbar wirksam werden, sei es in Forschungsprojekten, gemeinsamen Studiengängen oder Partnerschaften mit der Praxis. Das ist die Grundidee der IBH.“ Als Beispiel nennt der 55-Jährige die IBH-Labs, in denen derzeit 16 Hochschulen und insgesamt 28 Unternehmen und Organisationen eng zusammenarbeiten. Sie sollen 2022 mit neuen Themenschwerpunkten weitergeführt werden, nachdem im Frühjahr 2021 die erste Auflage der IBH-Labs abgeschlossen wird.
Inhaltlicher Schwerpunkt für die kommenden Jahre wird der digitale Wandel in der Region sein, von dem sowohl Unternehmen als auch öffentliche Einrichtungen und Schulen betroffen sind. „Mit diesem Schwerpunkt tragen die Projekte direkt zur Standortattraktivität der Region bei“, ist Brauchle überzeugt. Auch grenzüberschreitende Studiengänge will der künftige Vorsitzende weiter ausbauen.
Eigene Rechtspersönlichkeit schaffen
Organisatorisch will Brauchle die IBH neu aufstellen. Aktuell ist die IBH ein Projekt der Internationalen Bodensee-Konferenz. Im kommenden Jahr soll sie die Rechtsform eines Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) erhalten. Damit wird sie zu einer eigenen Rechtspersönlichkeit, gewinnt an Handlungsfähigkeit und kann schneller agieren. Der Kooperationsrat hat dazu in seiner letzten Sitzung einen Grundsatzbeschluss zur Gründung eines EVTZ getroffen. Die enge Zusammenarbeit mit der Internationalen Bodensee-Konferenz will Brauchle beibehalten: „Sie ist unser starker Partner in der Region."
Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg bedankte sich nach seiner Wahl beim derzeitigen Vorsitzenden Sebastian Wörwag, der in der IBH „einen beeindruckenden Kulturwandel“ geschafft habe: „Bei der IBH heißt es immer: Das WIR gewinnt. Die Hochschulen sehen sich nicht als Konkurrenz, sondern profitieren voneinander.“ Diese Kooperation ganz unterschiedlicher Hochschulen funktioniert über die Landesgrenzen hinweg - von den großen Universitäten Zürich, Konstanz und St. Gallen bis hin zu kleinen Einrichtungen wie Brauchles eigener Hochschule, der PH Vorarlberg.
Zur Person:
Univ.-Doz. Dr. Gernot Brauchle
-geboren 21. 9. 1964 in Dornbirn
-verheiratet, zwei Kinder
-1996 Doktorat am Institut für Psychologie, Universität Innsbruck
-1997 – 2007 Assistent am Institut für Sozialmedizin, Universität Innsbruck und Medizinische Universität Innsbruck
-2006 Habilitation für das Fach Notfallpsychologie
-2009 – 2014 Vorstand des Instituts für Angewandte Psychologie an der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol (UMIT)
-seit 2014: Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg
-seit 2016: Mitglied im Vorstand der Internationalen Bodensee-Hochschule
-zahlreiche Publikationen und Forschungsprojekte
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) ist der größte hochschulartenübergreifende Verbund Europas. Sie ermöglicht die Zusammenarbeit von 30 Hochschulen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein in den Bereichen Lehre, Forschung und Entwicklung sowie Wissens- und Technologietransfer. Finanziert wird sie im Rahmen der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) von den zehn beteiligten Ländern und Kantonen sowie mit Mitteln des EU-Regionalfonds Interreg.
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Datum: 15.04.2020 - 10:45 Uhr
Sprache: Deutsch
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