F5 Studie: Europa führend bei Nutzung von Multi-Cloud
Roman Borovits, Senior Systems Engineer bei F5 Networks, berichtet über den 6. State of Applications Services Report von F5: 88 Prozent der europäischen Unternehmen nutzen bereits mehrere Cloud-Provider
(IINews) - München, 6. April 2020 – Eine aktuelle Studie von F5 Networks zeigt: Europa spielt eine Vorreiterrolle bei Multi-Cloud-Systemen. Laut der sechsten Ausgabe des „State of Application Services“ (SOAS) Reports* setzen 88 Prozent der Unternehmen in EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) mehrere Cloud-Provider ein. Knapp dahinter folgen die USA mit 87 Prozent und APCJ (Asien, Pazifik, China, Japan) mit 86 Prozent.
Demnach nutzen 73 Prozent der befragten Unternehmen in EMEA für einzelne Anwendungen bereits zwei oder mehr Cloud-Anbieter. 27 Prozent werden bis Ende 2020 über die Hälfte ihrer Anwendungen in der Cloud betreiben. Mehr als jeder zweite Befragte (54%) sagt, dass Cloud in allen Formen der wichtigste strategische Trend für die nächsten zwei bis fünf Jahre ist.
Entscheidung nach Einzelfall
Gemäß dem SOAS Report entscheiden sich europäische Unternehmen etwas häufiger als der Durchschnitt dafür, je nach Einzelfall die optimale Cloud-Plattform für die Anwendung zu nutzen. Diesen Ansatz verfolgen 43 Prozent, im Vergleich zu 42 Prozent weltweit. Dabei erachten es 70 Prozent der Befragten in EMEA für „sehr wichtig“, dieselben Sicherheitsrichtlinien on-Premise und in der Cloud einsetzen und durchsetzen zu können, noch vor Amerika (69%) und APCJ (65%).
Gerade die Nutzung mehrerer Cloud-Anbieter in unterschiedlichen Ausprägungen führt zu einem hohen Management-Aufwand und zunehmender Komplexität in Sachen Security. Denn jeder Provider stellt eigene Dashboards bereit, die jeweils unterschiedliche Funktionen und Schnittstellen aufweisen. Hier kann nur eine umfassende Lösung für einheitliches Management und hohe Security sorgen, die alle Cloud-Plattformen integriert.
Erhebliche Sicherheitsbedenken
In Bezug auf Sicherheit haben die Befragten derzeit nur wenig Vertrauen bei einem Angriff auf Anwendungsebene in der Public Cloud ausreichend geschützt zu sein. Nur 15 Prozent zeigen sich „sehr zuversichtlich“, dass ihnen dies gelingt. Deutlich sicherer fühlen sie sich beim lokalen Rechenzentrum (30%) und Collocation (20%).
Die Bedenken im Bereich Cloud-Sicherheit werden durch den zunehmenden Fachkräftemangel verschärft: Zwei Drittel der europäischen Unternehmen glauben, dass sie in Zukunft nicht genügend Security-Experten haben. Amerika liegt mit 65 Prozent knapp dahinter. Am größten ist das Problem in APJC, wo dies für 76 Prozent ein Thema ist.
Compliance als größte Herausforderung
Jedes dritte Unternehmen in Europa nennt die Einhaltung von Vorschriften als größte Herausforderung bei der Verwaltung von Anwendungen in Multi-Cloud-Umgebungen. Dieser Wert liegt höher als in jeder anderen Region. Das ist zum Teil auf die Komplexität zurückzuführen, die sich aus der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ergibt.
Weitere Herausforderungen sind die Anwendung einheitlicher Sicherheitsrichtlinien für alle Anwendungen (30%), der Schutz vor neu auftretenden Bedrohungen (28%) und die Migration von Anwendungen zwischen Clouds und Rechenzentren (28%).
Aktuell steht beim Thema Multi-Cloud die Bewältigung des steigenden Management-Aufwands und der zunehmenden Intransparenz durch einheitliche, umfassende Lösungen im Vordergrund. In Zukunft sollten Unternehmen aus den vielen entstehenden Daten auch Business Insights ermitteln. Ein zentrales Monitoring Dashboard führt dann zu besserer Kostenkontrolle, optimierten Prozessen, höherer Security und einfacherem Management.
* Für den sechsten jährlichen SOAS Report wurden fast 2.600 Personen aus verschiedenen Branchen, Unternehmensgrößen und Rollen weltweit (525 in EMEA) befragt. Die kompletten Studienergebnisse können Sie hier herunterladen.
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Datum: 06.04.2020 - 10:57 Uhr
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