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Leseprobe aus „Mitgefühlt“ von Bruno Moebius

ID: 1806887

Ich ließ mich rücklings auf das breite Bett fallen und stieß die Luft aus, bis der letzte Rest an verbrauchtem Atem meine Lungen verlassen hatte.


(IINews) - Ich ließ mich rücklings auf das breite Bett fallen und stieß die Luft aus, bis der letzte Rest an verbrauchtem Atem meine Lungen verlassen hatte. Ich hatte gewusst, dass es schrecklich sein würde, aber nicht, wie schrecklich. Es war nicht die erste Katastrophe, in deren Sog ich mit Opfern, Hinterbliebenen und sonstigen Leidtragenden konfrontiert worden war, doch diesmal nahm es mich ärger mit als je zuvor.
Man meint, dass Journalisten mit den Jahren immer abgebrühter werden, ähnlich wie Notfallärzte, Polizisten, Feuerwehrleute oder Rotkreuzhelfer, doch an manches gewöhnt man sich nie und ich merkte soeben, dass ich mich nicht nur nicht daran gewöhnt hatte, sondern sogar noch empfindlicher geworden war.
Lag es daran, dass ich selbst eine schwere Zeit hinter mir hatte? Oder lag es vielmehr daran, dass ich mich noch mitten in dieser Zeit befand?
Meine Versetzung nach München war eine Art von Flucht gewesen, Flucht aus der Umgebung, die mich an die Trümmer meiner Ehe erinnerte, und aus dem Einflussbereich eines Mannes, mit dem mich zwar manches verband, der es aber verstanden hatte, mich an sich zu binden, als ich mich nicht mehr binden lassen wollte.
Es war auch die Flucht vor einem anderen Menschen gewesen, den ich verletzt hatte – gegen meine Absicht, aber unfähig, es nicht zu tun, als es an mir lag, zu ihm zu stehen und zu meiner Liebe zu ihm.
Es war eine Flucht vor mir selbst gewesen und sie dauerte immer noch an, wie ich nun wusste.
Ich hatte mich in München recht gut eingelebt, aber ein paar oberflächliche Affären und gelegentliche Besäufnisse konnten mich nicht darüber hinweg täuschen, dass ich mich einsam fühlte. Meine Arbeit, in die ich mich regelrecht gestürzt hatte, war ein Teil der anfänglichen Selbsttäuschung, denn wer den Journalismus im Blut hat, ist ein Junkie, der die Droge nicht lassen kann, auch wenn sie ihn kaputtmacht. Also war ich unverzüglich in mein kleines Auto gestiegen und zum Flughafen gerast, als die Meldung von dem Absturz einer Chartermaschine beim Landeanflug auf den Franz-Josef-Strauß-Flughafen hereinkam.




Ich war schnell gewesen, aber nicht schnell genug, denn als ich ankam, war das Gelände schon gesperrt und ich hatte es allein deshalb geschafft, in die Ankunftszone zu gelangen, weil ich mich geistesgegenwärtig als verzweifelte Angehörige ausgab. Es hatte gereicht, mir die Haare zu raufen und meine Bluse weiter zu öffnen, als man es von einer anständigen Mittdreißigerin erwartete, und schon war ich dahin eskortiert worden, wo die wirklichen Angehörigen versammelt waren.
Und dann hatte ich, das kleine Diktiergerät in meiner Hand, da gestanden wie angewurzelt, unfähig, auch nur einen Schritt auf einen der Menschen zu zu machen, um ein paar Antworten auf meine Fragen aufzuzeichnen. Welche Fragen? Konnte man beim Anblick der rauchenden Trümmer jenseits der Landebahn auch nur eine einzige Frage stellen, die nicht völlig unsensibel und unzumutbar gewesen wäre?
Irgendwie hatte ich es geschafft, aus dem Gebäude hinaus und zu meinem Auto zu gelangen, loszufahren, und dann hatte ich gespürt, dass ich am ganzen Leib zitterte. Es war mir unmöglich erschienen, in dieser Verfassung zurück nach München zu fahren, also hatte ich Freising, den nächstgelegenen Ort, angesteuert und diese Pension gefunden.
Ich atmete einige Male tief durch, dann setzte ich mich auf.
© Bruno Moebius

Wie es weitergeht erfahren Sie hier:
Claudia möchte nur herausfinden, wem der gefundene Laptop gehört, doch als sie E-Mails entdeckt, die ein Mann und eine Frau einander geschrieben haben, kann sie nicht widerstehen. Anfänglich unsicher, ob sie ihre Neugier nicht lieber bezähmen sollte, beginnt sie zu lesen, taucht tiefer und tiefer in die Welt der beiden Fremden ein und je intensiver sie mit ihnen fühlt, desto mehr erkennt sie die Parallelen zu ihrem eigenen Leben - auf der Flucht vor ihren Gefühlen.

Produktinformation:
Taschenbuch: 148 Seiten
Verlag: Karina Verlag (Nova MD); Auflage: Erstauflage (30. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3964431117
ISBN-13: 978-3964431110
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Bild © mit freundlicher Genehmigung von Martin Urbanek, Spaß und Lernen
http://www.spass-und-lernen.com/

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Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy" wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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Datum: 05.04.2020 - 08:14 Uhr
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