Export ist Fundament für Erfolg der Analysen-, Bio- und Labortechnikindustrie
(ots) - Die deutsche Analysen-, Bio- und Labortechnikindustrie zieht für 2019 eine positive Bilanz: Nach vorläufigen Hochrechnungen des Industrieverbandes SPECTARIS erzielten die 330 deutschen Hersteller der Branche im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das rückläufige Inlandsgeschäft wurde dabei durch eine positive Exportentwicklung ausgeglichen. Der Inlandsumsatz lag bei einem leichten Rückgang um 1,5 Prozent bei 4,28 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz erreichte einen Wert von 5,21 Milliarden Euro (+5,6 %). Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung stieg die Beschäftigtenzahl um 3,4 Prozent auf rund 48.600 Mitarbeiter.
"Die Aussichten für das laufende Jahr sind dagegen ungewiss. Auch wenn der Branche bei der Erforschung des Coronavirus eine Schlüsselrolle zukommt, wird die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dennoch Spuren hinterlassen", betont Mathis Kuchejda, Vorsitzender Analysen-, Bio- und Labortechnik bei SPECTARIS. Dabei erwartet Kuchejda eher eine temporäre Schwächung von Absatzmärkten: "Die befürchteten Rückgänge 2020 werden hauptsächlich durch unterbrochene Lieferketten, eine derzeit veränderte Erreichbarkeit und verzögerte Kaufentscheidungen verursacht. Wir haben es nicht mit einer wirklich gesunkenen Nachfrage zu tun, denn eigentlich ist unser Markt sehr robust."
Angesichts einer Exportquote von 55 Prozent ist die Nachfrage aus dem Ausland das Fundament für die sehr international ausgerichtete Branche. Gut 41 Prozent der deutschen Exporte von Analysen-, Bio- und Labortechnik gingen 2019 in Länder der Europäischen Union. Auf die Geschäfte mit den USA und China entfielen rund 14 bzw. knapp 12 Prozent der Ausfuhren. Eine wesentliche Voraussetzung dieser erfolgreichen Branchenentwicklung ist der Fortbestand und Ausbau des freien internationalen Warenverkehrs.
Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung hat aber auch seine Schattenseite: Der Mangel an Fachkräften in Deutschland bleibt in der Analysen-, Bio- und Labortechnik ein Problem. Besonders kleinen und mittleren Unternehmen außerhalb von großen Städten fällt es schwer, hoch qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Kuchejda: "Die Hersteller konzentrieren sich daher verstärkt auf Maßnahmen zur innerbetrieblichen Personalschulung."
Das Thema Digitalisierung steht ganz oben auf der Agenda der Unternehmen. "Hier wird nun auch die Coronakrise unser Kommunikationsverhalten langfristig verändern", so Kuchejda. Virtuelle Konferenzen und digitale Formate zur Unterstützung von Inbetrieb- und Abnahme von Analysen- und Laborgeräten werden derzeit eingeübt. "Eine nachhaltige Digitalisierung der Branche im Schulterschluss mit den Kunden ist ohnehin unabdingbar für eine erfolgreiche Zukunft der Branche", betont Kuchejda. Auch die bereits hohe und dennoch zunehmende Vielfalt der Anwendungsbereiche der Analysen-, Bio- und Labortechnik wird weiterhin für eine steigende Nachfrage sorgen. Die größten Abnehmerbranchen sind derzeit die Bereiche Pharma und Chemie, weitere Industriebereiche wie zum Beispiel die Halbleiterindustrie sowie die öffentliche Hand. Immer stärker wachsend ist das Segment Life Sciences. In den Life Sciences-Laboren werden die Produkte der gesamten Analysen-, Bio- und Labortechnik benötigt, was das Feld grundsätzlich zu einem attraktiven Absatzmarkt macht.
Und dann ist da noch das Coronavirus: "Unsere Branche wird alles tun, um die Laboratorien auch weiterhin mit innovativster Forschungsausrüstung zu versorgen. Die Analysen-, Bio- und Labortechnik ist eine der Schlüsseltechnologien bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das neuartige Virus", erklärt Kuchejda abschließend.
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Datum: 18.03.2020 - 12:29 Uhr
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