Zum Welttag des Hörens / Die Vortragsreihe "Hören und Demenz"
(ots) - 5,8 Millionen Erwachsene in Deutschland leben mit einem
beeinträchtigenden Hörverlust, aber nur jeder Dritte unternimmt etwas dagegen.
Viele nehmen das Risiko sozialer Isolation und zum Teil schwerwiegender
Folgeerkrankungen in Kauf. Weltweit stellen Studien mittlerweile einen
Zusammenhang zwischen Hörverlust und Demenz her, welche mit circa 1,4 Millionen
Betroffenen eine der am stärksten verbreiteten Erkrankungen in Deutschland ist.
Wie genau sieht dieser Zusammenhang aus? Was bedeutet das für die Betroffenen
und was können Angehörige, mit der Pflege Betraute sowie jeder, der Betroffene
begleitet, tun?
Bereits 2019 startete Christine Schön, Hörfunkjournalistin und Kulturpädagogin,
erfolgreich die Vortragsreihe "Hören und Demenz", die nun in diesem Jahr
fortgeführt wird. Unterstützt wird sie dabei von der Bundesinnung der
Hörakustiker KdöR (biha). Die Hörfunkautorin besucht - teilweise in Begleitung
von professionellen Hörakustikern und Hörakustikerinnen - verschiedene
Einrichtungen und klärt in ihrem 45-minütigen Vortrag Pflegekräfte und
Angehörige über häufig gestellte Fragen auf. Christine Schön erläutert die
Auswirkungen einer Hörstörung bei Menschen mit Demenz, zeigt wie man sie
frühzeitig erkennen kann und stellt mit Hörbeispielen Projekte vor, die in
Pflegeheimen und auch zu Hause eingesetzt werden können.
"Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Vortragsreihe ''Demenz und Hören'' mit
Unterstützung der biha weitergeführt wird. Denn gemeinsames Hören bringt
Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen und Pflegekräfte auf Augenhöhe zusammen
- Klänge führen direkt in eine Emotion und emotional erreicht man Menschen mit
Demenz am besten. Dafür ist gutes Hören natürlich Grundlage. Ich freue mich auf
viele weitere interessante Begegnungen mit Pflegekräften und Angehörigen - den
Stützen unserer Gesellschaft, denen wir gar nicht genug danken können." -
Christine Schön.
"Unversorgte Schwerhörigkeit ist ein Risikofaktor für Altersdemenz und
Altersdepression. Das Gehirn wird weniger trainiert, Nervenverbindungen werden
abgebaut. Eine Hörsystemversorgung kann aktive Demenzprävention für Schwerhörige
sein. Wir raten daher zu regelmäßigen Hörtests. Wir freuen uns sehr über die
Vortragsreihe ''Hören und Demenz'' und unterstützen sie gerne." - Marianne
Frickel, Präsidentin der biha und Hörakustiker-Meisterin.
Ein Teil der Gesellschaft zu sein und Erlebnisse sowie Erinnerungen austauschen
zu können, ist essenziell für von Demenz Betroffene. Auch wenn Menschen mit
Demenz alltäglichen Handlungen mitunter ratlos gegenüberstehen, haben sie
oftmals lebhafte Erinnerungen an "Schlager"-Musik, Gedichte oder Ereignisse der
50er oder 60er Jahre. Die Erinnerung wird bei Menschen mit Demenz nicht mehr
über kognitive, sondern emotionale Reize aktiviert, deshalb ist gerade das Hören
so wichtig.
Und genau hier setzt Christine Schön an. Sie hat neben ihrer Vortragsreihe die
Audiomagazin-Reihe "Hörzeit - Radio wie früher für Menschen mit Demenz und ihre
Angehörigen" entwickelt, die von Radiosendungen der 50er und 60er Jahre
inspiriert ist. Über bekannte Lieder, Sprichwörter und Reime wollen Christine
Schön und ihre Co-Moderatoren Frank Kaspar und René Träder Menschen mit Demenz
erreichen. Zudem stellt Christine Schön gemeinsam mit dem medhochzwei Verlag und
mit der Unterstützung der biha monatlich den Demenz-Podcast kostenfrei für
Angehörige und Pflegekräfte zur Verfügung und liefert damit wertvolle Anreize
für die Pflege von Menschen mit Demenz.
Sind Sie an einem Vortrag interessiert? Dann melden Sie sich gerne bei:
E-Mail: info(at)medhochzwei-verlag.de
Telefon: 06221/91496-0
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Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha)
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Datum: 03.03.2020 - 15:24 Uhr
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