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Drei Grimme-Preise für NDR

ID: 1797702


(ots) - Drei NDR Produktionen und Koproduktionen bekommen einen
Grimme-Preis 2020. Im "Wettbewerb Fiktion" werden Darstellerin Iris Berben,
Regisseur Dominik Graf und Autorin Beate Langmaack für den NDR/ARTE-Film "Hanne"
geehrt. Die NDR Autoren Nadia Kailouli und Jonas Schreijäg bekommen die
renommierte Auszeichnung im "Wettbewerb Info & Kultur" für ihren Dokumentarfilm
"SeaWatch3". Im gleichen Wettbewerb erhält Alice Agneskirchner für die
Dokumentation "Wie ''Holocaust'' ins Fernsehen kam" (WDR/NDR/SWR) einen
Grimme-Preis.

NDR Intendant Joachim Knuth: "Alle drei Produktionen zeigen hervorragend, wie
gesellschaftlich relevante und umstrittene Themen berührend und packend
umgesetzt werden können. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern
und allen, die an diesen Filmen beteiligt waren und sie möglich gemacht haben,
sehr herzlich!"

In "Hanne" spielt Iris Berben eine Frau, die bei einer medizinischen
Routineuntersuchung mit dem Verdacht auf eine schwere Krankheit konfrontiert
wird. Sie entschließt sich, das Leben in der ihr verbleibenden Zeit radikal
anders anzugehen als bisher. "Im Fernsehfilm kommen Frauen über 60 kaum vor, und
wenn doch, dann als Klischee? ''Hanne'' liefert den seltenen Gegenbeweis. Und der
fällt in einer formidablen Zusammenarbeit von Schauspielerin Iris Berben,
Drehbuchautorin Beate Langmaack und Regisseur Dominik Graf so ernsthaft wie
verspielt aus, so leichtfüßig wie abgründig, so stürmisch wie warmherzig",
urteilte die Jury. Die Redaktion hatten Christian Granderath und Sabine
Holtgreve (NDR) sowie Andreas Schreitmüller (ARTE). "Hanne" ist eine Produktion
der Provobis Gesellschaft für Film und Fernsehen. Das Erste zeigte den Film im
Juni vergangenen Jahres. Hauptdarstellerin Iris Berben bekommt in diesem Jahr
als "beste Schauspielerin" u. a. für den "berührenden TV-Film ''Hanne''" auch die




Goldene Kamera. Mit Dominik Graf und Beate Langmaack arbeitet der NDR derzeit an
einem Nachfolgeprojekt.

Die NDR Autorin Nadia Kailouli und NDR Autor Jonas Schreijäg waren 21 Tage lang
an Bord der "Sea Watch 3": vom Auslaufen und der Rettung von 53 Menschen bis zur
Verhaftung der Kapitänin Carola Rackete im Hafen von Lampedusa. Wie kam es so
weit? Was ist in den drei Wochen auf See passiert? Das alles haben die
Filmemacher dokumentiert und in mehreren Beiträgen verarbeitet. Den Grimme-Preis
bekommen die beiden für ihren 111-minütigen Dokumentarfilm "SeaWatch3" im NDR
Fernsehen. Aus der Begründung der Jury: "''SeaWatch3'' ist ein doppelter
Glücksfall des Dokumentarischen. Am Anfang steht das Reporterglück, exklusiv zum
richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein - dann aber folgt das bedeutsamere
Glück, das Gefundene auch filmästhetisch der Wahrheit verpflichtet zum Sprechen
zu bringen. Kailouli und Schreijäg gelingt mit ihrer dramaturgisch herausragend
gebauten Chronik ein Dokument von starker Relevanz. Sowohl die Psychologie der
Migrant*innen als auch die der Crew, die Warterei, das Quälende, der Aufbruch
und die Dramatik der Ankunft werden in einer fast thrillerartig verdichteten
Intensität, in einer Tiefe und einem Farbenreichtum gezeigt, die ihresgleichen
suchen. Geschickt nimmt "SeaWatch3" auch die Rolle der berichtenden Medien auf -
und wenn man hier nichts über die Notwendigkeit freier Presse erfährt, wo
dann?". Die Redaktion für den Dokumentarfilm, eine Gemeinschaftsproduktion von
STRG_F, Panorama und NDR Dokfilm, hatten Anna Orth und Timo Großpietsch. Er ist
zu sehen unter http://ots.de/4eMXbm .

Von der Entstehung und den Dreharbeiten, die das Schicksal der fiktiven
jüdischen Familie Weiss erzählt, über die Ausstrahlung 1978/79 bis zu den
Reaktionen in Deutschland erzählt Filmemacherin Alice Agneskirchner in "Wie
''Holocaust'' ins Fernsehen kam". Für ihr "Making of" - im Januar 2019 war die
Serie nach 40 Jahren erneut zu sehen - sprach Alice Agneskirchner mit Regisseur
Marvin J. Chomsky, Produzent Robert Berger, Schauspielerinnen und Schauspielern
und dem ehemaligen WDR-Fernsehspielchef Günter Rohrbach. "Auf instruktive Weise
ist es Alice Agneskirchner gelungen, der Vielschichtigkeit der Serie als
fiktionales Produkt, ihrer Ausstrahlung als Medienereignis und deren Wirkung als
eine Art Quantensprung in der Bewusstseinswerdung des Holocaust in der
bundesdeutschen Gesellschaft gerecht zu werden und alle diese Aspekte in ihrer
Komplexität darzustellen und zu vermitteln", so die Jury. Die Redaktion hatte im
NDR Christoph Mestmacher, Produzent war Hanfgarn & Ufer.

Der 56. Grimme-Preis wird am Freitag, 27. März, in Marl verliehen. 3sat
überträgt die Preisgala ab 19.15 Uhr im Livestream auf www.3sat.de, zeitversetzt
ab 22.40 Uhr im Fernsehen.

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel.: 040 / 4156-2304
Mail: i.bents(at)ndr.de
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6561/4536233
OTS: NDR Norddeutscher Rundfunk

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Datum: 03.03.2020 - 11:32 Uhr
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