Kommentar / Keine Panik, aber hohe Wachsamkeit = Von Eva Quadbeck
(ots) - Manchmal hilft ein Blick zurück, um das Hier und Jetzt zu
verstehen: In vielem erinnert die Verbreitung des Coronavirus an die
Schweinegrippe vor zehn Jahren. Die Weltgesundheitsorganisation hatte damals
sogar eine Pandemie ausgerufen. Dass das Virus am Ende harmloser war als die
Erreger einer normalen Wintergrippe, konnte man bei Ausbruch nicht wissen.
Auch beim Coronavirus können die Experten die Gefährlichkeit bislang nicht
gänzlich einschätzen. Die Erfahrungen mit der Schweinegrippe können also kein
Anlass sein, sich bei Corona mit dem Gedanken "halb so wild" entspannt
zurückzulehnen. Die Lehren aus der damaligen Pandemie sollten zugleich
verhindern, dass Panik ausbricht. Nach den bisherigen Erkenntnissen verläuft
eine Corona-Erkrankung in 80 Prozent der Fälle harmlos. Menschen, die den
Erreger in sich tragen, sind ansteckend. Ja! Aber sie dürfen nicht wie
Aussätzige behandelt werden. Die Gesellschaft muss sich schützen und dabei
Augenmaß bewahren.
Politik, Behörden, Kliniken und Ärzte sind in der Verantwortung, die Infizierten
zu versorgen und soweit möglich von den Gesunden zu isolieren. Ohne Mithilfe der
Bevölkerung wird es aber nicht gehen. Jeder Einzelne muss die einfachen
Hygiene-Regeln beachten, im Verdachtsfall erst einmal zu Hause bleiben und
telefonisch einen Test beim Hausarzt vereinbaren. Nur auf diesem Weg wird man
die Verbreitung des Virus eindämmen können.
Wenn der Höhepunkt der Krise überschritten ist, müssen Bund und Länder eine
selbstkritische Bilanz ihres Krisenmanagements ziehen. Solche Fälle müssen
häufiger geprobt werden, es braucht mehr Vorräte an Schutzkleidung, und ein
neues Virus in China muss ernster genommen werden, als dies zu Beginn geschah.
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Datum: 28.02.2020 - 21:15 Uhr
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