Aktuelle Studie: Erhöht Blutarmut die Gefahr einer Demenz? Vorbeugung mit Folsäure und B-Vitaminen möglich
(ots) - Eine aktuelle niederländische Studie lässt vermuten, dass
durch eine Blutarmut (Anämie) ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen
entsteht. Bei einer Blutarmut, also dem Mangel an roten Blutkörperchen oder dem
roten Blutfarbstoff Hämoglobin, kommt es zu einer Verschlechterung der
Sauerstoffversorgung des Körpers und des Gehirns. Bleibt eine Anämie
unbehandelt, sterben langfristig Hirnzellen ab. Irreversible Schäden und die
Entwicklung einer Demenz drohen.
Die Ergebnisse der Studie(1) mit mehr als 12.000 geistig gesunden Teilnehmern
über 65 Jahre bestätigen, dass eine Anämie ein unabhängiger Risikofaktor für
Demenzerkrankungen ist. Anämische Patienten haben demnach ein um 34 Prozent
erhöhtes Langzeitrisiko, an einer Demenz zu erkranken. Das Alzheimer-Risiko
steigt um 41 Prozent im Vergleich zu den Patienten mit normalen
Hämoglobinwerten. Dies bestätigt sich auch dann, wenn andere Risikofaktoren wie
Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte und der schädliche Konsum von Nikotin
ausgeschlossen werden.
Demenzerkrankungen entwickeln sich schleichend. Der Niedergang der Gehirnzellen
und der kognitiven Leistung kann jahrelang unbemerkt voranschreiten, bevor sich
eindeutige Symptome zeigen. Daher sind Vorbeugung und Früherkennung so wichtig.
Mit den aktuellen Forschungsergebnissen erweisen sich anomale Hämoglobinwerte
und Anämien als Marker für Demenzen. Die Ursachen einer Anämie liegen häufig in
einem Mangel an Folsäure, weiteren B-Vitaminen und Eisen, die für die Bildung
von roten Blutkörperchen unerlässlich sind. Besteht ein Mangel an einem oder
mehreren dieser Stoffe, so beeinträchtigt dies im Laufe der Zeit die Produktion
der roten Blutkörperchen, eine Blutarmut entsteht.
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(1) Wolters F.J. et al.: doi:10.1212/WNL.0000000000008003.
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Datum: 20.02.2020 - 09:43 Uhr
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