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Sicherheitsreport 2020: Rechtsfreie Räume und Kriegsangst

ID: 1792461


(ots) -
- Bevölkerung sorgt sich um innere und äußere Sicherheit des
Landes
- 70 Prozent der Deutschen sehen rechtsfreie Räume
- Clan-Kriminalität wird als großes Problem wahrgenommen
- Iran und USA größte Bedrohung für Weltfrieden

Sorgenkatalog der Bevölkerung

Auf der ganz persönlichen Sorgenliste der Bevölkerung rangieren
Gesundheitsrisiken nach wie vor an der Spitze: 42 Prozent machen sich große
Sorgen, dass sie im Alter zum Pflegefall werden und unter Demenz leiden könnten,
35 Prozent fühlen sich durch gefährliche Krankheiten wie Krebs besonders
bedroht. Neben den Sorgen vor schweren Erkrankungen belegt auch die Furcht vor
Auswirkungen des Klimawandels einen der vorderen Plätze in den persönlichen
Sorgenkatalogen. Im Westen Deutschlands sind diese Klimaängste dabei deutlich
verbreiteter als im Osten.

Die wirtschaftlichen Sorgen der Bevölkerung sind in den letzten sieben Jahren
kontinuierlich zurückgegangen: So machte sich 2013 noch rund die Hälfte der
Bevölkerung große Sorgen über mögliche Einkommensverluste, aktuell belastet dies
nur noch rund ein Viertel. Ebenso ist die Furcht vor Arbeitslosigkeit
kontinuierlich gesunken.

Dies ist ein Ergebnis des Sicherheitsreports 2020, einer aktuellen
repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im
Auftrag des Centrums für Strategie und Höhere Führung. Der Sicherheitsreport
wird seit 2011 jährlich erhoben.

Düsteres Bild der Kriminalitätsentwicklung - Clankriminalität und rechtsfreie
Räume

Weite Teile der deutschen Bevölkerung beobachten die Entwicklung der
Sicherheitslage mit großer Sorge. Jeweils rund zwei Drittel sind sehr besorgt
über zunehmende Gewalt und Kriminalität sowie extremistische Tendenzen in
Deutschland. Die Mehrheit sorgt sich auch über Kriminalität unter Flüchtlingen,




jeweils rund die Hälfte sieht ein hohes Risiko durch eine Zunahme von
Gewalttaten im rechtsextremen Spektrum sowie von Terroranschlägen generell.

Die Hälfte der Bevölkerung hat auch den Eindruck, dass die Zahl der Verbrechen
in Deutschland zugenommen hat, in Ostdeutschland sogar rund zwei Drittel. 78
Prozent der Bevölkerung halten speziell Clankriminalität für ein großes Problem
in Deutschland. Zwei Drittel der Bevölkerung sind auch überzeugt, dass der Staat
zu wenig dagegen unternimmt. Und 70 Prozent der Bevölkerung haben den Eindruck,
dass es in Deutschland rechtsfreie Räume gibt, also dass in bestimmten Gegenden
oder Teilen der Gesellschaft die geltenden Gesetze nicht anerkannt werden, und
der Staat Recht und Ordnung dort auch nicht mehr durchsetzt.

"Die Bürger sehen die Entwicklung teilweise kritischer, als es die offizielle
Kriminalitätsentwicklung ausweist. Das hat auch damit zu tun, dass einzelne
Delikte und bestimmte Deliktkategorien die Bürger besonders beeindrucken und
besorgt stimmen", erläutert Frau Prof. Dr. Renate Köcher, die Geschäftsführerin
des Instituts für Demoskopie Allensbach.

Ganz persönlich fühlt sich derzeit fast jeder vierte Bürger im Land nicht
sicher, und nur 15 Prozent der Bevölkerung sind mit der Sicherheitssituation
völlig zufrieden. Deutlich überdurchschnittlich verbreitet ist das Gefühl
mangelnder Sicherheit dabei in Ostdeutschland. Hier fühlen sich 35 Prozent der
Bevölkerung weniger oder gar nicht sicher (Schaubild 8). Hier ist das
Unsicherheitsgefühl im Vergleich zum Vorjahr auch deutlich gewachsen.

Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheitsgefühle und dem verbreiteten Eindruck
mangelnder Durchsetzungskraft des Staates sprechen sich gut drei Viertel der
Bevölkerung dafür aus, zur Verbrechensbekämpfung öffentliche Plätze mit
Videokameras und automatischer Gesichtserkennung zu überwachen.

Angst vor Kriegen deutlich gestiegen

Aber auch die internationale Lage beunruhigt viele. So bereitet es 58 Prozent
der Bevölkerung große Sorge, dass aus ihrer Sicht die Lage in Europa und der
Welt immer unberechenbarer wird; 44 Prozent fürchten, dass Deutschland in
militärische Konflikte hineingezogen werden könnte.

Ganz persönlich macht sich aktuell ein Viertel der Bevölkerung große Sorgen
darüber, dass Deutschland in einen Krieg verwickelt werden könnte. Das ist im
Vergleich zum Vorjahr mit einer Zunahme um 10 Prozentpunkte ein deutlicher
Sprung nach oben.

Dabei wird die Stabilität in der Welt nach Einschätzung der deutschen
Bevölkerung vor allem durch das Verhalten bestimmter Staatschefs gefährdet -
mehr noch als von militärischen Konflikten, Handelskriegen oder dem Klimawandel.
Allerdings nimmt die Bevölkerung das Gefahrenpotenzial, das von militärischen
Konflikten ausgeht, heute als höher wahr als in den vergangenen Jahren.

"Die Bundesbürger erkennen, dass Deutschland nicht mehr nur am Hindukusch
verteidigt wird. Sie befürchten, dass kriegerische Konflikte uns auch direkt in
Deutschland erreichen können", erklärt Prof. Dr. Klaus Schweinsberg, der
geschäftsführende Gesellschafter des Centrums für Strategie und Höhere Führung.

Der derzeit gefährlichste internationale Krisenherd ist aus Sicht der
Bevölkerung der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran. 61
Prozent halten diesen Konflikt für so gefährlich, dass er auch die Sicherheit
Deutschlands gefährden könnte. Gleichzeitig werden die USA und der Iran auch am
häufigsten als jene Länder gesehen, von denen in den kommenden Jahren die größte
Bedrohung für den Weltfrieden ausgeht.

Und auch wenn die USA der Bevölkerung nach wie vor als wichtigster militärischer
Bündnispartner Deutschlands gilt, zweifelt die Mehrheit ausdrücklich an der
Verlässlichkeit der Vereinigten Staaten: Nur 21 Prozent halten die USA für einen
zuverlässigen Bündnispartner Deutschlands, 53 Prozent würden das ausdrücklich
nicht sagen. Im neunten Jahr in Folge hat das Institut für Demoskopie Allensbach
im Rahmen des Sicherheitsreports die Bevölkerung zu persönlich empfundenen
Gefahren und Risiken sowie zu Themen der inneren und äußeren Sicherheit befragt.

Zwischen 9. und 22.Januar wurden dazu im Auftrag des Centrums für Strategie und
Höhere Führung 1.273 mündlich-persönliche Interviews mit einem repräsentativen
Querschnitt der deutschen Bevölkerung ab 16 Jahren durchgeführt.

Weitere Ergebnisse unter: www.sicherheitsreport.net

Das Centrum für Strategie und Höhere Führung

Das Centrum für Strategie und Höhere Führung ist spezialisiert auf das Coaching
und die Fortbildung von Führungskräften. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf
Trainings für das Entscheiden in komplexen Lagen und unter hoher Unsicherheit.
Das Centrum wurde 2009 von Professor Dr. Klaus Schweinsberg gegründet. Es hat
seinen Sitz in Bodman am Bodensee.

Das Institut für Demoskopie Allensbach

Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD Allensbach), häufig auch einfach als
"Allensbacher Institut" bezeichnet, wurde 1947 von Professor Dr. Dr. h.c.
Elisabeth Noelle-Neumann (1916-2010) gegründet. Es gehört heute zu den
renommiertesten Adressen für die Umfrageforschung in Deutschland. Als
Geschäftsführerin leitet Professor Dr. Renate Köcher das IfD Allensbach. Das
Institut befindet sich im Besitz der Stiftung Demoskopie Allensbach.

Pressekontakt:

Markus Föderl
Markus.Foederl(at)glh-online.com
0172 9051869

Dr. Steffen de Sombre
sdesombre(at)ifd.allensbach.de
07533 805-0

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/115329/4518356
OTS: Centrum für Strategie und Höhere Führung - glh GmbH

Original-Content von: Centrum für Strategie und Höhere Führung - glh GmbH, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 12.02.2020 - 11:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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