Humanitäre Notlage nach Massenflucht 700.000 Vertriebene nach Kämpfen in Idlib und Aleppo
(ots) - Nach den neuerlichen Kämpfen in der nordwestsyrischen Region Idlib
verschärft sich nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe die humanitäre Situation
für die Zivilbevölkerung. Seit Anfang Dezember 2019 sind rund 700.000 Menschen
innerhalb oder aus den Konfliktgebieten Idlib und Aleppo geflohen. Die Menschen
benötigen dringend Unterkünfte, die winterlichen Verhältnisse vor Ort verstärken
die Notlage. Viele Syrer mussten bereits mehrmals fliehen, haben ihr Hab und Gut
zurückgelassen. Doch es gibt nur wenige Plätze, wo sie bleiben können.
Die UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner des UN-Flüchtlingshilfswerk, ruft
daher zu Spenden für die Betroffenen in der Region auf. Der Syrien-Konflikt hat
zu einem Massenexodus geführt, nirgendwo auf der Welt gibt es derzeit so viele
Vertriebene. Über 5,5 Millionen Syrer leben als Flüchtlinge in der Region. Mehr
als sechs Millionen Syrer sind innerhalb des Landes vertrieben.
"Der UNHCR versucht vor Ort, die Menschen in Not zu unterstützen, wo immer sie
sind und über alle verfügbaren Kanäle. Der Bedarf ist enorm, die Kämpfe
erschweren zudem die Hilfsmaßnahmen", fasst Peter Ruhenstroth-Bauer,
Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, zusammen.
Bestehende Lager und Siedlungen von Binnenvertriebenen sind überfüllt, und die
Unterkünfte werden immer knapper. Viele Schulen und Moscheen sind bereits mit
vertriebenen Familien überfüllt. Der UNHCR stellt dringend benötigte Zelte sowie
andere wichtige Hilfsgüter, einschließlich Decken, zur Verfügung. Damit wird
jedoch nur ein kleiner Teil des Gesamtbedarfs gedeckt, da die jüngsten
Vertreibungen die Kapazitäten überstiegen haben. Es werden dringend mehr
Ressourcen und Mittel benötigt, appelliert die UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn.
Unterstützungsmöglichkeiten unter:
www.uno-fluechtlingshilfe.de
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Marius Tünte
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Datum: 11.02.2020 - 13:32 Uhr
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