BGA: Deutscher Außenhandel hält Turbulenzen 2019 stand
(ots) - "Angesichts der zahlreichen politischen und wirtschaftlichen
Turbulenzen im Jahr 2019 zeigt sich der deutsche Außenhandel recht robust.
Während die Ausfuhren nur leicht zulegen konnten, zeigt die Zunahme bei den
deutschen Einfuhren deren weiterhin wachsende Bedeutung für die deutsche
Wirtschaft. Mit dem vorliegenden Jahresabschluss können wir zufrieden sein."
Dies erklärt Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel,
Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur Entwicklung des
deutschen Außenhandels.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für Dezember 2019
bekannt gegeben. Demnach wurden im Dezember Waren im Wert von 98 Milliarden Euro
exportiert und Waren im Wert von 82,8 Milliarden Euro importiert. Für das
Gesamtjahr 2019 heißt dies, dass insgesamt Waren im Wert von 1.327,6 Milliarden
Euro exportiert und Waren im Wert von 1.104,1 Milliarden Euro importiert wurden.
Damit betrug das Exportwachstum im Vorjahresvergleich 0,8 Prozent und das
Importwachstum sogar 1,2 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem
Überschuss von 223,6 Milliarden Euro ab und verringerte sich somit im
Vorjahresvergleich um 4,2 Milliarden Euro.
"Die vergangenen Wochen und Monate zeigen, wie empfindlich unsere global
vernetzte Wirtschaft auf Epidemien und Handelsstreitigkeiten reagieren kann.
Auch wenn das vergangene Jahr stark von handelspolitischen Konflikten geprägt
war, so zeigen die jetzigen Ergebnisse doch, dass die deutschen Unternehmen
breit genug aufgestellt sind, um sich der jeweiligen aktuellen Situation
flexibel anzupassen. Mit der konjunkturellen Eintrübung, dem Brexit und nun der
Ausbreitung des Corona-Virus haben wir weitere Herausforderungen, die es in
diesem Jahr zu meistern gilt. Letzteres hinterlässt bereits erste Spuren, vor
allem in der Logistik. Zum Glück kommt es aber bisher nur vereinzelt zu
Lieferengpässen. Sollte die Situation länger andauern, werden sich die
Auswirkungen auch in den Zahlen des Welthandels widerspiegeln. Trotz aller
Unsicherheiten in der Welt, auf die wir keinen Einfluss haben, gibt es dennoch
Stellschrauben, die die deutsche Politik dringend anpacken muss, damit es den
deutschen Unternehmen gut geht und Arbeitsplätze sicher bleiben. Dazu gehören
aber gerade nicht die vereinzelt geforderten kreditfinanzierten staatlichen
Investitionsfonds außerhalb des Bundeshaushalts. Was die mittelständisch geprägt
deutsche Wirtschaft viel mehr braucht, sind Steuererleichterungen und
Bürokratieentlastungen", so Bingmann abschließend.
Berlin, 7. Februar 2020
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Datum: 07.02.2020 - 10:22 Uhr
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