Stationäre Apotheken müssen Online-Plattformen nutzen, um am Markt zu bestehen
(ots) - Die Versandapotheke Doc Morris erweitert ihr Geschäftsfeld und will
auf ihrer neuen Plattform stationäre Apotheken mit Patienten zusammenbringen.
Damit ist das Unternehmen nicht allein, auch andere Anbieter planen oder haben
bereits einen offenen Marktplatz für den Handel mit pharmazeutischen Produkten.
Die Branchenexperten Dr. Clemens Oberhammer und Jan Merkel von der globalen
Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners erklären, warum
Apotheken diese Chance wahrnehmen sollten.
Der Online-Anteil im Apothekenmarkt steigt stetig: Während der Anteil an
verschreibungspflichtigen Medikamenten im Versandhandel noch unter einem Prozent
liegt, kaufen immer mehr Patienten ihre verschreibungsfreien Produkte im
Internet. Dies führt zu sinkenden Umsätzen für stationäre Apotheken. Und diese
Situation wird sich durch die geplante Einführung des elektronischen Rezepts
noch verschärfen. Wohin die Reise gehen könnte, zeigt Schweden: Hier ist der
Online-Verkaufsanteil an verschreibungspflichtigen Medikamenten bereits mehr als
zehnmal so hoch wie in Deutschland. Findet in Deutschland eine ähnliche
Entwicklung statt, dann wird dies den Rückgang der Anzahl an Vor-Ort-Apotheken
weiter beschleunigen.
Einen Ausweg aus dieser Misere bieten die geplanten Apotheken-Plattformen. Sie
stellen für viele stationäre Apotheken die einzig realistische Möglichkeit dar,
an dem wachsenden Online-Markt zu partizipieren. Der Nachteil: Plattformanbieter
wie Doc Morris und Co. behalten einen Teil der Marge ein. Zudem wird sich der
Preisdruck aufgrund der steigenden Preistransparenz weiter erhöhen.
Online-Plattformen stellen die einzige Chance von stationären Apotheken dar, um
sich im Wettbewerb zu beweisen, größere Umsatzverluste zu vermeiden und ins
digitale Zeitalter aufzuschließen. Denn Apotheken-Plattformen werden sich
langfristig im Markt behaupten - wer hier nicht mitspielt, ist über kurz oder
lang raus.
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Datum: 03.02.2020 - 09:49 Uhr
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