CARE-Bericht "Suffering in Silence": Krisen in Afrika erhielten 2019 die wenigste mediale Aufmerksamkeit / Dürre in Madagaskar auf Platz 1 / 9 von 10 vergessenen Krisen in Afrika
(ots) - Heute veröffentlichte die Hilfsorganisation CARE ihren globalen
Bericht "Suffering in Silence". Seit 2017 und damit im vierten Jahr listet CARE
die zehn Krisen auf, die im vergangenen Jahr die wenigste internationale
Medienberichterstattung erhielten. Die Analyse zeigt einen besorgniserregenden
Trend: Während 2018 acht der vergessenen humanitären Krisen auf dem
afrikanischen Kontinent stattfanden, sind es im Jahr 2019 bereits neun von zehn
Krisen. Nach Madagaskar auf Platz 1 folgen der Konflikt in der
Zentralafrikanischen Republik auf Platz 2 und auf Platz 3 die Hungerkrise in
Sambia.
"Wir beobachten seit Langem einen Zusammenhang zwischen der vom Menschen
verursachten globalen Erwärmung und der Länge und Komplexität von humanitären
Krisen", erklärt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland, bei der
heutigen Veröffentlichung der Studie im Auswärtigen Amt in Berlin. "Obwohl das
gesteigerte öffentliche Bewusstsein für die Klimakrise Mut macht, ist es
gleichzeitig schockierend, wie wenig über ihre Auswirkungen im globalen Süden
berichtet wird."
Mehr Berichterstattung liegt jedoch nicht nur in der Verantwortung der Medien:
"Krisen, über die am wenigsten berichtet wird, sind oft auch diejenigen, die die
geringste Finanzierung erhalten. Das müssen wir ändern", sagt Peter Felten,
Leiter des Referats für Multilaterale Gestaltung der Humanitären Hilfe im
Auswärtigen Amt. Dort wurde "Suffering in Silence" heute vorgestellt. "Es ist
unsere Aufgabe, auch dorthin zu schauen, wo es keine Medienschlagzeilen und
keine einfachen Antworten gibt. Als einer der größten Geber für humanitäre Hilfe
weltweit ist sich Deutschland der Verantwortung bewusst, auch chronische und
klimabedingte Krisen mit Nachdruck auf die Agenda zu bringen."
Laut den Vereinten Nationen werden im Jahr 2020 insgesamt rund 26 Milliarden
Euro benötigt, um humanitäre Hilfe für knapp 109 Millionen Menschen, die in
Krisenregionen weltweit leben, zu leisten.
Suffering in Silence - Top 10 der vergessenen Krisen:
1. Madagaskar - 2,6 Millionen Menschen leiden durch die klimatischen
Veränderungen an Hunger
2. Zentralafrikanische Republik - Ein brutaler Konflikt im Herzen Afrikas: Etwa
2,6 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe
3. Sambia - Wiederholt fallen Ernten aus. Etwa 2,3 Millionen Menschen brauchen
dringend Nahrungsmittelhilfe
4. Burundi - 1,7 Millionen Menschen haben nicht genug Mittel, um ihre Familien
zu ernähren
5. Eritrea - Schwere Dürre: Die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren leidet an
Unterernährung
6. Nordkorea - Ein Land in Isolation: 10,9 Millionen Menschen benötigen
humanitäre Hilfe
7. Kenia - Überschwemmungen und Dürren: Mehr als 1,1 Millionen Menschen hungern
8. Burkina Faso - Bewaffnete Konflikte und Gewalt: 5,2 Millionen Menschen sind
betroffen
9. Äthiopien - Naturkatastrophen, Mangelernährung und Vertreibung: 7,9 Millionen
Menschen haben zu wenig zu essen
10. Tschadsee-Region - Konflikte, Vertreibung und Hunger: 10 Millionen Menschen
brauchen Hilfe
Lesen Sie hier den Bericht in voller Länge: https://www.care.de/fileadmin/user_u
pload/Presse/Publikationen/Suffering_in_Silence/2019/Suffering_in_Silence_2019.p
df
Hinweis für die Redaktionen:
CARE ließ das internationale Medienbeobachtungsunternehmen Meltwater mehr als
2,4 Millionen Online-Meldungen in englischer, deutscher, französischer,
spanischer und arabischer Sprache im Zeitraum von 1. Januar bis 15. November
2019 auswerten. Dafür wurden 40 Krisen und Katastrophen analysiert, die mehr als
eine Million Menschen betreffen. Nach Anzahl ihrer Erwähnung in Online-Medien
wurden daraus die zehn Krisen mit der geringsten medialen Präsenz ermittelt. Der
Report erscheint in diesem Jahr zum vierten Mal.
CARE Deutschland ruft zu Spenden für Menschen in vergessenen Krisen auf: IBAN:
DE93 3705 0198 0000 0440 40 BIC: COLSDE33 www.care.de/spenden
Pressekontakt:
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CARE Deutschland e.V.
Ninja Taprogge
Medienreferentin
Tel: +49 30 / 76 90 16 99
Mobil: +49 151 / 701 674 97
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Auswärtiges Amt Berlin
Swen Janke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Humanitäre Hilfe
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Datum: 28.01.2020 - 10:00 Uhr
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