Geschäftsmodelle der Clans aushebeln Kommentar Von Christian Schwerdtfeger
(ots) - Sie schießen buchstäblich wie Pilze aus dem Boden: Sogenannte
Barbershops finden sich mittlerweile in jeder kleineren und größeren Stadt in
NRW - und das nicht etwa vereinzelt. Es gibt Straßen, da reihen sich
entsprechende Geschäfte aneinander. Den herkömmlichen Friseurbetrieben sind die
Barbershops schon länger ein Dorn im Auge, weil sie zum einen Kunden abziehen
und zum anderen teilweise illegal sind: Nämlich dann, wenn der Betriebsinhaber
nicht nur Bärte stutzt, sondern auch Haare schneidet, obwohl er keinen
Meisterbrief im Friseurhandwerk vorweisen kann. Nun sind diese Herrensalons, die
auffallend häufig von arabischstämmigen Personen betrieben werden, in den Fokus
der NRW-Behörden geraten. Verbindungen zu kriminellen arabischen Familienclans
werden einigen aus der Zunft unterstellt. Der Polizei liegen jedenfalls schon
entsprechende Hinweise vor; erste Kontrollen hat es gegeben. Wenn in einem von
Clans kontrollierten Viertel in Essen innerhalb kürzester Zeit 20 Barbershops
eröffnen, passiert das nicht zufällig - und schon gar nicht ohne Zustimmung der
Clans. Zumal Recherchen unserer Redaktion zuletzt ans Tageslicht gebracht haben,
dass gerade in den Essener Clanhochburgen kaum ein Geschäft öffnen kann, ohne
dass die Clans in irgendeiner Form damit zu tun haben. Dennoch dürfen jetzt
nicht alle Barbershops über einen Kamm geschert werden. Der Großteil dürfte
legal arbeiten und nichts mit Clan-Kriminalität zu tun haben. Aber gegen die
Betriebe, die sich nicht an Recht und Gesetz halten und womöglich nur
Geldwäschezwecken dienen, muss vorgegangen werden. Den kriminellen Clans müssen
jegliche finanzielle Bezugsquellen und Geschäftsmodelle genommen werden. Nur
wenn man ihnen ihr Geld nimmt, wird der Kampf gegen diese Strukturen zu gewinnen
sein.
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Datum: 26.01.2020 - 20:16 Uhr
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