Handhabung von Antibiotika in der Apotheke zeigen lassen
(ots) - Arzneiformen mit Antibiotika können problematisch in
der Zubereitung und Anwendung sein. "Nutzen Sie das Beratungsangebot Ihrer
Apotheke vor Ort. Wer zum Beispiel einen antibiotika-haltigen Trockensaft
braucht, sollte sich die Zubereitung in seiner Apotheke demonstrieren lassen",
sagte Apotheker Dr. Wolfgang Kircher beim pharmacon, einem Fortbildungskongress
der Bundesapothekerkammer.
Bei den so genannten Trockensäften füllt der Hersteller das Antibiotikum
zusammen mit Hilfsstoffen als Pulver in eine Flasche. Dieses trockene Pulver ist
gut lagerfähig. Erst unmittelbar vor der Anwendung füllt der Patient Wasser
hinzu, wodurch ein Saft entsteht. Kircher: "Wasser einfüllen klingt einfach -
ist es in der Praxis aber nicht. Wird im ersten Schritt zu wenig Wasser
eingefüllt, kann ein zäher Bodensatz entstehen, der so gut wie nicht mehr
aufgeschüttelt werden kann. Die Flüssigkeit, die dann aus der Flasche entnommen
wird, ist unterdosiert. Das kann bei Antibiotika die Resistenzbildung
begünstigen." Kircher kritisierte zudem, dass die Markierung, bis zu der das
Wasser eingefüllt werden soll, bei einigen Präparaten schwer zu erkennen ist.
Ein weiteres Problem bei Trockensäften ist, dass sich beim Schütteln oft ein
stabiler Schaum bildet. Dieser kann das Abmessen der korrekten Dosis erschweren.
Trockensäfte sind nicht die einzige Darreichungsform, die in der Anwendung oft
problematisch sind. Als weitere Beispiele nannte der Apotheker die oft sehr
großen Tabletten und Augen- oder Ohrentropfen mit Antibiotika. Auch Menschen mit
Handicaps, etwa einer verringerten Feinmotorik oder Sehstörungen, haben oft
Schwierigkeiten. "Wer Probleme mit der Anwendung von Arzneimitteln hat, sollte
das mit seinem Apotheker besprechen. Wir finden in der Apotheke für so gut wie
jedes Anwendungsproblem eine individuelle Lösung."
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Datum: 24.01.2020 - 11:46 Uhr
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