Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 26. Januar 2020, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten
(ots) -
Moderation: Isabel Schayani
Geplante Themen:
Israel: Geschichte einer Versöhnung
Endlich Hilfe - und das ausgerechnet aus dem Land der Täter. Als die
Handwerker aus Sachsen zum ersten Mal vor der Tür stehen, um seine
kleine Wohnung zu renovieren, ist Josef Aaron irritiert und erstaunt.
Heute sind der 83-jährige Holocaust-Überlebende und die sächsischen
Handwerker Freunde geworden. Weil viele Holocaustüberlebende in Armut
leben, reisen jedes Jahr Trockenbauer, Fliesenleger, Maler und
Klempner aus Sachsen nach Israel, um Wohnungen zu renovieren. Dafür
opfern sie ihren Urlaub, finanzieren die Reise selbst. (Autor:
Norbert Lübbers)
Israel: Lebendige Erinnerung
Persönliche Begegnungen mit Menschen, die den Holocaust überlebt
haben, wird es bald nicht mehr geben. Wie aber kann auch in Zukunft
die Erinnerung erhalten bleiben? Das haben sich vier junge
israelische IT-Experten gefragt und eine App zur Gesichtserkennung
entwickelt, die junge Menschen mit ihrem "Holocaust-Zwilling"
konfrontieren soll. Es ist gleichzeitig der Versuch, die junge
Generation in ihrer digitalen Welt zu erreichen, um sie für die
Schrecken in der wirklichen Welt zu sensibilisieren. Die 16-jährige
Schülerin Tamar Lorman hat sich diesem Experiment gestellt. (Autorin:
Susanne Glass/ARD Studio Tel Aviv)
Russland: Gesichtserkennung
Die Stadt Moskau möchte sicherer werden: Deshalb werden mehr als
160.000 Überwachungskameras mit Gesichtserkennungssoftware
ausgestattet. Russische Firmen sind bei der Entwicklung dieser
Technologie weit vorn, ebenso wie chinesische Unternehmen. Viele
Russen stört die zunehmende Überwachung jedoch nicht. Nur wenige, vor
allem politisch aktive Bürger, befürchten eine ausgeweitete
Kontrolle: Die Aktivistin Aljona Popowa zieht deshalb gegen die
Moskauer Gesichtserkennung vor Gericht. (Autor: Demian von Osten/ARD
Studio Moskau)
Kenia: Baum gegen Mensch
100 Millionen Hektar Wald sollen in Afrika bis 2030
wiederaufgeforstet werden. Nachdem jahrzehntelang Wälder gerodet
worden waren, sollen sie nun wieder wachsen gegen den Klimawandel.
Mithilfe der kenianischen Regierung soll sich die Natur ihren Raum
zurückerobern. Weg muss der Mensch, heißt es jetzt. Das Haus von
Pastor Tesha Kosgeys gibt es schon nicht mehr. Eine neue Bleibe aber
hat er nicht, bekommt auch keine Entschädigung. So geht es vielen
Siedlern: Wo sie einst lebten, werden jetzt Bäume gepflanzt. (Autor:
Norbert Hahn/ARD Studio Nairobi)
Italien: Gondoliere tauchen ab
Normalerweise gleiten sie mit ihren schmucken Gondeln über das
Wasser, die stolzen Gondoliere von Venedig. Doch nach einem
gemeinsamen Tauchurlaub am Roten Meer, wo sie statt eines Schatzes
alte Gummistiefel fanden, entstand die Idee, auch in Venedigs Kanälen
nach Müll zu tauchen. Jetzt tauchen sie schon zum zweiten Mal ab und
finden an nur einem Tag mehrere hundert Kilo Müll - Klimaanlagen,
Reifen, Motorteile - alles dabei! Die Stadt Venedig unterstützt
dieses Projekt und sendet zwei Botschaften in die Welt - erstens: Wir
Venezianer halten unsere Stadt sauber und zweitens: Auch die
Touristen sollten ihren Müll nicht in Gassen und Kanälen entsorgen.
(Autorin: Ellen Trapp/ARD Studio Rom)
USA: Kampf gegen Amazon
Sie ist eine kampfeslustige Frau. Dania Rajendra aus New York hat
sich den denkbar größten Gegner gesucht, einen, der für viele längst
zum Haushalt gehört. AMAZON, den reichsten Konzern der Welt. Mit zwei
Halbtagskräften und einem Laptop organisiert sie von New York aus den
Widerstand gegen eine Mega-Daten-Krake. Überall in den USA haben sich
inzwischen solche Gruppen gebildet mit dem Ziel: bessere
Arbeitsbedingungen und einen Konzern, der mehr Macht hat als mancher
Staat, zu begrenzen. (Autorin: Christiane Meier/ARD Studio New York)
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Redaktion: Petra Schmitt-Wilting/Heribert Roth
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Datum: 23.01.2020 - 15:26 Uhr
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