WDR zehnmal für Grimme nominiert
(ots) -
Das Grimme-Institut hat die Nominierungen für den 56. Grimme-Preis
bekannt gegeben. Der WDR ist 2020 mit zehn Formaten in den Kategorien
Fiktion, Info & Kultur, Kinder & Jugend sowie für Besondere
Journalistische Leistungen im Rennen.
Insgesamt sind 73 Produktionen und Einzelleistungen für den
diesjährigen Grimme-Preis nominiert. Aus über 850 Einreichungen und
Vorschlägen wählten die Kommissionen in den Kategorien Information &
Kultur, Fiktion, Unterhaltung und Kinder & Jugend die Nominierten
aus. Diese stellen sich ab dem 25. Januar der Beurteilung der Jurys,
die insgesamt bis zu 16 Grimme-Preise vergeben können. Die
herausragenden Produktionen und Leistungen werden am 27. März 2020 im
Theater der Stadt Marl mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Drei WDR-Filme in der Kategorie Fiktion nominiert
In der Komödie "Der König von Köln" (Zeitsprung Pictures für WDR,
Redaktion: Nina Klamroth) wird ein einfacher Beamter des Bauamts zum
Spielball einiger Superreicher, die bei einem geplanten
Großbauprojekt mächtig absahnen wollen. Grimme-Preisträger Richard
Huber inszenierte den Film nach dem Drehbuch des vielfach
ausgezeichneten Autors Ralf Husmann. In den Hauptrollen sind Rainer
Bock, Joachim Król, Serkan Kaya, Jörg Hartmann, Judith Engel und
Ulrich Brandhoff zu sehen.
Im Spielfilmdrama "1000 Arten Regen zu beschreiben" (Made in Germany
Filmproduktion für WDR/ARTE, Redaktion WDR: Andrea Hanke) ist seit
Wochen die Tür verschlossen. Der Jugendliche Mike kommt nicht mehr
aus seinem Zimmer. Zurück bleiben Vater, Mutter und Schwester -
hilflos. Sie können nur vor der verschlossenen Tür stehen,
auffordern, flehen, fragen, ausrasten, verzweifeln, beschuldigen,
ignorieren und hoffen. Dabei wird die Tür mehr und mehr zum Spiegel
ihres eigenen Lebens. Drehbuch: Karin Kaci, Regie: Isabel Prahl,
Kamera: Andreas Köhler, Schnitt: Daniel Scheuch.
Für die Produktion "Brecht" ist Heinrich Breloer für die langjährige,
intensive Auseinandersetzung mit Bertolt Brecht und für seine ihm
eigene besondere Kunst des Übergangs von Dokumentarischem und
Fiktionalem nominiert. Über eine Zeitspanne von 40 Jahren erzählt
Breloers Film in zwei Teilen das von Kunst, Frauen und Zeitgeschichte
so bewegte wie bewegende Leben des meistgespielten deutschen
Dramatikers des 20. Jahrhunderts, der gerade in der heutigen Zeit
nichts an Aktualität verloren hat. Die Rolle des jungen Brecht spielt
Tom Schilling; Burghart Klaußner verkörpert die Rolle Brechts in den
Nachkriegsjahren. In weiteren Hauptrollen spielen Adele Neuhauser und
Lou Strenger als Helene Weigel in jungen und späteren Jahren, Trine
Dyrholm als Brechts dänische Geliebte und Mitarbeiterin Ruth Berlau,
Mala Emde als Paula Banholzer, Brechts erste Liebe, und viele andere
prominente Schauspieler. Brecht ist eine Produktion der Münchner
Bavaria Fiction (Produzenten: Corinna Eich und Jan S. Kaiser) in
Koproduktion mit WDR (federführende Redaktion: Dr. Barbara Buhl), BR
(Dr. Cornelia Ackers), SWR (Sandra Dujmovic), NDR (Christian
Granderath), ARTE (Dr. Andreas Schreitmüller) sowie der Bavaria
Filmproduktion Köln, SATEL Film (Wien) und als Serviceproduktion in
Tschechien, MIA Film s.r.o.. Gefördert wurde die Produktion von der
Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen sowie dem Tschechischen
Fonds für Kinematografie.
Die Nominierungen im Bereich Info & Kultur
Für "Draußen" (unafilm für WDR/ARTE, Redaktion: Prof. Sabine Rollberg
und Monika Pohl) haben sich die beiden Regisseurinnen Johanna
Sunder-Plassmann und Tama Tobias-Macht gefragt: Wie lebt es sich ohne
Dach überm Kopf? Ein Jahr lang haben sie Matze, Elvis, Peter und
Sergio, vier Obdachlose aus Köln, begleitet. Der Jüngste ist 30, der
Älteste 70 Jahre alt.
"Wie ''Holocaust'' ins Fernsehen kam" (Hanfgarn & Ufer/ Alice
Agneskirchner Filmproduktion für WDR/NDR/SWR, Redaktion WDR: Beate
Schlanstein) ist ein ein "Making of" der besonderen Art. Nach vierzig
Jahren wurde die TV-Serie "Holocaust" im Januar 2019 wieder
ausgestrahlt. Die Filmemacherin Alice Agneskirchner erzählt die
Geschichte dieses Fernseh-Ereignisses, von der Entstehung und den
Dreharbeiten über die Ausstrahlung bis zu den Reaktionen in
Deutschland.
Zwei Nominierungen für besondere journalistische Leistungen
Olga Sviridenko, Edmund Willison, Hajo Seppelt, Jörg Winterfeldt und
Shea Westhoff sind für ihre Recherchen für die im Rahmen der
ARD-"Sportschau" ausgestrahlte Dokumentation "Kampf ums Geschlecht"
und den Fortsetzungs-Film "Kastrationen an Mittelstreckenläuferinnen"
("Sport Inside", WDR) für einen Grimme-Preis nominiert. Die
Dokumentation "Kampf ums Geschlecht - Die verstoßenen Frauen des
Sports" zeigt, welch enorm hohen Preis Athletinnen im Namen von
Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Spitzensport bezahlt haben.
Ebenfalls in der Kategorie Besondere Journalistische Leistungen
nominiert wurde die Redaktion von "MONITOR" für das hohe Niveau ihrer
kontinuierlichen und haltungsstarken Berichterstattung über
Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus.
Drei WDR-Formate in der Kategorie Kinder & Jugend
"Karakaya Talk" (Labo M für WDR/funk, Redaktion WDR: Elke Thommessen,
Sebastian Göllner) ist eine Talkshow, die kein Blatt vor den Mund
nimmt und vor komplexen Themen nicht zurückschreckt. Gastgeberin Esra
Karakaya lädt Menschen auf einen Çay ein, die für gewöhnlich in der
deutschen Medienlandschaft entweder nicht zu Wort kommen oder nicht
gehört werden. Nicht nur eine, sondern mehrere Stimmen sprechen über
Themen, die die verschiedenen Communities bewegen und
gesellschaftlich relevant sind.
In der Opernhaus-Folge der "Sendung mit dem Elefanten" (Redaktion:
Heike Sistig) trifft Knolle eine "echte" Opernsängerin und erfährt so
einiges über ihren Beruf. Außerdem hat Anke Engelke mit Jürgen Vogel
einen singenden Gast zu Besuch.
In der Folge "Inselurlaub" macht "Trudes Tier" (Studio Soi für WDR,
Redaktion: Henrike Vieregge) bei einem Preisausschreiben mit, bei dem
man einen Urlaub auf einer Südseeinsel gewinnen kann, und ist sich
absolut sicher, dass es gewinnen wird. Als Trude seine
überschwängliche Vorfreude etwas dämpfen will und beiläufig erwähnt,
dass man zum Ausgleich für eine solche Flugreise ungefähr 30 Bäume
pflanzen müsste, legt das Tier mitten in der Nacht los und pflanzt
überall in der Stadt Bäume.
Bekanntgabe der 56. Grimme-Preise
Die Preisträgerinnen und Preisträger des 56. Grimme-Preises 2020
werden am 3. März 2020 bei einer Pressekonferenz im Essener
Grillo-Theater bekanntgegeben.
Alle Nominierungen für den 56. Grimme-Preis im Überblick
https://www.grimme-preis.de/56-grimme-preis-2020/nominierungen/
Fotos unter ARD-Foto.de
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Datum: 16.01.2020 - 12:00 Uhr
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