ADAC fordert größere Anstrengung bei Ladesäulen / Schnelle Gesetzesänderung für private Lademöglichkeiten nötig
(ots) - Um bis 2030 zehn Millionen E-Fahrzeuge auf die Straße zu
bringen, wie es der "Masterplan Ladeinfrastruktur" der Bundesregierung vorsieht,
braucht es nach Ansicht des ADAC wesentlich größere Anstrengungen als bisher.
Nur eine größere Zahl an Ladesäulen reicht nicht. Der Club fordert insbesondere
Schnellladesäulen an Fernverkehrsstrecken und Erleichterungen beim privaten
Einbau von Ladesäulen.
Das Laden von E-Autos muss alltagstauglicher und komfortabler werden. Dazu
gehört, dass der Verbraucher schnell darüber informiert wird, wo es Ladesäulen
gibt und ob diese frei, belegt oder gar defekt sind. Auch Ladeleistung und
Tarife müssen vorab erkennbar sein. Eine Untersuchung des ADAC im Bundesgebiet
ergab, dass die untersuchten Säulen technisch in Ordnung waren, jedoch Schwächen
im Service zeigten: Bedienkomfort, Informationen und Preistransparenz sind noch
weit entfernt von den Standards herkömmlicher Zapfstellen.
Parallel dazu müssen Wohnungseigentumsgesetz und Mietrecht schneller als geplant
geändert werden, die den Einbau von Lademöglichkeiten in Tiefgaragen von
Mehrfamilienhäusern aktuell erheblich hemmen. Bisher müssen alle Mitglieder
einer Eigentümergemeinschaft einer Installation zustimmen, auch nur eine
Gegenstimme kann dies verhindern. Ebenso müssen Mieter einen Anspruch auf die
Installation einer Lademöglichkeit bekommen. "Unter den jetzigen Umständen wird
es kaum gelingen, die Elektromobilität für alle Interessierten nutzbar zu
machen", kritisieren die ADAC Vizepräsidenten für Verkehr und Technik Gerhard
Hillebrand und Karsten Schulze. Für Verbraucher sei es essentiell, dass sie ihr
Fahrzeug unkompliziert zu Hause laden können. Der Großteil der Ladevorgänge von
Privatnutzern fände zu Hause statt. "Es ist deshalb notwendig, die Installation
von Ladeinfrastruktur in Bestandsimmobilien zu erleichtern und das Miet- und
Wohneigentumsrecht anzupassen."
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Datum: 11.12.2019 - 11:16 Uhr
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