Umfrage: Nur sechs Prozent der Deutschen leben in ihrem Geburtsort
(ots) -
- 87 Prozent fühlen sich in ganz Deutschland heimisch.
- Deutschen mit Migrationshintergrund ist Wohnort wichtiger als
Geburtsland.
- Wissen über die eigenen Wurzeln wird in zunehmend komplexen
Zeiten immer wichtiger.
Deutschland - ein Land voller Nomaden. Nur sechs Prozent der Bundesbürger
wohnen aktuell dort, wo sie geboren wurden. Dadurch werden andere Dinge wichtig,
um sich heimisch zu fühlen, als nur der bekannte Kirchturm oder regionale
Gepflogenheiten. Mit dem Begriff "Heimat" verbinden viele Deutsche inzwischen
das ganze Land. Dies sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von
Ancestry unter 1.500 Bundesbürgern bezüglich Ihrer Einstellung zu ihrer
Abstammung und ihrer Heimat. Ancestry als weltweit führende Online-Plattform für
Ahnenforschung und DNA-Genealogie ermöglicht es Menschen, mehr über ihre
Herkunft und Familiengeschichten zu erfahren.
Für die Ausbildung, den Job oder der Liebe wegen - die Deutschen bewegen sich
heute häufiger von Ort zu Ort, fast wie Nomaden. Dass sie in der Stadt, in der
sie geboren wurden, auch weiterhin leben, ein Haus bauen und ihre Kinder
großziehen, passiert nicht einmal bei jedem Zehnten. Darum fühlen sich die
Bundesbürger auch weniger ihrer Geburtsregion verbunden als mehr dem ganzen
Land: 87 Prozent fühlen sich in ganz Deutschland heimisch. Das gilt vor allem
für die 18- bis 34-Jährigen - 87 Prozent der Jüngeren ohne und 85 Prozent
derjenigen mit Migrationshintergrund sehen Deutschland insgesamt als ihr Zuhause
an. In ihrem Geburtsort fühlen sich überraschenderweise nur 69 Prozent aller
Befragten heimisch - sogar ganz Europa (79 Prozent) ist für Deutsche stärker mit
dem Begriff "Heimat" verbunden als der Ort ihrer Herkunft. Während bei den unter
35-Jährigen ganz klar das ganze Land als Heimat angesehen wird, ist die
Reihenfolge über alle Altersgruppen hinweg etwas differenzierter. Den Älteren
ist ihre Region wichtiger.
Außerhalb Deutschlands Geborene: Wohnort trotzdem wichtiger als Geburtsort
Wer außerhalb Deutschlands geboren wurde, hat ebenfalls kaum heimatliche Gefühle
für seinen Geburtsort: Nur 13 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund
bevorzugen das Land ihrer Vorfahren gegenüber ihrem jetzigen Wohnort.
Demgegenüber fühlen sich fast die Hälfte (45 Prozent) der Menschen mit
Migrationshintergrund eher Deutschland verbunden als ihrem Geburtsland. Die
Restlichen fühlen sich beidem gleich verbunden.
Heimat ist, wo ich gerade wohne
Auch wenn die Deutschen vielleicht zu Weihnachten ihr Elternhaus besuchen oder
zum Klassentreffen zurückkehren, ist dieser Ort weit weniger emotional besetzt.
Womöglich sind auch die Eltern oder sonstigen Verwandten längst nicht mehr im
Geburtsort, sondern ebenfalls weitergezogen. Pragmatisch sehen die modernen
deutschen Nomaden den jeweiligen Ort, an dem sie gerade leben, als ihre Heimat
an. Ihren derzeitigen Wohnort empfinden 85 Prozent aller Befragten als Heimat,
bei den Befragten mit Migrationshintergrund sind es 83 Prozent.
Heimat ist zunehmend ein Gefühl und kein physischer Ort. Für 47 Prozent ist es
in den vergangenen Jahren bedeutender geworden, wo man sich wohlfühlt und es
einem gut geht, für 42 Prozent ist Zugehörigkeit wichtiger geworden. Auch wenn
in den Medien oft ein zunehmender Heimatstolz für fremdenfeindliche Äußerungen
verantwortlich gemacht wird, sehen es die befragten Deutschen nicht so: Dialekte
(24 Prozent) und regionale Brauchtümer (27 Prozent) haben an Bedeutung für das
Heimatgefühl verloren.
Herkunft ist wichtig für das Heimatgefühl
"Die überragende Mehrheit der Deutschen wohnt nicht mehr in ihrem Geburtsort und
auch vorherige Generationen sind aus unterschiedlichen Gründen umgezogen oder
haben ihr Heim durch Kriege verloren. So gehen wichtige Informationen und
Geschichten über die Ahnen verloren. Immer seltener werden die historischen
Unterlagen im Keller des Elternhauses. Für viele wird es wieder wichtiger,
Informationen über die Herkunft einzuholen und auch verlorene Verwandte
wiederzufinden", sagt Alexandra Rudhart, Communications Manager bei Ancestry.
"Denn das Wissen über die eigenen Wurzeln gibt den Menschen in dieser
unübersichtlichen Zeit ein Gefühl von Orientierung." Nur weil der Geburtsort
nicht mehr Dreh- und Angelpunkt für den Deutschen ist, so bedeutet ihm doch das
Wissen über seine Herkunft etwas. 50 Prozent aller Befragten und 57 Prozent der
Migranten glauben daran, dass ihnen mehr Wissen über ihre Wurzeln und Herkunft
eine Orientierung bietet. Daher möchten auch 48 Prozent der Deutschen gern mehr
über ihre Herkunft und Abstammung erfahren.
Über die Studie
Für die Umfrage "Meine Heimat ist bunt" wurden insgesamt 1.500 Menschen in
Deutschland befragt - 1.000 ohne und 500 mit Migrationshintergrund, gemäß der
Definition des Statistischen Bundesamtes. Die Befragung fand im August und
September 2019 online statt und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.
Stammbaum kann Aufschluss geben: Waren die eigenen Vorfahren auch Nomaden?
Auf Ancestry befinden sich über 500 Millionen deutschsprachige, historische
Dokumente, die die Ahnenforschung von zuhause aus digital erleichtern.
Insbesondere die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Nationalbibliothek
digitalisierten Adressbücher umfassen über 95 Millionen Einträge über den
Wohnort von Menschen in Deutschland zwischen 1815 und 1974. So kann ermittelt
werden, von wann bis wann ein Familienmitglied wo gelebt hat und gibt Aufschluss
darüber, ob die eigenen Vorfahren viel umgezogen sind oder eher sesshaft waren.
Weitere Informationen:
https://www.ancestry.de/
https://www.facebook.com/AncestryDE/
http://blogs.ancestry.de/cm/
ÜBER ANCESTRY
Ancestry vereint als weltweit größter Anbieter die klassische Ahnenforschung in
Form der Online-Stammbaumerstellung und des Zugriffs auf historische Dokumente
mit der DNA-Genealogie zur genetischen Herkunftsbestimmung. Durch die
Indexierung der Archivbestände und Transkription der alten Schriften können
Sammlungen aus aller Welt online auf Namen durchsucht werden. Weltweit gibt es
derzeit über 3 Millionen Mitglieder und es wurden mehr als 100 Millionen
Stammbäume von Nutzern erstellt. Ancestry hat bisher über 20 Milliarden
Aufzeichnungen, darunter über 500 Millionen deutschsprachige Dokumente, online
zugänglich gemacht. Unter anderem finden sich hier Geburts-, Sterbe- und
Heiratsurkunden, Passagier-/ Ein- und Auswanderungslisten, Kirchenbücher,
Verlustlisten und Militärregister sowie historische Telefon- und Adressbücher.
AncestryDNA ist mit weltweit über 15 Millionen Kunden das verbreitetste Produkt
zur Bestimmung der eigenen Herkunft auf Basis eines DNA-Tests.
Die deutsche Niederlassung von Ancestry befindet sich in München.
Pressekontakt:
Alexandra Rudhart
Senior Communications Manager Ancestry Deutschland
arudhart(at)ancestry.de
Tel.: 08092-86 359-29
Griesstr. 25
85567 Grafing
Agenturkontakt Faktenkontor:
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Datum: 11.12.2019 - 09:05 Uhr
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