Legendärer Verfechter von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten Natan Sharansky erhält 2020 Genesis Prize
(ots) - Reiht sich unter Michael Bloomberg und Richterin
Ruth Bader Ginsburg als Empfänger des renommierten Jewish Award ein
Die Genesis Prize Foundation (GPF) gab heute Natan Sharansky, legendärer
Verfechter von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten, als Empfänger des 2020
Genesis Prize bekannt. Mit der Wahl Sharanskys von einer aus 250 Nominierten
bestehenden Liste hob das Auswahlgremium seinen herausragenden lebenslangen
Kampf für politische und religiöse Freiheit hervor und betonte die Bedeutung
seines Werkes für die heutige Welt.
"Natan Sharansky ist einer der bedeutendsten Verfechter von Menschenrechten zu
unseren Lebzeiten", so Stan Polovets, Mitgründer und Vorsitzender der Genesis
Prize Foundation. "Unter großen persönlichen Opfern setzte er sich für die
Rechte und Würde sämtlicher Volksgruppen, Religionen und Nationalitäten ein.
Heute, so wie wir die Herausforderungen bezeugen, denen sich demokratische
Prinzipien gegenübersehen, und mit ansehen müssen, auf welche Weise
Menschenrechte und die Rechte auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäüßerung
zahlreichen Menschen vorenthalten werden, dient Natans Beispiel als Inspiration
für all diejenigen, die sich für Demokratie einsetzen. Während dies vor allem
auf autoritär regierte Teile der Welt zutrifft, dürfen unsere Freiheiten auch in
Demokratien nicht als Selbstverständlichkeit empfunden werden. Natans Ideale und
seine Vision sind heute noch ebenso relevant wie es in den 80er Jahren der Fall
war, als er sich gegen das totalitäre Sowjetregime stellte - und gewann."
Sharansky ist der einzige noch lebende Nichtamerikaner, der sowohl mit der
Goldenen Ehrenmedaille des Kongresses als auch mit der Presidential Medal of
Freedom ausgezeichnet wurde. Mutter Teresa, Nelson Mandela und Papst Johannes
Paul II. wurden als einzige weitere Nichtamerikaner ebenfalls mit diesen beiden
Ehrungen gewürdigt.
Der jährlich vergebene Genesis Prize ehrt außergewöhnliche Individuen für
herausragende berufliche Leistungen, Beiträge für die Menschheit sowie
Engagement für jüdische Wertvorstellungen. Entsprechend der Tradition, die von
früheren Empfängern der Auszeichnung etabliert wurde, entschied Sharansky sich
dazu, auf den Preis in Höhe von einer Million Dollar zu verzichten. Stattdessen
wird die GPF die Summe zu seinen Ehren einer gemeinnützigen Organisation zur
Verfügung stellen, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgewählt wird.
Sharansky ist der achte Empfänger des Genesis Prize. Frühere Genesis-Geehrte
umfassen den New Yorker Bürgermeister und aktuellen US-amerikanischen
Präsidentschaftskandidaten Michael Bloomberg (2014) sowie Ruth Bader Ginsburg,
Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten (2018).
Michael Bloomberg kommentierte: "Ich möchte Natan Sharansky herzlich zum Erhalt
des diesjährigen Genesis Prize gratulieren. Nachdem er nahezu ein Jahrzehnt lang
in einem sowjetischen Gulag in Gefangenschaft war, widmete er sein Leben der
Förderung und dem Schutz von Menschenrechten rund um den Globus. Seine
Wertvorstellung und sein Moralempfinden, die tief in seinem jüdischen Glauben
verwurzelt sind, dienten ihm als moralische Orientierung -- und sein Leben ist
zu einem Leuchtfeuer der Hoffnung für so viele geworden, die den Traum von
Freiheit verfolgen."
Tony Blair, ehemaliger Ministerpräsident Großbritanniens, fügte hinzu: "Natan
Sharansky ist ein Held, dessen Mut Menschen rund um den Globus in dem Streben
nach Freiheit vereint hat. Er ist eine profilierte Führungspersönlichkeit, die
Großes für den Staat Israel, für die Menschen, die in den unterdrückten
Gesellschaften des Sowjet-Blocks leben mussten sowie für die Menschheit im
Allgemeinen geleistet hat. Ich beglückwünsche Natan zu dieser renommierten
globalen Auszeichnung."
Globale Anerkennung erlangte Natan Sharansky erstmals in den 70er Jahren als
Führer einer sowjetischen Dissidentenbewegung, im Rahmen welcher er gemeinsam
mit Nobelpreisträger Andrei Sakharov agierte und von der UdSSR forderte, ihren
internationalen Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte gerecht zu werden.
Aufgrund seines Widerstandes gegen das sowjetische Regime erhielt er eine
neunjährige Haftstrafe als politischer Häftling, von denen er einen Großteil in
Einzelhaft verbrachte, da er sich weigerte, sich von seinen Forderungen nach
Achtung der Menschenrechte für die unterdrückten Bürger der Sowjetunion zu
distanzieren.
Ungebrochen wurde Sharansky 1986 in Folge einer intensiven internationalen
Kampagne entlassen, angeführt von seiner Frau Avital. Seine Freilassung wurde
zum symbolischen Auftakt der Auflösung sämtlicher kommunistischer Regimes des
Sowjet-Blocks gegen Ende der 80er Jahre.
Sharansky zog nach Israel, wo er weiterhin als Aktivist tätig war und als
einflussreicher politischer Denker hervortrat. Er verfasste drei Bestseller zu
den Themen Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Während seiner
Regierungszeit - einschließlich seiner Amtszeit als stellvertretender
Ministerpräsident - sowie als Leiter der Jewish Agency for Israel setzte
Sharansky sich unermüdlich für die Rechte neuer Einwanderer, religiöser
Minderheiten und Frauen ein. Als Leiter der Jewish Agency konzentrierte er sich
auf die Wiedereinbürgerung von Juden in Israel, stärkte die Verbindung zwischen
Israel sowie dem weltweitem Judentum und kämpfte für die Einrichtung eines
separaten, egalitären Gebetsplatz nahe der Klagemauer.
Natan Sharansky erklärte: "Ich fühle mich zutiefst geehrt und danke der Genesis
Prize Foundation für die Wertschätzung meines Werkes, das Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte fördert. Wie mein persönlicher Held
Präsident Ronald Reagan einst sagte, ist Freiheit nie weiter als eine Generation
von ihrer Auslöschung entfernt. Sie ist nicht im Blut unserer Kinder enthalten,
sondern muss erkämpft, geschützt und an sie weitergegeben werden, um unsere
Arbeit fortzusetzen, da wir sonst unseren Lebensabend damit verbringen müssen,
unseren Kindern und Enkelkindern davon zu erzählen, wie es war, als Menschen
einst in Freiheit leben konnten."
Natan Sharansky wird im Rahmen der Genesis Prize-Zeremonie am 18. Juni 2020 in
Jerusalem geehrt.
HINTERGRUND
Der Genesis Prize ist eine globale Auszeichnung, die jüdische Errungenschaften
und Beiträge zur Menschheit würdigt. Die Auszeichnung, die erstmals 2013
vergeben wurde, wird durch ein permanentes Stiftungsvermögen in Höhe von 100
Millionen Dollar finanziert, das von der Genesis Prize Foundation eingerichtet
wurde.
Die Empfänger des Genesis Prize werden durch ein ausführliches weltweites
Nominierungsverfahren ausgewählt. Das Auswahlgremium, unter Vorsitz des Leiters
der Jewish Agency for Israel Isaac Herzog, erstellt eine Shortlist potentieller
Preisträger und legt dem Preiskomittee eine Empfehlung vor. Das Preiskomitte,
das unter dem Vorsitz von Richter Tova Strasberg-Cohen steht, ernennt den
endgültigen Preisträger.
Zu den früheren Empfängern des Genesis Prize zählen der ehemalige New Yorker
Bürgermeister Michael Bloomberg; Schauspieler, Produzent und Friedensaktivist
Michael Douglas; der Geigenvirtuose und Fürsprecher von Individuen mit
speziellen Bedürfnissen Itzhak Perlman; Skulptor und Verfechter von
Flüchtlingsrechten Sir Anish Kapoor; Schauspielerin, Oscarpreisträgerin und
Sozialaktivistin Natalie Portman sowie Inhaber der New England Patriots und
Gründer einer führenden Stiftung für den Kampf gegen Antisemitismus Robert
Kraft. 2018 ehrte die Genesis Prize Foundation Ruth Bader Ginsburg, Richterin
des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten mit dem neu geschaffenen
Lifetime Achievement Award für ihren Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit und
Gleichberechtigung.
Alle Preisträger setzten sich für Fälle ein, die für sie von Bedeutung sind und
entsprechende Fördermittel wurden ihnen zu Ehren für diese Anliegen gespendet.
Diese Initiativen umfassten die Unterstützung sozialen Unternehmertums auf der
Basis jüdischer Wertkonzepte, die Integration von aus Mischehen enstandenen
Familien, die Verbesserung der Lebensqualität von Individuen mit speziellen
Bedürfnissen, Beiträge zur Linderung der globalen Flüchtlingskrise, die
Förderung der Gleichberechtigung von Frauen sowie der Kampf gegen Antisemitismus
und gegen das Streben nach der Delegitimierung des Staates Israel.
Foto -
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Datum: 10.12.2019 - 11:29 Uhr
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