Auch im Winter richtig lüften / Durch Wohnverhalten Schimmelpilz vermeiden (FOTO)
(ots) - Schon bei "normalen" Außentemperaturen tun sich viele
Menschen schwer, ihre Wohnräume richtig zu lüften. Mit Beginn der Heizperiode
werden erfahrungsgemäß noch mehr Fehler bei der Wohnraumlüftung gemacht: Fenster
bleiben meist geschlossen, damit keine teure Heizwärme verloren gehen soll. Der
Austausch von feuchter Innenluft durch trockenere Außenluft findet nicht mehr
statt. Dadurch wird Schimmelpilzbefall begünstigt. Doch das muss nicht sein!
Heizverhalten und Wohnungslüftung lassen sich optimal aufeinander abstimmen,
sodass der Schimmelpilz keine Chance hat.
"Richtiges und ausreichendes Lüften kann die Schimmelbildung in Räumen
vermeiden", betonen die Experten des Umweltbundesamtes in ihrem "Leitfaden zur
Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen". Als
Grundregel betonen die Fachleute, dass Feuchtigkeit möglichst am Entstehungsort,
wie zum Beispiel in Küche oder Bad, durch Belüftung entfernt werden soll.
Richtig lüften
Dabei ist das Lüften über angekippte Fenster die schlechteste Variante. "Es
erhöht den Energieverbrauch und die Heizkosten drastisch und kühlt die Wände
aus, wenn Fenster über längere Zeit oder immer gekippt bleiben. Besser ist es,
mit Stoßlüftung nach ''Bedarf'' zu lüften", so der Leitfaden des
Umweltbundesamtes.
"Richtiges Stoßlüften tauscht die Raumluft sogar 200 Mal schneller aus als
gekippte Fenster, ist also deutlich kürzer und spart dadurch viel Heizenergie",
betont Diplom-Ingenieur Thomas Molitor, stellvertretender Technischer Leiter des
Sanierungsunternehmens ISOTEC. "Auch im Winter sollte man drei- bis fünfmal am
Tag stoßlüften", rät er. "Damit die Räume der Wohnung nicht zu stark auskühlen,
kann sich das Lüften auf fünf bis zehn Minuten beschränken. Das reicht völlig
aus."
Klug heizen
Das richtige Lüften wird durch ein kluges Heizen komplettiert. Dafür gilt:
Selbst wenn tagsüber - auch für längere Zeit - niemand zuhause ist, muss bei
niedrigen Außentemperaturen durchgehend geheizt werden. Wenn man nach Hause
kommt und dann erst einen ausgekühlten Raum aufheizen möchte, liegt der
Energieverbrauch wesentlich höher, als wenn die Heizung auf einer niedrigeren
Temperatur durchläuft. Die Raumtemperatur sollte nie 16 °C unterschreiten! Bei
Wohnräumen wird eine stabile Temperatur von mindestens 19 bis 21°C empfohlen,
bei wenig genutzten Zimmern wie etwa Gästezimmer, oder Abstellkammer reicht eine
Temperatur von mindestens 16 °C. Außerdem sollten Innentüren zwischen
unterschiedlich beheizten Räumen immer geschlossen sein. Wenn aufgeheizte
Raumluft in einen kühlen Raum gelangt, kommt es zur Kondensation der feuchten
Luft auf den kalten Wänden, das heißt die Feuchtigkeit sammelt sich an den
kältesten Stellen, an denen dann Schimmelpilz entsteht.
Schimmelpilzbefall verhindern
"Wenn aber beides stimmt, das Lüftungs- und das Heizverhalten, wird eine zu hohe
Raumluftfeuchte von mehr als 70 Prozent in Wohnräumen vermieden. Die Gefahr
eines Schimmelpilzbefalls ist damit auf ein Minimum reduziert", fasst
ISOTEC-Experte Thomas Molitor zusammen.
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Datum: 10.12.2019 - 08:45 Uhr
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