BERLINER MORGENPOST: Rote Karte für Betrüger / Alexandra Gross über Russlands Ausschluss von Olympia
(ots) - Kämpfer für den sauberen Sport dürfen aufatmen, die Großmacht
Russland wird wegen ihrer anhaltenden Betrügereien im Doping-Skandal für vier
Jahre gesperrt. Bis 2023 dürfen Athleten des Landes nur unter neutraler Fahne
bei Olympia oder WM starten. Zwar hat Russland noch die Möglichkeit, beim
Internationalen Sportgerichtshof Cas Einspruch gegen das Urteil des
Exekutivkomitees der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada einzulegen, dieser hat aber
kaum Erfolgsaussichten. Ein Freispruch käme einer Bankrotterklärung der
Dopingbekämpfung gleich.
Der Ausschluss Russlands ist die logische Konsequenz für über Jahre manipulierte
Doping-Daten. Jeder Aktive, der die Grundwerte des Sports wie Fairness und
Respekt lebt, kann das Vorgehen der Wada nur begrüßen. Russland hat über einen
langen Zeitraum gegen die Regeln des Weltsports verstoßen, der Ausschluss ist
demnach alternativlos. Und kann bei dem einen oder anderen Fan gar wieder die
Glaubwürdigkeit für den Leistungssport stärken.
Dafür müssen die von der Wada verhängten Strafen allerdings auch umgesetzt
werden. Ohne großen zeitlichen Verzug und ohne Aufweichung, immerhin stehen 2020
wieder Olympische Spiele an. Die internationalen Sportverbände sind jetzt
gefragt, die Sanktionen auszuführen. Fakt ist: Für alle Verbände, die den
Wada-Code unterzeichnet haben, sind die Strafen bindend. Dazu gehört auch der
Fußball-Weltverband Fifa.
Es dürfte demnach kein russisches Team bei der Fußball-WM 2022 in Katar
antreten, eine erfolgreiche Qualifikation für das Turnier im Wüstenstaat
freilich vorausgesetzt. Die Fifa nahm die Entscheidung der Wada am Montag "zur
Kenntnis". Doch auch dem größten Fachverband der Welt bleibt keine andere
Möglichkeit, als der "Sbornaja" dann die Rote Karte zu zeigen.
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Datum: 09.12.2019 - 21:30 Uhr
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