Rheinische Post: Zentralrat der Juden sagt Gespräche mit Aktionskünstlern ab
(ots) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat ein vereinbartes
Gespräch mit der Künstlergruppe Zentrum für politische Schönheit (ZPS) abgesagt.
Das berichtet die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Mittwoch). Als Reaktion auf
die massive Kritik an der sogenannten Gedenkstätte der Künstlergruppe in Berlin
sagte ein Sprecher des ZPS, dass das gesamte weitere Vorgehen der Aktion "nur in
enger Absprache" mit dem Zentralrat der Juden weiterentwickeln werde. "Wir
führen diesbezüglich Gespräche mit den Verantwortlichen." Ziel sei es, eine
gemeinsame Linie zu entwickeln. Dem wiedersprach Josef Schuster, Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland. Es entspreche nicht der Wahrheit, dass das
weitere Vorgehen in Abstimmung mit dem Zentralrat stattfinde, sagte Schuster der
"Rheinischen Post". "Das Künstlerkollektiv hatte um ein Gespräch gebeten, was
aber noch nicht stattgefunden hat. In diesem Gespräch wollten sie ihre Aktion
näher erläutern." Die Vorgehensweise des Zentrums für politische Schönheit
nannte Schuster unseriös. Sie diene offensichtlich ausschließlich dazu,
Aufmerksamkeit zu erregen. "Das geplante Telefonat wurde daher von unserer Seite
abgesagt." Das ZPS hatte am Montag auf dem Gelände der ehemaligen Krolloper in
Berlin eine sogenannte Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus errichtet.
Teil der Aktion ist eine Stahlsäule, die nach Angaben der Gruppe Asche von
Opfern der Massenmorde der Nazis enthält. Der Zentralrat der Juden in
Deutschland hatte die Aktion bei Twitter "problematisch" genannt. Sollte es sich
tatsächlich um Asche von Schoa-Opfern handeln, dann wurde die Totenruhe
gestört", teilte die Organisation mit.
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Datum: 03.12.2019 - 16:08 Uhr
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