DRV-Forum Tierische Veredelung / Genossenschaftliche Führungskräfte diskutieren Wege hin zu mehr Wertschätzung für die Nutztierhaltung
(ots) - "Die Agrarwirtschaft muss nicht nur auf meteorologische
Veränderungen reagieren, auch das gesellschaftliche Klima ist im Wandel",
erklärte Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes
(DRV), vor 160 Verantwortlichen aus der genossenschaftlichen Milch-, Futter-
sowie der Vieh- und Fleischwirtschaft beim fünften DRV-Forum Tierische
Veredelung in Berlin.
Die Auswirkungen des Klimawandels beträfen sämtliche Bereiche unseres Lebens.
Auch die Agrarwirtschaft stehe vor großen Veränderungen und der Frage, wie sie
damit umgeht. "Dabei ist die Branche Verursacherin und Betroffene - aber auch
Teil der Lösung", so Holzenkamp. Dies werde leider von der Gesellschaft zu wenig
erkannt. Forderungen an Landwirte und Lebensmittelerzeuger würden häufig
vereinfacht und sehr zugespitzt vorgetragen, wobei die Politik auf diese
Stimmungen zunehmend hektisch reagiere. Holzenkamp plädierte für ein wieder
stärker wissenschaftsbasiertes und überlegtes Handeln. "So kann aus Vorwürfen
wieder Wertschätzung werden", zeigte sich der DRV-Präsident überzeugt.
Unter dem Motto KLIMA.WANDELN.WIR. diskutierten beim zweitägigen Branchentreffen
ehren- und hauptamtliche Vertreter der Genossenschaften Lösungsansätze für die
Herausforderungen, die sich aus Klimawandel und veränderten gesellschaftlichen
Anforderungen an Unternehmen stellen. Input gaben Referenten aus Wissenschaft
und Ernährungskommunikation, die die Ausprägung des meteorologischen und
gesellschaftlichen Wandels aufzeigten. Damit nicht genug gaben sie
betriebswirtschaftliche Antworten darauf und stellten Ansätze für einen modernen
Dialog mit Verbraucherinnen und Verbrauchern vor. Ein Fazit des ersten Tages:
Die Genossenschaften, die sich im Umgang mit Tieren sowie in der Verarbeitung
tierischer Produkte engagieren, nutzen bereits heute vielfältige Möglichkeiten,
auf sich ändernde Märkte zu reagieren.
Wie genau die genossenschaftlichen Unternehmen in den unterschiedlichen Sparten
auf die wachsenden Herausforderungen reagieren, wurde am zweiten Tag in drei
parallel stattfindenden Fachforen diskutiert. Die Initiative Tierwohl sowie die
Umsetzung der Ferkelkastration wurden im Fachforum Vieh und Fleisch beleuchtet.
Im Fachforum Milch standen das QM-Milch Nachhaltigkeitsmodul sowie die
Klimaschutzberatung auf Milchviehbetrieben im Fokus. Die Teilnehmer des
Fachforums Futter diskutierten Fütterungsstrategien zur Minderung der
Methanemissionen bei Wiederkäuern und nachhaltige Lieferketten bei Soja.
Zum Abschluss des Forums zeigte Dr. Christian Dürnberger vom Messerli
Forschungsinstitut in Wien, wie sich der Begriff Fortschritt im Wandel befindet
und welche Folgen ein dadurch geändertes Meinungsklima für die Landwirtschaft
hat. Landwirtinnen und Landwirte müssten heute nicht nur sichere und bezahlbare
Lebensmittel produzieren, sondern dabei auch eine besondere Verantwortung für
Klima, Umwelt und Tiere wahrnehmen.
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Datum: 28.11.2019 - 15:53 Uhr
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