"Ich bin ein Weihnachtsspießer": Im Titelinterview mit DB MOBIL erzählt Kida Khodr Ramadan, warum er als Moslem mit seiner gesamten Familie Weihnachten feiert (FOTO)
(ots) - Schauspieler Kida Khodr Ramadan, bekannt aus der Serie "4
Blocks", ist ein absoluter Weihnachtsfan. Jedes Jahr feiert der gläubige Moslem
mit seiner Frau und den sechs Kindern Weihnachten - mit allem, was dazugehört:
"Wir backen Plätzchen, "Last Christmas" von Wham läuft zweimal am Tag, und an
Heiligabend kommt mein Nachbar rüber und spielt den Weihnachtsmann für unsere
kleinen Kinder, mit rotem Mantel und weißem Bart. Es gibt Geschenke, und wir
essen klassisch Gans mit Rotkohl. Außerdem haben wir zwei Weihnachtsbäume",
erzählt Ramadan im Titelinterview mit DB MOBIL (Dezember-Ausgabe, EVT
29.11.2019). Wenn schon, denn schon, findet der 43-Jährige, der sich für das
Fotoshooting mit Weihnachtsmütze und Zuckerstange ablichten ließ : "Ich bin ein
Weihnachtsspießer."
Auch muslimische Feste wie das Fastenbrechen und das Opferfest sind Ramadan
wichtig. "Da kommen auch alle zusammen, und es wird viel gegessen. Wobei
Weihnachten für mich intensiver ist, wegen der ganzen Prozedur von
Plätzchenbacken über Geschenke unterm Baum bis hin zu ''Leise rieselt der
Schnee''."
In der Serie "4 Blocks", deren finale Staffel gerade auf TNT läuft, spielt
Ramadan das Clan-Oberhaupt Toni Hamady. So überzeugend, dass er seitdem häufig
für einen Kriminellen gehalten wird. Ein Umstand, der ihn nervt: "Ich verkauf
kein Kokain, und ich nehm kein Schutzgeld. Trotzdem erlebe ich, dass etwa ein
Typ von einem Fernsehsender zu mir kommt und fragt: ''In der Sonnenallee werde
ich bespuckt, ich hab Stress mit einem Araber, kannst du da nicht mal was
klären?'' Ich hab nur gesagt: ''Hast du ''ne Klatsche, Alter?''"
Der Deutsche kurdisch-libanesischer Herkunft wurde in Berlin groß, seine Eltern
hatten wenig Geld. Er habe sich ausgegrenzt gefühlt. "Alle anderen sind zum
Beispiel auf Klassenfahrt gefahren, aber meine Eltern konnten sich das nicht
leisten, und deshalb bin ich für diese Zeit jedes Mal in die Parallelklasse
gekommen. Es war oft schwierig für mich. Als Kind war ich total darauf fixiert,
mir zu sagen: "Es wird besser, die Türen gehen irgendwann auf, Kida, bleib dran,
du kommst noch zum Lachen."
Nachdem er mit 16 die Schule verlassen und ein halbes Jahr bei seinem Großvater
in Beirut gelebt hatte, ging Ramadan zur Bundeswehr: "Das war scheiße für mich.
Ich war der Auffälligste im Stab. Alle waren blond, und ich war der einzige
Araber." Er habe immer wieder Streit mit seinen Zimmergenossen gehabt. Mal sei
es um verlorenes Pokergeld gegangen, mal um nichts. "Da haben mich einige immer
wieder schikaniert. Einmal sind sie ohne Grund zu dritt oder zu viert auf mich
los, als ich geschlafen habe, und haben mich verprügelt. Ich habe mich gewehrt,
und einer von ihnen hat auch ordentlich was abbekommen, aber ich hatte keine
Chance", sagt Ramadan im Interview mit dem Magazin der Deutschen Bahn. Nach zwei
Tagen sei er zum Bundeswehrzahnarzt gegangen und habe sich einen gesunden Zahn
ziehen lassen, um zumindest für eine kurze Zeit wegzukommen.
Bei Interesse am vollständigen Titelinterview wenden Sie sich bitte an Katja
Heer, Telefon 040/3703-5362, heer.katja(at)territory.de Verwendung des Cover-Bildes
nur bis zum 26.12.2019 unter Angabe von "Julian Baumann exklusiv für DB MOBIL
12/2019".
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Datum: 28.11.2019 - 10:05 Uhr
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