Initiativen gegen die Einweg-Plastikflut ausgezeichnet: Mut, Innovation und Tradition stärken Mehrweg-Getränkeverpackungen
(ots) -
Sperrfrist: 25.11.2019 14:00
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Deutsche Umwelthilfe und Stiftung Initiative Mehrweg verleihen
Mehrweg-Innovationspreis - Auszeichnungen für: Wegweisenden
Mehrweg-Getränkehändler Hans-Peter Kastner, die Glas-Perlenflasche als
erfolgreichste Mehrwegverpackung der Welt, den Einsatz einer hocheffizienten
Flaschenreinigungsmaschine bei der Hochdorfer Kronenbrauerei und das innovative
Coffee-to-go Mehrwegbechersystem von RECUP - Mehrwegverpackungen für Getränke
schonen Ressourcen und schützen die Umwelt
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) haben
heute in Berlin zum neunten Mal den Mehrweg-Innovationspreis verliehen. Die
diesjährigen Gewinner leisten wichtige Beiträge, um Mehrweg-Getränkeverpackungen
noch attraktiver, umwelt- und verbraucherfreundlicher zu machen. Die
Auszeichnung für ihre herausragenden Leistungen erhalten der Getränkehändler
Hans-Peter Kastner, die Genossenschaft Deutscher Brunnen für die
Glas-Perlenflasche, die Hochdorfer Kronenbrauerei und das Mehrwegbechersystem
RECUP. Dadurch baut Mehrweg seinen Vorsprung vor Einweg weiter aus.
Deutschland hat ein Verpackungsproblem: Mit 227 kg pro Kopf und Jahr ist die
Bundesrepublik in Europa unangefochten Spitzenreiter beim Verpackungsmüll. Die
Zahlen sind Ausdruck einer gescheiterten Abfallpolitik von
Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Umso wichtiger ist es, die immer größer
werdenden Abfallberge nicht einfach hinzunehmen, sondern konsequent auf
regionale Mehrwegflaschen und Umweltschutz zu setzen. Genau dies hat der
inzwischen bundesweit bekannte Stuttgarter Getränkehändler Hans-Peter Kastner
getan, wofür er den Mehrweg-Innovationspreis erhält.
"In einer Zeit, in der sich große Discounter und Getränkehersteller weigern,
Getränke in Mehrwegflaschen anzubieten, widersetzt sich der mutige
Getränkehändler Hans-Peter Kastner diesem klimaschädlichen Trend. Er bietet seit
Sommer 2019 keine Einweg-Plastikflaschen und Dosen mehr an. Die in Deutschland
zu diesem Zeitpunkt einzigartige Entscheidung hat bundesweit viel Aufmerksamkeit
erzeugt und bewirkt bei Verbrauchern und anderen Getränkehändlern große
Mitmacheffekte. Doch mit der Auslistung von Einweg-Plastikflaschen endet
Kastners Weg nicht. Er tritt öffentlich für Mehrweg ein und beleuchtet mit
beispiellosem Engagement problematische Aspekte von Einwegverpackungen", so
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Glas-Perlenflasche der Genossenschaft
Deutscher Brunnen in der Kategorie Ehrenpreis. "50 Jahre nach ihrer
Markteinführung steht die Perlenflasche bis heute als erfolgreichste
Mehrwegverpackung für den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Sie ist der
Grundpfeiler des umweltfreundlichen deutschen Mehrwegsystems für
Getränkeverpackungen. Durch ihre bis zu fünfzigfache Wiederverwendung und
regionale Vermarktung trägt sie zum Klimaschutz bei. Mit Blick auf die
gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent muss Umweltministerin Svenja Schulze
dafür sorgen, dass noch viel mehr Abfüller und Händler auf das umweltfreundliche
Mehrwegsystem setzen. Notfalls muss Schulze die Erfüllung der Mehrwegquote auch
mit Sanktionsinstrumenten, wie einer Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und
Dosen, durchsetzen", sagt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin
Barbara Metz.
Für den Einsatz einer neuen und hocheffizienten Flaschenreinigungsmaschine wird
die Hochdorfer Kronenbrauerei aus dem schwäbischen Nagold-Hochdorf prämiert.
Durch den Einsatz einer neuen Maschine konnte der Wasserverbrauch im Vergleich
zur bisherigen Reinigungstechnik um die Hälfte gesenkt werden. Eine besonders
effiziente Isolierung senkt darüber hinaus ganz erheblich den Energieverbrauch.
"Die Hochdorfer Kronenbrauerei verkörpert mit ihrer neuen
Flaschenreinigungsmaschine, als eine von vielen umgesetzten Innovationen, das
Motto ''Mehrweg ist Klimaschutz'' und beweist eindrucksvoll, dass die Zukunft
nicht großen Braugiganten gehört, die ihre Einheitsbiere in klimaschädliche
Dosen oder Plastikflaschen füllen und tausende Kilometer weit transportieren.
Die Zukunft gehört mittelständischen Brauereien, die regionale
Wirtschaftskreisläufe fördern, nachhaltig wirtschaften und ihre charaktervollen,
einzigartigen Bierspezialitäten in ökologisch vorteilhafte Mehrwegflaschen
abfüllen", meint der Geschäftsführer des Verbands Private Brauereien Deutschland
Roland Demleitner.
Das Unternehmen RECUP erhält die Auszeichnung für den Aufbau eines
deutschlandweiten Pfandsystems für Coffee-to-go-Mehrwegbecher. "Mit seinen
langlebigen Mehrwegbechern und der Vernetzung tausender
Coffee-to-go-Verkaufsstellen vermeidet das Unternehmen Abfall, schont Ressourcen
und schützt das Klima. RECUP ist dabei, eine gesamte Branche zu revolutionieren,
die viele Jahre nur auf Einweg und maßlose Ressourcenvergeudung setzte. Die
Initiative macht einmal mehr deutlich: Mehrweg funktioniert nicht nur bei
klassischen Getränkeflaschen", erklärt die Geschäftsführerin der SIM, Martina
Gehrmann.
Links:
Eine Übersicht der ausgezeichneten Innovationen, Preisträger und Impressionen
der Verleihung finden Sie ab 15.30 Uhr unter:
https://www.duh.de/mehrweg-innovationspreis/
Mehrweg ist Klimaschutz: https://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe
0171 3649170, resch(at)duh.de
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin, Deutsche
Umwelthilfe
0170 7686923, metz(at)duh.de
Martina Gehrmann, Geschäftsführerin, Stiftung Initiative Mehrweg
030 330083850, m.gehrmann(at)stiftung-mehrweg.de
Roland Demleitner, Geschäftsführer, Private Brauereien Deutschland
e.V.
0171 5311444, info(at)private-brauereien-deutschland.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse(at)duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe
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