Der Tagesspiegel: IT-Berater im Finanzministerium verdient mehr als die Kanzlerin/Projektleiter für Finanzkontrolle Schwarzarbeit erhält in zwei Jahren 646.000 Euro/Datenbank ist trotzdem noch nicht fertig
(ots) - Berlin - Um die verzögerte Datenbank der Finanzkontrolle
Schwarzarbeit doch noch an den Start zu bringen, zahlt Bundesfinanzminister Olaf
Scholz (SPD) allein dem externen Projektleiter in zwei Jahren über eine halbe
Million Euro an Beraterhonorar - und damit mehr als der Kanzlerin. Das geht aus
der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Schriftliche Frage des
Grünen-Abgeordneten Sven-Christian Kindler hervor, die dem Berliner
"Tagesspiegel" (Freitagausgabe) vorliegt. Demnach erhält der Projektleiter 2018
und 2019 rund 646.000 Euro. Hinzu kommen Kosten von etwa 700.000 Euro in diesem
Zeitraum für zwei Analytiker. Die Kanzlerin bezieht laut Bundesministergesetz in
der Besoldungsgruppe B11 ein Jahresgehalt von gut 250.000 Euro inklusive
Zulagen. Hintergrund für den Einsatz von Beratern im Finanzministerium ist der
seit Jahren erfolglose Versuch, das IT-Tool für Finanzkontrolle Schwarzarbeit
mit Namen "ProFis 2.0" an den Start zu bringen. Bis Juli 2020 soll es soweit
sein. Durch ein Datenbankabrufverfahren für Staatsanwaltschaften, Finanz- und
Polizeibehörden soll den Schwarzarbeitskontrolleuren die Arbeit erleichtert und
bessere sowie häufigere Kontrollen ermöglicht werden. "Dass Minister Scholz
bereit war, einem einzigen Projektleiter über 600.000 Euro zu zahlen damit das
System endlich an den Start kommt, zeigt, dass die Verzweiflung im
Finanzministerium groß sein muss", sagte Kindler dem "Tagesspiegel". "2020 muss
das System endlich an den Start gehen. Für die Zukunft erwarte ich, dass
Minister Scholz die Kosten für externe Berater in seinem Ministerium eindämmt."
https://www.tagesspiegel.de/politik/teure-datenbank-zur-schwarzarbeit-it-berater
-im-finanzministerium-verdient-mehr-als-die-kanzlerin/25249524.html
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Datum: 21.11.2019 - 01:00 Uhr
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