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NABU: Eine Treckerbreite für den Insektenschutz - Landwirte können Soforthilfe leisten

ID: 1772426


(ots) - Unter dem Motto "Eine Treckerbreite für den Insektenschutz" will
der NABU Bäuerinnen und Bauern für Erste-Hilfe-Maßnahmen für Bienen,
Schmetterlinge und andere Sechsbeiner auf ihren Äckern und Wiesen gewinnen. Wenn
in den über 266.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland eine
Treckerbreite nicht gemäht, gespritzt oder gedüngt wird, ist es ein Signal in
Richtung umweltverträglichere Landwirtschaft.

"Wir laden alle Bäuerinnen und Bauern ein, schon jetzt eine Treckerspurbreite
für den Lebensraum von Insekten frei zu halten. Jeder Meter für Insekten zählt
und ist ein Ausdruck der Dialogbereitschaft", sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas
Krüger. "Landwirtinnen und Landwirte, die Platz für die Natur schaffen und
Pestizide und Dünger reduzieren, müssen unterstützt und nicht bestraft werden."

Am heutigen Mittwoch treffen sich auf Einladung von Bundesumweltministerin
Svenja Schulze und Bundesagrarministerin Julia Klöckner Vertreterinnen und
Vertreter aus Politik, Landwirtschaft und Naturschutz. Sie wollen über das im
September von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm Insektenschutz
diskutieren und den Dialog zu dessen Umsetzung führen. Neben der schnellen
unbürokratischen Soforthilfe muss die Politik die richtigen Weichen stellen.
"Hier erwartet der NABU, dass nach den vereinbarten politischen Ideen, jetzt
auch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Das aktuelle Programm ist ein
Leitfaden und muss nun zügig zum echten Insektenschutzgesetz werden", so Krüger
weiter.

Kurzfristig wirksame Maßnahmen zum Insektenschutz können auch auf kommunalen
Grünflächen und im Gartenbereich auf den Weg gebracht werden. Selbst Betrieben
bietet sich die Möglichkeit, auf ihren Flächen Platz für die Natur zu schaffen.
Der Verzicht auf Pestizide und Dünger sollte dabei eine Selbstverständlichkeit




sein.

Nach aktuellen Studien ist die Biomasse an Fluginsekten selbst in
Naturschutzgebieten in den vergangenen 30 Jahren um 70 Prozent zurückgegangen.
Eine jüngst im Fachmagazin "Nature" erschienene Studie eines internationalen
Forscherteams zeigte, dass auch im Wald die Insektenmasse allein in den Jahren
2008 bis 2017 um 41 Prozent und die Vielfalt der Arten um 36 Prozent geschrumpft
ist. Da überwiegend Insektengruppen betroffen waren, die weite Strecken
zurücklegen, vermuten die Wissenschaftler eine Wechselwirkung zwischen der
umgebenden Landwirtschaft und dem Lebensraum Wald.

Weitere Informationen: www.NABU.de/news/2019/09/26925.html

Pressekontakt:
Laura Breitkeuz, NABU-Referentin für Biodiversität und Entomologie,
Tel. +49 (0)30.284984-1577, E-Mail: Laura.Breitkreuz(at)NABU.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6347/4445066
OTS: NABU

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 20.11.2019 - 12:23 Uhr
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