rbb exklusiv: Berliner Bezirk Neukölln fühlt sich im Kampf gegen Drogen allein gelassen
(ots) - Im Kampf gegen den illegalen Drogenkonsum fordert der
stellvertretende Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Falko Liecke (CDU),
mehr Unterstützung vom Senat.
Im Inforadio vom rbb sagte Liecke am Dienstag, der Bezirk schicke zwar
Straßensozialarbeiter zu den Drogenabhängigen. Das seien aber reine
Notwehrmaßnahmen, um das Problem anzugehen.
Man wolle nicht mehr, dass die Abhängigen auf den U-Bahnhöfen konsumierten: "Ich
hab die Beschwerden der Anwohner auf dem Tisch; ich sehe, dass die Kinder
morgens zur Schule gehen und dort Konsumierende antreffen. Das ist ein Bild der
Verwahrlosung, das nicht mehr hinzunehmen ist."
Obwohl die Senatsgesundheitsverwaltung zuständig sei, finanziere der Bezirk
momentan alle Maßnahmen selbst, erklärte Liecke. Das reiche bei weitem nicht
aus.
Liecke forderte vom Senat eine Initiative und kann sich "mobile Angebote des
Drogenkonsums und Beratung vorstellen, um dort in einem geschützten Rahmen zu
konsumieren und die Menschen aus den U-Bahnhöfen rauszubekommen". Liecke
schätzt, "dass davon in Neukölln zwei bis drei solcher Angebote gebraucht
werden".
Nötig sei aber auch durch die Polizei eine massive Verfolgung der Dealer und der
Strukturen dahinter. Dazu gehöre auch eine Justiz, die "knallhart verurteilt".
In dem Zusammenhang kritisiert der stellvertretende Bezirksbürgermeister und
Gesundheitsstadtrat von Neukölln auch, dass es in Berlin kein stadtweites
Lagebild der Drogenproblematik gibt. "Wir wissen gar nicht, wie die Entwicklung
in der ganzen Stadt verläuft. Wir kriegen immer nur die Hot-Spots mit, das sind
nur punktuelle Erkenntnisse."
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Datum: 19.11.2019 - 09:11 Uhr
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