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Neue Westfälische (Bielefeld): Olympia 2032 an Rhein und Ruhr
Vorsicht an der Bahnsteigkante
Lothar Schmalen, Düsseldorf

ID: 1770949


(ots) - Es ist noch lange hin bis Olympia 2032. Und dennoch ist die
Euphorie offenbar mit manchem Politiker schon durchgegangen. Ein ganz breites
Bündnis im Landtag aus CDU, SPD, FDP und Grünen hat sich für eine Bewerbung der
Städteregion Rhein/Ruhr um die Austragung der Olympischen Sommerspiele in 13
Jahren ausgesprochen. Das sportliche Großereignis soll in einem Teil von NRW
stattfinden - von Aachen bis Dortmund. In dem Landtagsbeschluss ist von einer
"großen Chance für Nordrhein-Westfalen" die Rede und davon, dass der
Breitensport und seine 19.000 Vereine profitieren könnten. Und von einer
"ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Ausgestaltung" der Spiele.
Gerade für diese Attribute stand das Internationale Olympische Komitee (IOC)
bislang nicht. Eher für das Gegenteil. Für Gigantismus, für Umweltsünden und
deren unsoziale Folgen. Woraus Ministerpräsident Armin Laschet und die übrigen
Unterstützer der olympischen Idee den Glauben hernehmen, dass diesmal alles
anders werde, ist unklar. Die jüngste Haltung des IOC zu Fragen des Umgangs mit
den Sportlern im Allgemeinen und mit Doping im Besondern rechtfertigen diesen
Glauben jedenfalls nicht. Viele Fragen der Olympia-Bewerbung sind völlig offen.
Wo soll das olympische Dorf hin? Wo soll oder kann ein bisher nicht vorhandenes
Leichtathletik-Großstadion gebaut werden? Und vor allem: Was kosten die
Olympischen Spiele an Rhein und Ruhr? Wie viel Geld müssen die 14 beteiligten
Städte aufbringen? Darunter sind übrigens nicht wenige, die dringend auf Hilfe
vom Steuerzahler für die Tilgung ihrer Altschulden warten. Vorsicht an der
Bahnsteigkante, möchte man ihnen zurufen. Es bleibt jedenfalls schleierhaft,
warum das Vier-Parteien-Bündnis im Landtag sich dennoch schon jetzt für eine
Bewerbung ausspricht.



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Datum: 14.11.2019 - 20:30 Uhr
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