Regelenergiemarkt im Aufwind / Nach Ende des Mischpreisverfahrens stabilisieren sich die Erlöse (FOTO)
(ots) -
Seitdem das Oberlandesgericht Düsseldorf im Juli 2019 das seit Oktober 2018
gültige Mischpreisverfahren (MPV) untersagt hat, stabilisiert sich der
Auktionsmarkt für netzdienliche Regelenergie wieder. Insbesondere bei der
Sekundärregelenergie (SRL) ist das Stromhandelshaus Energy2market (e2m)
optimistisch: Seit Juli haben sich die Erlöse aus den Auktionen signifikant
erhöht.
Die Branche war sich selten so einig wie bei diesem Thema: Das im Herbst 2018
eingeführte MPV hat im Markt eher zu mehr Verwirrung geführt, als zu fairen
Wettbewerbsbedingungen. Kleinere Erzeuger wurden durch die Mechanik
benachteiligt, Aggregatoren sahen ihre bisherigen Geschäftsmodelle in Gefahr,
und durch fehlende Anreize zur Bilanzkreistreue wurde die Stabilität des
deutschen Stromnetzes gefährdet. Um Spekulationen am Regelenergiemarkt
vorzubeugen, wurde in den Auktionen wieder eine Arbeitspreisgrenze von 9.999
EUR/MWh eingezogen. Diese soll Bilanzkreisverantwortliche vor wirtschaftlichen
Risiken schützen, die andernfalls bereits bei geringen Prognoseungenauigkeiten
anfallen könnten.
"Wir freuen uns für unsere Kunden, dass sich der SRL-Markt wieder von seiner
interessanten Seite zeigt und flexible, erneuerbare Anlagen ihren Teil zur
Systemstabilisierung beitragen können", betont Dr. Christof Petrick, Leiter
Portfoliomanagement bei der e2m. "Es gibt eine eindeutige Aufwärtsbewegung bei
den Erlösen seit Mitte des Jahres", ergänzt er.
Auf den einfachen Satz "SRL lohnt sich wieder" bringt es Klaus Anduschus, Leiter
des Bereichs Landwirtschaft bei der e2m. "Die Königsklasse Primärregelenergie
war aufgrund einer anderen Preismechanik auch während der kurzen Lebensdauer des
MPV attraktiv. SRL spielt in der Erlösstrategie nun wieder eine wichtige Rolle.
Neben den Leistungspreiserlösen realisieren wir wieder lukrative
Arbeitspreiserlöse."
Auch 2020 wird der Regelenergiemarkt weiter an Fahrt gewinnen. So soll Mitte des
kommenden Jahres ein Regelarbeitsmarkt etabliert werden, der künftig bis kurz
vor dem Erbringungszeitraum ein gesondertes Arbeitspreisgebot zulässt, um
kurzfristig freigewordene Flexibilität am Markt zu platzieren. Dies öffnet den
Markt für weitere präqualifizierte Anbieter und wird zu mehr Wettbewerb führen.
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Datum: 13.11.2019 - 13:57 Uhr
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